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6. Voruntersuchungen und Plausibilitätskontrolle des Simulationsmodells<br />

2. Zwischen dem Erdboden und den Füÿen des Menschen besteht eine Art intrinsischer<br />

Übergangswiderstand, vergleichbar mit dem Ausbreitungswiderstand<br />

eines Plattenerders auf der Erdoberäche. Diese Erdungswiderstände (je einer<br />

pro Fuÿ) bilden mit dem Körperinnenwiderstand einen Spannungsteiler, sodass<br />

am Menschen nur eine reduzierte Spannung abfällt.<br />

Die beschriebenen Ausbreitungswiderstände dürfen dabei jedoch keinesfalls<br />

mit Fremdwiderständen, wie sie beispielsweise Schuhsohlen oder eine Standortisolierung<br />

darstellen würden, verwechselt werden. Solche Fremdwiderstände<br />

wären gegebenenfalls als weitere Widerstände in den Spannungsteiler mit einzubeziehen.<br />

Der zweite Erklärungsansatz wird dabei unter anderem von Neuhaus in seinem<br />

Kommentar zur VDE 0185 [Neu83] und von der Norm DIN EN 50522 (VDE 0101-2)<br />

verfolgt. Neuhaus nimmt hierzu einen Fuÿ beziehungsweise beide Füÿe als Kreisplattenerder<br />

an, deren Erdungswiderstand R<br />

R =<br />

ϱ<br />

2D<br />

(6.4)<br />

beträgt, wobei D der Durchmesser der Platte und ϱ der spezische Bodenwiderstand<br />

ist. Weiterhin wird von Neuhaus für einen einzelnen Fuÿ ein Durchmesser D = 15 cm<br />

und für zwei nebeneinander stehende Füÿe D = 35 cm angenommen. 3 Daraus ergibt<br />

sich für einen Fuÿ ein Widerstand R 1 von<br />

R 1 ≈ 3,3 · ρ (6.5)<br />

Mit diesem Wert, der noch verdoppelt werden muss, da beide Füÿe getrennt zu<br />

werten sind, ergibt sich für den Spannungsteiler aus Erdungswiderständen und Körperwiderstand<br />

R K ein Teilerverhältnis ü von<br />

ü = 2 · R 1 + R K<br />

R K<br />

, (6.6)<br />

um das sich die leerlaufende Schrittspannung zur tatsächlichen Schrittspannung reduziert.<br />

Konkrete Werte für unterschiedliche Bodenleitfähigkeiten und einen Körperwiderstand<br />

R K = 1000 Ω sind in Tabelle 6.1 aufgetragen.<br />

Um dieses Verhältnis auch per Simulation nachzuvollziehen, wurden einige Simulationsreihen<br />

durchgeführt. Dazu wurde eine bügelähnliche Struktur auf die Erdober-<br />

äche gesetzt, die so bemessen war, dass sie entsprechend Neuhaus' Annahme einen<br />

Durchmesser von 15 cm, eine Spannweite von Mitte zu Mitte von 1 m und einen Gesamtwiderstand<br />

von 1000 Ω hatte. Abbildung 6.5 verdeutlicht die Anordnung.<br />

3<br />

DIN EN 50522 fordert beim messtechnischen Nachweis von Berührspannungen eine Bodenkontaktierungsplatte<br />

von 400 cm 2 , was einer kleineren Fläche als einem Kreis mit 35 cm (entspricht<br />

gut 9600 cm 2 ) entspricht. Dadurch ergibt sich bei der Messung nach DIN EN 50522 ein gröÿerer<br />

Erdungswiderstand der Füÿe und somit ein gröÿerer Unterschied zwischen leerlaufender und<br />

tatsächlicher Schrittspannung, das heiÿt, die Berechnungen von Neuhaus sind strenger als die<br />

Norm.<br />

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