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6.2. Voruntersuchungen<br />
ohne Armierung hohe elektrische Potentiale deutlich besser an die Erdoberäche als<br />
der Erdboden alleine und sorgt dort für eine Erhöhung der Schrittspannung. Eine<br />
hochleitfähige Armierung verschärft das Problem zusätzlich.<br />
Vor diesem Hintergrund muss ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass die<br />
Ausführung von Kellerwänden gegenüber dem Erdboden isoliert oder nicht in<br />
Abhängigkeit von der Ausführung der Erderanlage deutlichen Einuss auf die resultierenden<br />
Schrittspannungen haben kann.<br />
6.2.3. Einuss der Gröÿe des Simulationsgebiets<br />
Wie in Kapitel 6.3.1 gezeigt wurde, sind die Abweichungen zwischen der Simulation<br />
in einem räumlich begrenzten Simulationsgebiet und einer idealen Betrachtung in<br />
einem unendlich groÿen Halbraum als Erdboden vernachlässigbar klein, wenn die untersuchte<br />
Erderanordnung sehr klein gegenüber dem Simulationsgebiet ist. Es stellt<br />
sich jedoch auch die Frage, wie groÿ die Abweichungen werden, wenn der Gröÿenunterschied<br />
zwischen Erdungsanlage und Simulationsraum kleiner wird. Hierzu wurde ein<br />
Gebäude von 10 m×10 m mit einer Vier-Ringerder-Anlage gemäÿ Kapitel 7.1.2 versehen<br />
(dabei hat der äuÿerste Ringerder eine räumliche Ausdehnung von 30 m × 30 m)<br />
und der Auÿenradius r a des Berechnungsgebietes in einem Bereich von 50 m bis<br />
500 m variiert. Die Ergebnisse, sowohl für das ermittelte elektrische Potential auf<br />
der Erdoberäche als auch für die resultierenden Schrittspannungen sind für einen<br />
Blitzstrom von 100 kA und linearen Boden in Abbildung 6.14 zu sehen.<br />
Wie zu erkennen ist, hängt die Höhe des resultierenden Oberächenpotentials sehr<br />
stark von der Gröÿe des Berechnungsgebietes ab und hat oensichtlich selbst für r a =<br />
300 m noch nicht den Endwert für eine ideale unendlich weit entfernte Erde erreicht.<br />
Im Gegensatz dazu zeigen die Schrittspannungen praktisch keine Abhängigkeit von<br />
r a , selbst für den sehr kleinen Wert von r a = 50 m, bei dem die Ausdehnung der<br />
Erdungsanlage bereits ca. 3040 % der Gröÿe des Berechnungsgebietes entspricht.<br />
Aus diesen Ergebnissen lassen sich somit zwei wichtige Schlüsse ziehen:<br />
1. Für die Bestimmung der hier hauptsächlich interessierenden Schrittspannungen<br />
ist die Gröÿe des Berechnungsgebietes über einen sehr weiten Bereich nicht<br />
maÿgebend. Daher kann davon ausgegangen werden, dass auch bei der Untersuchung<br />
der gröÿten hier vorgestellten Erdungsanlage (vier Ringerder um<br />
eine Gebäude der Gröÿe 10 m × 50 m) im gewählten Berechnungsgebiet mit<br />
r a = 100 m ausreichend exakte Ergebnisse erhalten werden.<br />
2. Im Gegensatz dazu sind gerade bei gröÿeren Erdungsanlagen die erhaltenen<br />
Potentialwerte nur sehr eingeschränkt aussagekräftig. Gleiches gilt für aus dem<br />
Potential abgeleitete Werte wie beispielsweise den Erdungswiderstand. Hier<br />
können leicht Abweichungen von 25 % und mehr gegenüber dem realen Wert<br />
auftreten.<br />
Dieses Verhalten kann auch theoretisch begründet werden: Sofern das Simulationsgebiet<br />
groÿ genug ist, dass sich um die Erdungsanlage das elektrische Strömungsfeld<br />
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