Download (11Mb) - tuprints
Download (11Mb) - tuprints
Download (11Mb) - tuprints
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
10. Zusammenfassung und Ausblick<br />
Schrittspannungssteuerung sind nur für groÿe Gebäude überdimensioniert. Hier kann<br />
bereits mit deutlich weniger als dem vorgesehenen Aufwand ein gutes Ergebnis bezüglich<br />
der Schrittspannungssteuerung erzielt werden. Insbesondere bei mittelgroÿen<br />
Gebäuden kann zwar der Flächenbedarf einer Erdungsanlage nur wenig eingeschränkt<br />
werden, es besteht aber die Möglichkeit, durch geeignete Variation der VDE-Vorgaben<br />
zumindest den Material- und Arbeitsaufwand zu reduzieren. Bei sehr kleinen<br />
Gebäuden bieten jedoch selbst aufwändige Erdunganlagen gemäÿ VDE keinen umfassenden<br />
Schutz, sodass hier im Bedarfsfall noch umfangreichere Erdungskonzepte<br />
Verwendung nden müssen.<br />
In jedem Fall muss jedoch grundsätzlich immer, wie bereits in der Einleitung geschrieben,<br />
berücksichtigt werden, dass beim Schutz vor blitzverursachten Schrittspannungen<br />
mindestens zwei Faktoren zusammenkommen, die jeweils für sich einer<br />
statistischen Streuung unterliegen: Die individuelle Ausprägung eines Blitzereignisses<br />
(insbesondere die Amplitude(n) des/der Blitzentladungen) sowie die individuelle Physis<br />
eines potentiellen Unfallopfers. Obwohl in dieser Arbeit möglichst immer Worst-<br />
Case-Betrachtungen angestellt wurden, führen diese statistischen Einüsse dazu, dass<br />
es keine 100%ige Sicherheit gibt und prinzipbedingt auch nicht geben kann.<br />
Dass der aktuelle Stand der Technik bei Blitzschutz-Erdungsanlagen wie Tiefenund<br />
Ringerder im Vergleich mit anderen Erdungskonzepten so gut abschneidet, ist<br />
insofern positiv zu bewerten, als dass von den zahllosen real existierenden Blitzschutzanlagen<br />
zumindest keine übermäÿige Personengefährdung ausgeht. Dennoch sollte im<br />
Sinne einer Verbesserung der Personensicherheit für die Zukunft angestrebt werden,<br />
in der Blitzschutznormung der DIN-EN-62305-Reihe (VDE-Reihe 0185) die generelle<br />
Schrittspannungs-Problematik stärker zu gewichten, als dies bislang der Fall ist. Hier<br />
könnte beispielsweise die Nennung eines Grenzwertes und die Forderung des Nachweises<br />
(mittels Rechnung oder Messung durch den Errichter) der Einhaltung dieses<br />
Grenzwertes ein Ansatz sein, wie dies in der Normung zur Errichtung von Mittelund<br />
Hochspannungsanlagen (VDE-Reihe 0101) bereits heute der Fall ist.<br />
Zumindest sollte jedoch bei Planern und Errichtern generell das Bewusstsein für die<br />
grundsätzliche Gefährlichkeit von Schrittspannungen und das Gefährdungspotential<br />
durch unüberlegte Auslegung von Blitzschutz-Erdungsanlagen geweckt werden und<br />
mögliche Lösungsansätze, auch mit Hilfe der hier vorgestellten Ergebnisse, aufgezeigt<br />
werden. Unter Bedingungen, die von den hier zugrunde gelegten Rahmenbedingungen<br />
deutlich abweichen (Gebäudeform und -gröÿe, Bodenleitfähigkeit usw.), kann auch<br />
die individuelle Berechnung oder Simulation eines konkreten Bauvorhabens angezeigt<br />
sein.<br />
170