Download (11Mb) - tuprints
Download (11Mb) - tuprints
Download (11Mb) - tuprints
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
8.2. Diskussion der Ergebnisse<br />
fühlige Länge jedoch der Erdungswiderstand und damit auch die Potentialanhebung<br />
der Erdungsanlage im Falle eines Blitzschlages steigt, was inbesondere beim inneren<br />
Blitzschutz zu gröÿeren Problemen führt. Dies kann jedoch durch den Einsatz von<br />
insgesamt längeren Tiefenerdern kompensiert werden, was zusätzlich ebenfalls für<br />
niedrigere Schrittspannungen sorgt.<br />
Sollte ein Eintreiben von Tiefenerdern ab Kellerniveau nicht möglich sein, beispielsweise<br />
weil ein bereits bestehendes Gebäude nachgerüstet werden soll, lässt sich<br />
der gleiche Eekt erzielen, indem die gewählten Erder um mindestens 2 m länger<br />
gewählt und dabei mindestens die obersten 2 m isoliert ausgeführt werden. Ein solchermaÿen<br />
abgewandelter Staberder kann auch auÿerhalb des Gebäudes direkt ab<br />
Erdoberäche eingetrieben werden und liefert dabei die gleichen Schrittspannungen<br />
wie ab Kellerniveau eingetriebene Tiefenerder.<br />
Ebenfalls beim Betrachten der Tiefenerder wird sehr anschaulich, dass der statische<br />
Erdungswiderstand für sich genommen nicht dazu geeignet ist, die Wirksamkeit<br />
einer Erdungsanlage im Hinblick auf Schrittspannungen zu beurteilen: Eine Erdungsanlage<br />
mit ab Erdoberäche wirksamen Tiefenerdern hat näherungsweise denselben<br />
statischen Erdungswiderstand wie eine Erdungsanlage mit der gleichen Anzahl und<br />
gleichlangen Tiefenerdern, die erst ab Kellerniveau wirksam sind, letztere führt aber<br />
zu deutlich niedrigeren Schrittspannungen, wie Kapitel 7.1.3 gezeigt hat.<br />
Werden die Tiefenerder nicht senkrecht, sondern so geneigt eingetrieben, dass sie<br />
dabei vom Gebäude weg zeigen (vgl. Kapitel 7.1.4), fallen die resultierenden Schrittspannungen<br />
nochmals niedriger aus als bei gleichlangen senkrechten Tiefenerdern.<br />
Oensichtlich setzt bereits hier der weiter oben angesprochene feldsteuernde Eekt<br />
von räumlich ausgedehnten Erdungsanlagen ein. Dazu passt auch, dass gleich lange,<br />
jedoch zur Gebäudemitte hin geneigte Schrägerder (vgl. Kapitel 7.2.2) im direkten<br />
Vergleich höhere Schrittspannungen liefern: hier ndet oensichtlich keine ausreichende<br />
Feldsteuerung statt. Die Schrittspannungen liegen in diesem Fall sogar über<br />
denjenigen vergleichbarer senkrechter Tiefenerder. In dieses Bild passen auch die<br />
Schrittspannungen der Sternerder nach Kapitel 7.2.3, die etwas über denjenigen der<br />
weiter oben genannten, nach auÿen geneigten Schrägerder nach Kapitel 7.1.4 liegen:<br />
Der virtuelle Radius, der sich um die unteren Enden der Erderstäbe legen lässt, ist<br />
bei den Sternerdern deutlich kleiner als bei den Schrägerden, was die schlechtere<br />
Feldsteuerung und dadurch die höheren Schrittspannungen der Sternerder erklärt.<br />
Im Gegensatz dazu ist das Verhalten beim Einsatz von zusätzlichen Erderbögen an<br />
den Gebäudeecken (vgl. Kapitel 7.2.5) oder dem Einbau eines tiefliegenden Ringerders<br />
(vgl. Kapitel 7.2.6) nicht unmittelbar ersichtlich: Obwohl beide Konzepte Erderleiter<br />
vergleichsweise tief im Boden (ca. 2 m) beinhalten und gröÿere Flächen aufspannen<br />
als ein Fundamenterder alleine, führen doch beide Konzepte zu höheren<br />
Schrittspannungen als der einzelne Fundamenterder. Hier ist der Grund darin zu suchen,<br />
dass beide Maÿnahmen blitzstromführende Leiter und damit hohe Potentiale<br />
unter den Bereich bringen, der auf der Erdoberäche betreten werden kann, gleichzeitig<br />
aber die räumliche Ausdehnung nicht groÿ genug ist, um eine feldsteuernde<br />
Wirkung zu erreichen, die so gut wäre, dass sie den zuvor genannten Hochpotentialeintrag<br />
mindestens kompensieren würde. Diese Ansätze verhalten sich somit ähnlich<br />
157