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6. Voruntersuchungen und Plausibilitätskontrolle des Simulationsmodells<br />

dazu werden die inneren Erderringe etwas stärker belastet, sodass die Schrittspannungen<br />

hier etwas ansteigen. Speziell bei den Ringerder-Anordnungen ist dies jedoch<br />

kein Problem, da hier die Schrittspannungen im Inneren ohnehin deutlich niedriger<br />

sind als am Rand. Auch dies trägt dazu bei, die oben genannten Abweichungen als<br />

akzeptabel anzusehen.<br />

Zum anderen bleiben trotz des deutlich höheren Widerstandbelages beim Folgeblitz<br />

die resultierenden Schrittspannungen insgesamt deutlich unter denen des Erstblitzes.<br />

Zusammenfassend lässt sich somit sagen, dass die stationären Gleichstrom-Simulationen<br />

mit hochleitfähigen Erdungsleitern Ergebnisse liefern, die eine akzeptable<br />

Abweichung von einer genaueren, aber wesentlich aufwändigeren transienten Simulation<br />

aufweisen. Zudem ist hiermit auch die bereits in Kapitel 5.5 erwähnte Festlegung<br />

auf eine Betrachtung ausschlieÿlich des positiven Erstblitzes bestätigt, da dies oensichtlich<br />

den kritischsten Fall darstellt.<br />

Abschätzung des Rechen-Aufwandes bei stationärer und transienter Simulation<br />

Eine echt-transiente Simulation bedeutet einen deutlich gröÿeren Berechnungsaufwand<br />

als eine stationäre Simulation der gleichen Geometrie, speziell bei Blitzphänomenen.<br />

Der Grund hierfür liegt nicht allein im transienten Löser als solches, sondern<br />

auch im dazu nötigen feineren Diskretisierungsgitter: Der transiente Vorgang führt<br />

in den Erdungsleitern wegen des Skin-Eekts zu einer nur sehr geringen äquivalenten<br />

Leitschichtdicke δ, welche sich über<br />

√<br />

2ϱ Fe<br />

δ =<br />

(6.11)<br />

2πf · µ 0 µ r,Fe<br />

abschätzen lässt, wenn die äquivalenten Frequenzen aus der Abschätzung (6.9) verwendet<br />

werden. Geht man davon aus, dass der Erdungsleiter aus Stahl besteht, und<br />

nimmt für dessen Materialwerte ϱ Fe = 0,1 µΩm und µ r,Fr = 800 an [Hay11], ergibt<br />

sich nach (6.11) δ ≈ 35 µm für einen 10/350-µs-Impuls und δ ≈ 5,6 µm für<br />

einen 0,25/100-µs-Impuls. Diese Werte decken sich näherungsweise mit den in Abbildung<br />

6.8 dargestellten Simulationsergebnissen. Die Abweichungen erklären sich<br />

dadurch, dass die obige Abschätzung auf der Basis von (6.9) eine relativ hohe äquivalente<br />

Frequenz zu Grunde legt. Tatsächlich enthalten beide Impulsformen auch<br />

groÿe Anteile deutlich niedrigerer Frequenzen, wie das Amplitudendichtespektrum<br />

der Impulse unter anderem in der DIN EN 62305-1:2011-10 [EN62305-1] (dort Bild<br />

B.7) zeigt.<br />

Um diesen Skin-Eekt im Simulationsmodell korrekt nachbilden zu können, darf<br />

die Kantenlänge der einzelnen Diskretisierungselemente (Gitterzellen) maximal in<br />

der Gröÿenordnung der Eindringtiefe liegen, eine noch kleinere Kantenlänge wäre<br />

jedoch auf jeden Fall vorzuziehen. Um in einem Rundleiter mit d = 1 cm und l = 1 m<br />

alleine die äuÿerste Schicht der Manteläche mit annähernd kubischen Elementen<br />

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