Diplomarbeit Der Berezinski˘i-Kosterlitz-Thouless - Institut für Physik ...
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Kapitel 1<br />
Einleitung<br />
In dieser Arbeit werden wir den Berezinkiĭ-<strong>Kosterlitz</strong>-<strong>Thouless</strong>-Übergang in Anwesenheit<br />
von Unordnung anhand eines zweidimensionalen (2D) XY-Modells mit<br />
zufälligen Phasenverschiebungen untersuchen. Wir beziehen uns dabei hauptsächlich<br />
auf eine kürzlich erschienene Arbeit von Scheidl [1]. Dort wird die Unordnung<br />
durch den Replikatrick behandelt. Scheidl gibt zum einen eine Phasengrenze an,<br />
die kein ”<br />
reentrance“-Verhalten aufweist, wie es von Rubinstein et al. [2] gefunden<br />
wurde, und zum anderen begründet er die Korrektheit seiner Ergebnisse<br />
damit, daß seine Renormierungsgleichungen immer eine positive Entropie liefern.<br />
Er schließt deshalb die Relevanz von Replika-Symmetrie-Brechung <strong>für</strong> dieses System<br />
aus. Wir verwenden hier die gleichen Methoden, allerdings können wir nicht<br />
alle Resultate Scheidls bestätigen: Durch numerische Untersuchung der Renormierungsgleichungen<br />
finden wir nämlich einen Bereich (kleine Temperaturen und<br />
große Unordnungsstärken), in dem sie eine negative Entropie liefern.<br />
Zudem erhalten wir aus Monte-Carlo-Simulationen eine Phasengrenze, die gut mit<br />
der analytisch berechneten übereinstimmt. Leider konnte das System mit unserem<br />
Algorithmus nicht bei sehr tiefen Temperaturen untersucht werden. Deshalb<br />
können wir dadurch weder einer Aussage über das Auftreten von ”<br />
reentrance“-<br />
Verhalten machen, noch darüber, ob die Ergebnisse auch in diesem Bereich die<br />
analytischen Vorhersagen bestätigen.<br />
1.1 <strong>Der</strong> BKT-Übergang<br />
Zuerst werden wir sehr kurz die wichtigsten Eigenschaften des Berezinskiĭ-<strong>Kosterlitz</strong>-<strong>Thouless</strong>(BKT)-Übergangs<br />
[3–7] 1 wiederholen. Da im folgenden das 2D XY-<br />
Modell verwendet wird, werden wir dessen kritisches Verhalten kurz diskutieren.<br />
1 Ausführliche Übersichtsartikel dazu stammen von Niehnhuis [8], Minnhagen [9] und Nelson<br />
[10]; außerdem wird das Problem in einigen Lehrbüchern wie z.B. [11, 12] behandelt.