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pdf-datei - Mathematik - Universität Tübingen

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6 Quotienten von Mannigfaltigkeiten<br />

Das zweite Werkzeug, das wir benötigen um die Klassifizierung der 3-Mannigfaltigkeiten<br />

im Thurston-Programm durchführen zu können ist die Quotientenbildung, welche<br />

aus einer „großen“ Mannigfaltigkeit eine „kleinere“ Mannigfaltigkeit herstellt 1 . Dies ist<br />

sehr nützlich, da wir von Mannigfaltigkeiten mit einer sehr einfachen Struktur ausgehen<br />

können und daraus Quotienten bilden, die jede nur erdenkliche Eigenschaft haben.<br />

Tatsächlich besteht die Menge der Mannigfaltigkeiten, die den Ausgangspunkt für das<br />

Thurstonprogramm bildet aus nur acht Mannigfaltigkeiten.<br />

Abbildung 6.1: Die Quotientenbildung erzeugt aus einer „großen“ Mannigfaltigkeit eine<br />

„kleinere“, wobei verschiedene Eigenschaften erhalten werden.<br />

Im Folgenden werden wir zuerst die formale Definition eines Quotienten einer Mannigfaltigkeit<br />

als Überlagerung definieren. Daraufhin werden wir eine Methode präsentieren,<br />

durch die Überlagerungen erzeugt werden können; Das Verhalten der Fundamentalgruppe<br />

bei der Quotientenbildung wird überwacht werden. Schließlich wenden wir<br />

die Theorie an, um die existierenden Flächen auf eine weitere Weise zu klassifizieren.<br />

Es ist anzumerken, dass die Überlagerungstheorie auch an sich einen interessanten<br />

Zweig der algebraischen Topologie darstellt. Viele der hier gezeigten Sätze haben daher<br />

Formulierungen, die wesentlich allgemeiner sind als die hier aufgeführten.<br />

6.1 Überlagerung<br />

Eine Überlagerung ist wie folgt definiert:<br />

Definition 6.1: Sei M ein zusammenhängender topologischer Raum. Dann heißt stetige<br />

Abbildung π : ˜M → M mit einem zusammenhängenden ˜M eine Überlagerung<br />

von M, wenn es eine offene Überdeckung {U i } i∈I von M gibt, so dass jedes Urbild<br />

1 Die Bezeichnungen als „große“ oder „kleine“ Mannigfaltigkeiten sind nur in einem anschaulichen Sinne<br />

zu verstehen.<br />

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