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10. Zusammenfassung und Ausblick<br />
Zum Schutz von Gebäuden vor Blitzeinschlägen ist ein Blitzschutzsystem unvermeidbar.<br />
Ein modernes äuÿeres Blitzschutzsystem für Gebäude besteht neben den Fangeinrichtungen<br />
und den Ableitungen auch aus einem Erdungssystem, welches dazu<br />
dient, die Blitzströme in den Boden einzuleiten und dort möglichst gefahrlos zu verteilen.<br />
Bedingt durch die Kombination aus den sehr groÿen Strömen eines Blitzes<br />
einerseits und der im Regelfall schlechten elektrischen Leitfähigkeit des Erdbodens<br />
andererseits kommt es im Fall eines Blitzschlages grundsätzlich zu starken Anhebungen<br />
des elektrischen Potentials in der Erdungsanlage und dem umgebenden Boden.<br />
Werden keine geeigneten Maÿnahmen zur Potentialsteuerung ergrien, bewirkt dieser<br />
Potentialanstieg auch starke Potentialgefälle im Erdboden, die sich auch auf der Erdoberäche<br />
als sogenannte Schrittspannung bemerkbar machen. Ein Mensch, der sich<br />
zum Zeitpunkt des Blitzeinschlages in der Nähe der Erdungsanlage aufhält, könnte<br />
durch diese Schrittspannung gesundheitliche Schäden bis hin zum Tod davontragen.<br />
Aus diesem Grund sieht unter anderem die in Deutschland relevante Normenreihe<br />
DIN EN 62305 (VDE 0185-305) für Bereiche besonderer Personengefährdung Maÿnahmen<br />
zur Potentialsteuerung im Erdboden und damit zur Reduzierung der Schrittspannung<br />
vor. Diese Maÿnahmen mehrere um das Gebäude angeordnete Ringerder<br />
haben jedoch den Nachteil, dass sie räumlich sehr ausgedehnt sind, was zu hohen<br />
Errichtungskosten sowohl beim benötigten Material als auch bei der Arbeitsleistung<br />
führt. Zudem sind solche Anlagen in dicht bebauten Gebieten unter Umständen auch<br />
aus Platzmangel nicht möglich. Andererseits sind in der Vergangenheit nur sehr wenige<br />
Blitzunfälle bekannt geworden, bei denen die Verletzungen der Unfallopfer bzw.<br />
die Todesopfer tatsächlich auf Schrittspannungen zurückzuführen waren. Somit stellen<br />
sich folgende Fragen:<br />
1. Sind die bislang nach VDE errichteten Blitzschutz-Erdungsanlagen möglicherweise<br />
überdimensioniert?<br />
2. Falls ja: In welchem Umfang lassen sich die Errichtungs-Vorgaben reduzieren,<br />
ohne die Schutzwirkung zu verlieren?<br />
3. Falls nein: Sind noch aufwändigere Erdungsanlagen nötig, um einen ausreichenden<br />
Schutz zu gewährleisten?<br />
4. Falls nein: Lassen sich Erdungsanlagen eventuell doch mit weniger Materialund<br />
Arbeitseinsatz errichten, ohne Schutzwirkung zu verlieren?<br />
Mit der Beantwortung dieser Fragen im Rahmen einer systematischen, wissenschaftlichen<br />
Untersuchung beschäftigt sich die vorliegende Arbeit. Dabei konzentriert<br />
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