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5.5. Herleitung eines Schrittspannungs-Grenzwertes<br />

Tabelle 5.4.: Werte für K in Dalziels electrocution<br />

equation (aus [Rei98])<br />

Wahrsch. f.<br />

Kammerimmern<br />

Körpergew. in kg 50% 0,5% MNF a<br />

20 177 78 61<br />

50 368 185 116<br />

70 469 260 156<br />

a MNF: maximum nonbrillating current: Maximaler Strom,<br />

bei dem noch kein Kammerimmern auftritt<br />

Dabei ist zu beachten, dass Dalziel für den Zeitparameter nur einen Gültigkeitsbereich<br />

von 8,3 ms ≤ T ≤ 5 s angibt. Setzt man nun für K einen Wert von 116 (50 kg<br />

Körpergewicht und kein Auftreten von Kammerimmern) sowie die kürzestmögliche<br />

Zeit T = 8,3 ms ein, erhält man für den maximal zulässigen Körperstrom:<br />

I f = 116 √ 8,3 ms<br />

≈ 1,3 A (5.10)<br />

Wendet man auf dieses Ergebnis analog zu Abschnitt 5.5.1 noch einen Herzstromfaktor<br />

von 0,04 und einen Körperwiderstand von 1 kΩ an, erhält man eine maximal<br />

zulässige Schrittspannung von ca. 32 kV.<br />

5.5.4. Festlegung mittels Körperstromsimulation<br />

Als weiterer Lösungsansatz wurde ein Grenzwert mit Hilfe einer dreidimensionalen<br />

Computer-Simulation von Strömen im menschlichen Körper bestimmt. Während es<br />

sich bei den Bestimmungswegen der drei vorherigen Kapitel 5.5.15.5.3 lediglich um<br />

die Ergebnisse einer Literaturrecherche handelt, stellt der Weg über Körperstromsimulationen<br />

einen neuartigen Ansatz dar, der in dieser Form bislang noch nicht durchgeführt<br />

wurde und auf eigenen Überlegungen basiert. Dieser Weg der Bestimmung<br />

wurde ermöglicht durch eine enge Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Theorie<br />

Elektromagnetischer Felder (TEMF) der TU Darmstadt, namentlich durch Gao,<br />

welcher sämtliche hier gezeigten Körperstromsimulationen durchführte [Gao12a].<br />

Als Grundlage für diese Simulationen diente das sogenannte HUGO-Modell, welches<br />

auf dem Visible Human Project basiert. Hierbei wurde die Leiche eines Mannes<br />

in feiner räumlicher Auösung digitalisiert, sodass sie in verschiedenen Auösungsstufen<br />

(Würfel mit einer Kantenlänge zwischen 1 mm und 8 mm) vorliegt [VHP12].<br />

Dabei sind in diesen Datensätzen die diskreten Kuben (Voxel) bereits einzelnen Gewebetypen<br />

wie Knochen, Muskeln, innere Organe usw. zugeordnet. Das HUGO-Modell<br />

ergänzt diese zunächst rein medizinisch-geometrischen Daten um elektrotechnische<br />

Kenngröÿen für jeden Gewebetyp, sodass elektrische Simulationen am kompletten<br />

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