pdf-datei - Mathematik - Universität Tübingen
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Kapitel 2. Grundlagen und Hilfsmittel<br />
Eine glatte Abbildung s : M → TM mit π ◦ s = id M heißt ein globaler Schnitt von M<br />
in TM. Die Menge aller glatten Schnitte in TM wird bezeichnet mit<br />
Γ(M, TM) := {s : M → TM, s glatter Schnitt}.<br />
Diese Menge trägt eine Vektorraumstruktur (ohne Beweis).<br />
Es gibt in Γ(M, TM) einen einzigen ausgezeichneten globalen Schnitt, den Nullschnitt<br />
p ↦→ 0 p . Ein Schnitt s ∈ Γ(M, TM) heißt nullstellenfrei, falls s(p) ̸= 0 p für<br />
alle p ∈ M.<br />
E<br />
s<br />
0<br />
π<br />
M<br />
Abbildung 2.4: Schematische Darstellung eines Vektorraumbündels π : E → M über<br />
einer glatten Mannigfaltigkeit M mit dem Nullschnitt und einer Orientierung<br />
s.<br />
Wir haben damit also eine Art erweiterte „Funktionen“ definiert, die von M in ein<br />
„Bündel“ von Vektorräumen gehen. Ist dieses Bündel trivial, also diffeomorph zu R ×<br />
M, so ist diese Identifikation sogar eindeutig.<br />
Definition 2.10 (Orientierbarkeit einer glatten Mannigfaltigkeit): Eine glatte Mannigfaltigkeit<br />
M heißt orientierbar, falls ein nullstellenfreier globaler Schnitt s : M →<br />
TM existiert. Jeder solche Schnitt s heißt dann eine Orientierung von M.<br />
Eine orientierbare Mannigfaltigkeit (M, s) zusammen mit einer Orientierung s heißt<br />
eine orientierte Mannigfaltigkeit.<br />
Das Tangentialbündel einer orientierbaren Mannigfaltigkeit ohne den Nullschnitt zerfällt<br />
damit in zwei Teile, was eine äquivalente Definition der Orientierbarkeit darstellt.<br />
Natürlich sind damit die Themen der Tangentialräume, Bündel und Orientierungen<br />
nur im Kürzesten angeschnitten. Für eine vollständigere und ausführlichere Betrachtung<br />
verweisen wir auf die Literatur (siehe z.B. [14]).<br />
Nun können wir schließlich definieren, was mir mit dem einfachen Begriff „Mannigfaltigkeit“<br />
bezeichnen:<br />
Definition 2.11 (Mannigfaltigkeit): Eine glatte Mannigfaltigkeit (M, S) mit Struktur<br />
S, die kompakt und orientierbar ist, wird schlicht als Mannigfaltigkeit bezeichnet,<br />
wenn die Struktur aus dem Kontext klar ersichtlich ist.<br />
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