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7.1. Konventionelle Erdungskonzepte<br />
erdfühlige Länge der Erder reduziert, was zu einem erhöhten Erderwiderstand und<br />
damit auch zu gröÿeren Potentialanhebungen führt. Dies soll durch folgende Überlegung<br />
verdeutlich werden: Für das Gebäude der Gröÿe 10 m × 10 m wurde für alle<br />
Tiefenerder-Varianten bei linearem Boden und 200 kA Blitzstrom das maximale<br />
elektrische Potential an der Anschlussfahne (vgl. Kapitel 6.1.1 im Prinzip identisch<br />
mit der Erderspannung gemäÿ DIN EN 62305-3) ermittelt und durch den Strom dividiert.<br />
Somit ergibt sich der für die Simulation gültige Erdungswiderstand. Es muss<br />
jedoch mit Hinweis auf Kapitel 6.2.3 betont werden, dass die so ermittelten Werte<br />
einer gewissen Abweichung von realen Erdungswiderständen unterliegen. Da aber die<br />
Gröÿe des Simulationsgebietes innerhalb dieser Untersuchung nicht verändert wurde<br />
und die geometrischen Abmessungen der miteinander verglichenen Erdungsanlagen<br />
in derselben Gröÿenordnung liegen, kann davon ausgegangen werden, dass die Werte<br />
für einen Vergleich untereinander geeignet sind. Die Ergebnisse sind in Tabelle 7.1<br />
zu nden.<br />
Tabelle 7.1.: Maximale elektrische Potentiale Φ und daraus resultierende Erdungswiderstände<br />
R E bei unterschiedlichen Tiefenerder-Kongurationen<br />
(Werte gerundet)<br />
Konguration Φ R E<br />
in MV in Ω<br />
a) Tiefenerder 6 m 8,5 42,6<br />
b) Tiefenerder 6 m, 1,5 m isoliert 10,0 50,1<br />
c) Tiefenerder 6 m, 3 m isoliert 12,9 64,7<br />
d) Tiefenerder 9 m 6,5 32,4<br />
e) Tiefenerder 9 m, 1,5 m isoliert 7,1 35,6<br />
f) Tiefenerder 9 m, 3 m isoliert 8,1 40,5<br />
g) Tiefenerder 6 m, ebenerdig 9,3 46,3<br />
h) Tiefenerder 9 m, ebenerdig 6,9 34,4<br />
Besonders augenfällig wird der Zusammenhang beim Vergleich der Erdervarianten<br />
d) und h): Die Erderlänge beträgt in beiden Fällen 9 m und die Potentiale sowie<br />
die Erdungswiderstände weichen um nur ca. 5 % voneinander ab. Wie jedoch Abbildung<br />
7.12a gezeigt hat, unterscheiden sich die jeweils resultierenden Schrittspannungen<br />
deutlich voneinander.<br />
Daher müssen in der Praxis beim Einsatz von teilisolierten Tiefenerdern die beiden<br />
gegenläugen Eigenschaften des niedrigen Erdungswiderstandes und der niedrigen<br />
Schrittspannungen gegeneinander abgewogen werden.<br />
Zudem muss darauf hingewiesen werden, dass die auf Kellerniveau beginnenden<br />
Tiefenerder ihre hier gezeigte Wirkung nur dann entfalten können, wenn die Anbindung<br />
der Erder an die Ableitungen nicht erdfühlig also beispielsweise mit isolierten<br />
Leitungen erfolgt. Andernfalls würde bereits die Anschlussleitung wie ein Erder<br />
wirken und es würden sich Schrittspannungen ähnlich den Tiefenerder-Varianten g)<br />
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