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6. Voruntersuchungen und Plausibilitätskontrolle des Simulationsmodells<br />
Daraus folgt in Verbindung mit (6.8) für die Wellenlänge λ im Erdboden:<br />
λ = c f = 0,5 · c 0<br />
≈ 6 km (6.10)<br />
25 kHz<br />
Somit kann das hier untersuchte Gebiet von wenigen Dutzend Metern um das<br />
zu schützende Gebäude herum als elektrisch kurze Strecke angenommen werden und<br />
Wanderwelleneekte und Ähnliches müssen nicht berücksichtigt werden. Daher liefert<br />
auch eine stationäre Berechnung ausreichend genaue Ergebnisse.<br />
Geht man jedoch davon aus, dass der Erdboden feucht ist, ist nach (6.7) mit einer<br />
höheren relativen Permittivität des Bodens zu rechnen (ε r,H2 O ≈ 80 [Hay11]). Nimmt<br />
man exemplarisch für die relative Permittivität des Bodens einen zehnfach höheren<br />
Wert an (ε r,Erde = 40 nach (6.7) beispielsweise bei ca. 24 Volumenprozent SiO 2<br />
,<br />
76 Volumenprozent Wasser und 0 Prozent Luft, also sehr feuchter Boden), ergibt<br />
sich nach (6.8) und (6.10) λ ≈ 1,9 km, was immer noch sehr groÿ gegenüber den<br />
Abmessungen der untersuchten Erdungsstrukturen ist.<br />
Zu dieser Methode der analytischen Abschätzung sei noch angemerkt, dass Feuchtigkeit<br />
im Boden nicht nur dessen relative Permittivität, sondern auch dessen Leitfähigkeit<br />
erhöht (vgl. Abbildung 6.2). Durch eine Erhöhung der Bodenleitfähigkeit<br />
sinken bei einer gegebenen Anordnung jedoch auch die resultierenden Schrittspannungen,<br />
wie Abbildung 6.23 auf Seite 92 zeigt, wodurch das Schrittspannungsproblem<br />
insgesamt weniger kritisch wird.<br />
Simulative Abschätzung des Einusses der zeitabhängigen Impedanz der<br />
Erderstruktur<br />
Ein anderer Ansatz ist die Überprüfung mit Hilfe einer Feldsimulation. Dazu wurde<br />
zur Vereinfachung und Minimierung des Rechenaufwandes eine zweidimensionale,<br />
transiente Magnetfeld-Simulation verwendet: Es wurde ein Rundleiter mit einem<br />
Durchmesser d L = 1 cm modelliert, der konzentrisch von einem kreisförmigen Bereich<br />
Erdboden mit r E = 1 m umgeben ist. Der Leiter bekam als Materialwerte<br />
σ = 1 · 10 7 S/m und µ r = 800 [Hay11] zugewiesen, der Boden σ = 0,001 S/m (siehe<br />
oben) und µ r = 1. In den Leiter wurden Strom-Impulse der Form 10/350 µs und<br />
0,25/100 µs eingeprägt, wobei diese mittels der Zeitfunktion aus DIN EN 62305-1<br />
(VDE 0185-305-1), Anhang B deniert wurden. Der Strom hatte in beiden Fällen<br />
eine maximale Amplitude von 100 kA. Zur Auswertung der Simulation wurde die<br />
elektrische Feldstärke in Längsrichtung E z auf der Leiteroberäche ermittelt, welche<br />
identisch zum bezogenen Spannungsfall U ′ längs des Leiters ist. Zusätzlich wurde für<br />
jeden Zeitpunkt aus den jeweiligen Momentanwerten von I(t) und E z (t) der Impedanzbelag<br />
der Leitung Z ′ (t) bestimmt. Alle drei Angaben sind in Abbildung 6.7 zu<br />
sehen.<br />
Dass der Impedanzbelag bei beiden Impulsformen im Bereich zwischen t = 0<br />
und der ansteigenden Impulsanke gröÿer ist als beim jeweiligen Impulsanstieg und<br />
Impulsmaximum, ist ein Ergebnis numerischer Ungenauigkeiten: Hier werden zur<br />
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