28.02.2014 Aufrufe

Download (11Mb) - tuprints

Download (11Mb) - tuprints

Download (11Mb) - tuprints

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

10. Zusammenfassung und Ausblick<br />

sie sich ausschlieÿlich auf den Eekt der Schrittspannung und bezieht keine Stellung<br />

zu verwandten Themen wie Berührspannungen oder der für den inneren Blitzschutz<br />

relevanten Potentialanhebung.<br />

Zuvor muss jedoch die Frage beantwortet werden, wie ausreichender Schutz de-<br />

niert ist, beziehungsweise ab welcher Höhe Schrittspannungen als gefährlich einzustufen<br />

sind. Dazu wurden in der vorliegenden Arbeit zunächst ausführlich die<br />

Grundlagen der Auswirkungen elektrischen Stromes auf den menschlichen Körper<br />

im Allgemeinen und das Herz im Besonderen erläutert. Auf dieser Grundlage wurde<br />

im Kontext eines Blitzunfalls das Auftreten von Herzkammerimmern als gröÿte Bedrohung<br />

für das Unfallopfer identiziert, da Herzkammerimmern im Gegensatz<br />

zu den meisten anderen blitzverursachten Verletzungen ohne sofortige notfallmedizinische<br />

Versorgung binnen kürzester Zeit zum Tode führt. Um zu bestimmen,<br />

Schrittspannungen welcher Höhe gerade eben noch kein Herzkammerimmern auslösen<br />

können, wurden verschiedene Herangehensweisen aus der bestehenden Literatur<br />

zusammengetragen. Dies gestaltete sich schwierig, da sich anders als zum Einuss<br />

von Gleichspannung und netzfrequenten Wechselspannungen nur sehr wenig Literatur<br />

mit Impulsspannungen und -strömen, insbesondere für den Strompfad FuÿFuÿ,<br />

wie er bei Schrittspannungen auftritt, beschäftigt. Daher wurden als zusätzlicher<br />

und neuer Ansatz Simulationen von elektrischen Strömen in einem dreidimensionalen<br />

Mensch-Modell (HUGO) herangezogen, mit dessen Hilfe ebenfalls ein Grenzwert<br />

gefunden werden konnte.<br />

Unter Abwägung aller Vor- und Nachteile dieser Bestimmungsmethoden wurde<br />

schlieÿlich für die vorliegende Arbeit ein Schrittspannungsgrenzwert von 25 kV festgelegt,<br />

der zur Beurteilung der Blitzschutzerdungsanlagen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit<br />

dienen sollte. Dieser Wert wurde ermittelt für einen Impuls der Form 10/350 µs<br />

eines Erstblitzes, der, wie Voruntersuchungen gezeigt haben, im Hinblick auf die<br />

Schrittspannung das kritischste Ereignis ist.<br />

Als Mittel zur Untersuchung von Erdungsanlagen wurden dreidimensionale FEM-<br />

Computersimulationen gewählt, da diese das beste Verhältnis von Aufwand zu Nutzen<br />

bieten: rein experimentelle Untersuchungen hätten entweder an verkleinerten<br />

Modellen stattnden müssen, bei denen die Übertragbarkeit nichtlinearer Einüsse<br />

wie beispielsweise Bodenionisation fraglich gewesen wäre, oder hätten eines nicht zu<br />

rechtfertigenden Aufwandes an Versuchstechnik bedurft. Die Simulationen wurden<br />

nicht transient, sondern als stationäre Strömungsfelder durchgeführt, da Voruntersuchungen<br />

gezeigt hatten, dass auf diese Weise in erheblichem Umfang Rechenzeit<br />

eingespart werden kann und somit in gegebener Zeit mehr Erdungsvarianten untersucht<br />

werden können, sich gleichzeitig aber die damit einhergehenden Fehler und<br />

Abweichungen gegenüber einer transienten Simulation noch in einem akzeptablen<br />

Rahmen bewegen. Als Besonderheit wurde in den Simulationen zudem optional der<br />

Eekt der Bodenionisierung, also eines nichtlinearen Verhaltens des Erdbodens berücksichtigt.<br />

Nachdem in weiteren Voruntersuchungen das grundsätzliche Simulationsmodell<br />

validiert sowie Regeln und Methoden zur Bestimmung der Schrittspannung aus den<br />

FEM-Simulationsergebnissen deniert wurden, wurden systematisch zahlreiche Er-<br />

168

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!