28.02.2014 Aufrufe

Download (11Mb) - tuprints

Download (11Mb) - tuprints

Download (11Mb) - tuprints

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1. Einleitung<br />

Zweifelsohne stellen Blitzeinschläge eine groÿe Gefahr für Menschenleben und Sachwerte<br />

dar. Daher beschäftigten sich bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts Menschen<br />

mit der Frage, wie Gebäude vor Blitzen geschützt werden können. Als Pioniere auf<br />

diesem Gebiet gelten heute der Amerikaner Benjamin Franklin und der Tscheche<br />

Prokop Divi², welche Blitze überhaupt erst als elektrisches Phänomen erkannten<br />

und auf dieser Erkenntnis basierend erste Blitzableiter konstruierten.<br />

Seither wurden Blitzableiter und allgemein Blitzschutzanlagen kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil einer modernen äuÿeren Blitzschutzanlage<br />

eines Gebäudes ist, neben den sogenannten Fangeinrichtungen in der Regel auf<br />

dem Dach angebracht und den Ableitungen in Richtung Erdboden, eine Erdungseinrichtung.<br />

Dieser kommt die Aufgabe zu, den Blitzstrom sicher in den Erdboden<br />

einzuleiten, möglichst ohne dabei Personen oder Sachwerte zu gefährden. Die praktische<br />

Umsetzung dieser Forderung ist jedoch schwierig, da bei einer solchen Erdung<br />

sehr hohe Blitzströme einerseits und eine üblicherweise schlechte Leitfähigkeit des<br />

Erdbodens andererseits aufeinander treen, was zwangsläug dazu führt, dass sich<br />

in und um die Erdungsanlage hohe Potentiale und Potentialdierenzen einstellen.<br />

Die letztgenannten Potentialdierenzen machen sich auf der Erdoberäche als sogenannte<br />

Schrittspannungen bemerkbar, die ein Mensch, der beispielsweise zum Zeitpunkt<br />

des Blitzschlages im Bereich der Erdungsanlage läuft, erfahren und dadurch<br />

gesundheitliche Schäden davontragen könnte. Wie in Kapitel 3.2 näher ausgeführt<br />

wird, trägt die aktuelle VDE-Normung diesem Zusammenhang nur eingeschränkt<br />

Rechnung, andererseits werden dort sehr aufwändige Ausführungen von Erdungsanlagen<br />

empfohlen.<br />

Ziel dieser Arbeit ist es daher, Blitzschutz-Erdungsanlagen unter dem Aspekt der<br />

entstehenden Schrittspannungen zu untersuchen und dabei zum einen festzustellen,<br />

wie stark die Gefährdung durch Schrittspannungen tatsächlich ist, und zum anderen,<br />

ob und gegebenenfalls wie Blitzschutz-Erdungsanlagen optimiert werden könnten.<br />

Dazu ist es auch notwendig, sich mit medizinischen Aspekten auseinanderzusetzen,<br />

um beurteilen zu können, welche Schrittspannungen für einen Menschen überhaupt<br />

gefährlich sind.<br />

Die Untersuchung der Blitzschutz-Erdungsanlagen erfolgt dabei mit Hilfe von Computersimulationen.<br />

Wie in Kapitel 6.2.1 näher begründet wird, kommen nach einer<br />

Abwägung der jeweiligen Vor- und Nachteile Simulationen stationärer Strömungsfelder<br />

statt transienter Simulationen zum Einsatz.<br />

In diesem Zusammenhang muss auch eine ausdrückliche Warnung ausgesprochen<br />

werden. Im Rahmen dieser Untersuchung treen mindestens zwei Faktoren zusammen,<br />

die beide für sich genommen hochgradig statistischer Natur sind: Dies ist ei-<br />

1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!