pdf-datei - Mathematik - Universität Tübingen
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Kapitel 6. Quotienten von Mannigfaltigkeiten<br />
Abbildung 6.3: Eine eigentlich diskontinuierliche Operation bildet eine Umgebung eines<br />
Punktes so ab, dass sich keine zwei Bilder schneiden.<br />
Mit diesen speziellen Operationen werden wir in Kürze Quotienten aus Mannigfaltigkeiten<br />
erzeugen können. Bevor wir dies tun, müssen wir allerdings die Werkzeuge zurechtlegen,<br />
die wir benötigen, um auch die Veränderungen an der Fundamentalgruppe<br />
verfolgen zu können.<br />
6.3 Lifts<br />
Wir benötigen im Folgenden eine Möglichkeit, für eine Überlagerung ˜M → M Wege in<br />
M auf Wege in ˜M abbilden zu können, um damit im nächsten Schritt die Fundamentalgruppe<br />
der überlagerten Mannigfaltigkeit M berechnen zu können. Diese Abbildung<br />
wird „Lift“ genannt.<br />
Definition 6.11: Sei π : ˜M → M eine Überlagerung. Für einen topologischen Raum<br />
Y und eine stetige Abbildung f : Y → M heißt jede stetige Abbildung ˜f : Y → ˜M mit<br />
π ◦ ˜f = f ein Lift von f .<br />
Y<br />
˜f ✒<br />
<br />
✲<br />
f<br />
˜M<br />
π<br />
❄<br />
M<br />
Ist Y = [0, 1] und f = α ein Weg in M, so nennt man ˜α einen gelifteten Weg.<br />
Lifts geschlossener<br />
Pfade sind nicht<br />
immer geschlossen.<br />
Ist ein Weg in M geschlossen, so braucht dies für Lifts nicht mehr zu gelten. Abgesehen<br />
davon gibt es im Allgemeinen mehr als einen Lift für jeden Weg, nämlich genau so viele,<br />
wie es Urbilder des Anfangs in der Faser gibt (siehe Abbildung 6.5). Um nun einen<br />
gelifteten Weg eindeutig zu machen, reicht es aus, den Anfangspunkt festzulegen:<br />
Lemma 6.12: Sei π : ˜M → M eine Überlagerung, x 0 ∈ M und α : [0, 1] → M ein Weg in<br />
M mit α(0) = x 0 . Zu jedem ˜x 0 ∈ π −1 (x 0 ) existiert genau ein Lift ˜α : [0, 1] → ˜M von α mit<br />
˜α(0) = ˜x 0 .<br />
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