pdf-datei - Mathematik - Universität Tübingen
pdf-datei - Mathematik - Universität Tübingen
pdf-datei - Mathematik - Universität Tübingen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6.6. Überlagerungen und Flächen<br />
Es reicht also, solche Überlagerungen zu betrachten, deren Fundamentalgruppen trivial<br />
sind. In diesem Fall berechnet sich auch die Fundamentalgruppe der überlagerten<br />
Mannigfaltigkeit sehr leicht:<br />
π 1 (M/Γ) ∼ = Γ.<br />
Damit haben wir also unser Ziel erreicht: ein weiteres Werkzeug zur Erzeugung von<br />
Mannigfaltigkeiten, das uns gleichzeitig auch Informationen über die Fundamentalgruppe<br />
liefert.<br />
6.6 Überlagerungen und Flächen<br />
Da wir nun wissen, dass jede Mannigfaltigkeit eine universelle Überlagerung besitzt,<br />
trifft dies natürlich insbesondere auch auf die Flächen zu. Wir können also nun unsere<br />
Kenntnisse anwenden, um die Flächen auf eine weitere Weise zu charakterisieren.<br />
Lemma 6.24: Sei M = R und Γ = Z, welches mit der Operation der Verschiebung eigentlich<br />
diskontinuierlich operiert. Dann ist M/Γ ∼ = S 1 und somit auch π 1 (S 1 ) = Z.<br />
0 1 2 3<br />
R S 1 1 ∈ C<br />
Abbildung 6.6: Schematische Darstellung der Operation Γ = Z auf R durch Verschiebung.<br />
Jeder Abschnitt [k, k + 1) wird äquivalent auf [0, 1) verschoben.<br />
Die Randpunkte werden dabei identifiziert, das heißt, dass 0 ∼ 1 und<br />
generell . . . r − 1 ∼ r ∼ r + 1 ∼ r + 2 . . . gilt.<br />
BEWEIS: Wir benutzen als Diffeomorphismus das von der Exponentialabbildung<br />
ex : R → C : t ↦→ e 2iπt induzierte ex : R/Z → S 1 , wobei S 1 identifiziert wird mit<br />
dem Einheitskreis in C. Die Umkehrung ist durch den Hauptzweig des Logarithmus<br />
gegeben, was durch die Verschiebungsoperation von Γ = Z zu einer stetigen<br />
Funktion wird.<br />
<br />
R<br />
❅<br />
ex<br />
π ❅<br />
❅<br />
❄ ❅❘<br />
R/Z ✲ S 1<br />
ex<br />
Aus dem vorangegangenen Lemma können wir noch eine weitere Mannigfaltigkeit erzeugen:<br />
Lemma 6.25: Sei M = R 2 und Γ = Z 2 , mit der Operation der Verschiebung ist dies eine<br />
eigentlich diskontinuierliche Operation. Dann ist M/Γ = T 2 .<br />
BEWEIS: Dies folgt direkt aus Lemma 6.24, denn es ist T 2 = S 1 × S 1 .<br />
<br />
79