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pdf-datei - Mathematik - Universität Tübingen

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7.3. Quotienten<br />

7.2.4 Unterscheidung<br />

Vergleichen wir als ein erstes Beispiel die beiden Mannigfaltigkeiten T 3 = Σ ′ 1 und Y 3.<br />

Die Fundamentalgruppen sind hierbei<br />

π 1 (Σ ′ 1) = Z 3 und π 1 (Y 3 ) = Z ∗3 .<br />

Auf den ersten Blick ist nicht klar, ob sich diese Gruppen unterscheiden oder nicht.<br />

Bei näherer Betrachtung stellt sich aber heraus, dass Z 3 abelsch ist, während Z ∗3 nicht<br />

abelsch ist. In diesem Fall haben wir also ein leichtes Kriterium gefunden, um die Gruppen<br />

zu unterscheiden, welches sich allerdings leicht in einem weiteren Beispiel ausbügeln<br />

lässt: Wir möchten nun wissen, ob die Mannigfaltigkeiten Σ ′ 1 # Y 3 und Y 6 sich<br />

unterscheiden. Die Fundamentalgruppen kennen wir bereits:<br />

π 1 (Σ ′ 1 # Y 3) = Z 3 ∗ Z ∗3 und π 1 (Y 6 ) = Z ∗6 .<br />

In diesem Fall können wir die einfache Unterscheidung von oben nicht benutzen, da<br />

sowohl Z 3 ∗ Z ∗3 als auch Z ∗6 nicht abelsch sind. Auch deren Abelianisierung, die sich<br />

bei beiden als Z 6 ergibt, hilft uns nicht weiter – die Frage, ob die Fundamentalgruppen<br />

sich unterscheiden, muss für diese Arbeit offen bleiben.<br />

7.2.5 Die einfachen Mannigfaltigkeiten<br />

Wir haben also zwei unterschiedliche Möglichkeiten gefunden, die Flächen aus Kapitel<br />

5 zu verallgemeinern. Auf der einen Seite steht die Abfolge der Mannigfaltigkeiten<br />

Σ ′ n, die gebildet werden aus dem Standardtorus T 3 = S 1 # S 1 # S 1 ; auf der anderen Seite<br />

steht die Abfolge der Mannigfaltigkeiten Y n , die gebildet werden aus dem Pseudotorus<br />

Y 1 = S 2 × S 1 ; und schließlich existieren noch Mischungen dieser beiden Möglichkeiten.<br />

Insgesamt ergibt sich ein „Feld“ von möglichen Mannigfaltigkeiten, wobei aber nicht<br />

klar ist, welche dieser Mannigfaltigkeiten möglicherweise diffeomorph sind, da manche<br />

der Fundamentalgruppen so schwierig auseinander zu halten sind, dass wir dies<br />

hier nicht durchführen können.<br />

Die Möglichkeiten der Summenbildung aus den uns bekannten, einfachen Mannigfaltigkeiten<br />

sind damit erschöpft, und wir müssen uns erneut die unbequeme Frage<br />

stellen, ob wir bereits alle Mannigfaltigkeiten erfasst haben. Im Gegensatz zu den Flächen<br />

stellt sich jedoch heraus, dass dies nicht der Fall ist, sondern wir erst einen kleinen<br />

Bruchteil der dreidimensionalen Mannigfaltigkeiten betrachtet haben.<br />

7.3 Quotienten<br />

Bis hier haben wir uns darauf beschränkt, nur solche Mannigfaltigkeiten als Bausteine<br />

für zusammenhängende Summen zu benutzen, die wir schon kannten. Da wir aus<br />

Kapitel 6 wissen, wie wir aus einer bekannten (einfach zusammenhängenden) Mannigfaltigkeit<br />

neue, unbekannte Quotienten herstellen können, können wir also auch diese<br />

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