pdf-datei - Mathematik - Universität Tübingen
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4.1. Summen von Mannigfaltigkeiten<br />
Lemma 4.3: Seien N 1 und N 2 zwei n-dimensionale Mannigfaltigkeiten und B i , B<br />
i ′ ⊆ N i mit<br />
ψ i : B n → B i und ψ<br />
i ′ : Bn → B<br />
i ′ Diffeomorphismen. Dann ist<br />
N 1 # ψ1 ,ψ 2<br />
N 2<br />
∼ = N1 # ψ ′<br />
1 ,ψ ′ 2 N 2.<br />
BEWEIS: Wie oben seien p 1 ∈ ∂B 1 und p 2 ∈ ∂B 2 seien äquivalent, p 1 ∼ p 2 , falls<br />
ψ 2 ◦ ψ −1<br />
1 (p 1) = p 2 ist, und ebenso seien q i ∈ ∂B ′ i<br />
äquivalent, q 1 ∼ ′ q 2 , falls ψ ′ 2 ◦<br />
ψ ′ 1−1 (q 1 ) = q 2 ist. Dann definiere:<br />
M 1 = (N 1 \ ˚B 1 ) + (N 2 \ ˚B 2 )/ ∼<br />
M 2 = (N 1 \ ˚B ′ 1) + (N 2 \ ˚B ′ 2)/ ∼ ′<br />
Wir haben also zwei Mannigfaltigkeiten, die beide die Definition der zusammenhängenden<br />
Summe erfüllen, aber mit unabhängig gewählten Verbindungskugeln<br />
(siehe Abb. 4.4). Zu zeigen ist nun, dass M 1<br />
∼ = M2 ist.<br />
B 1 B<br />
1<br />
′<br />
?<br />
N 1<br />
N 1<br />
∼=<br />
B 2<br />
B<br />
2<br />
′<br />
N 2<br />
N 2<br />
Abbildung 4.4: Ist die Summe unabhängig von der Wahl von B 1 und B 2 ? Das heißt, sind<br />
für verschiedene Wahlen B 1 , B 2 und B<br />
1 ′ , B′ 2<br />
die resultierenden Mannigfaltigkeiten<br />
diffeomorph?<br />
An dieser Stelle müssen wir auf etwas zurückgreifen, was in dieser Arbeit nicht<br />
bewiesen werden kann, nämlich dass es im Wesentlichen nur eine Art gibt, abgeschlossene<br />
Kugeln in eine Mannigfaltigkeit einzubetten. Das heißt, für zwei Einbettungen<br />
ψ i : B n → N existiert ein Diffeomorphismus Φ : N → N, so dass<br />
Φ ◦ ψ 1 = ψ 2 ist. Dieses Ergebnis erhält man beispielsweise aus Betrachtungen von<br />
Isotopien und deren Erweiterungen zu Diffeotopien und Diffeomorphismen, siehe<br />
z.B. [4, Chapter 8.3].<br />
Damit ergibt sich der Rest des Beweises recht einfach: Sei Φ : N 1 → N 1 ein Diffeomorphismus,<br />
der B 1 auf B<br />
1 ′ verschiebt und Ψ : N 2 → N 2 ein Diffeomorphismus,<br />
der B 2 auf B<br />
2 ′ abbildet. Mit dem im Beweis zu Lemma 4.2 beschriebenen Techniken<br />
lassen sich Φ und Ψ zu einem Diffeomorphismus M 1 → M 2 kombinieren.<br />
Damit haben wir die zusammenhängende Summe zu einem guten Werkzeug gemacht,<br />
mit dem wir neue Mannigfaltigkeiten bauen können.<br />
<br />
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