Diplomarbeit Der Berezinski˘i-Kosterlitz-Thouless - Institut für Physik ...
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56 7 Das kritische Verhalten einiger Größen<br />
Die Größe ξ ref wird dabei als Korrelationslänge im metallischen Bereich interpretiert;<br />
ξ 0 gibt diese Größe in der Nähe des Übergangs an. Bei Annäherung an die<br />
kritische Fläche (Y min → 0) divergiert ξ 0 . Eine Divergenz der Korrelationslänge<br />
ist typisch <strong>für</strong> einen Phasenübergang; diese Singularität ist genau wie im reinen<br />
System wesentlich, also kein Pol wie üblich bei Phasenübergängen zweiter Ordnung.<br />
Um den physikalisch relevanten Zusammenhang zu erhalten, werden wir nun die<br />
Größe Y min durch die Abweichungen von der kritischen Fläche (K0 −1 − Kc<br />
−1 ) darstellen;<br />
wenn wir uns auf eine Annäherung bei konstanter Unordnungsstärke beschränken,<br />
gilt (σ 0 − σ c ) = 0. Dabei gibt das Parameterpaar (Kc<br />
−1 , σ c ) einen<br />
Punkt der Phasengrenze an. Wenn man die Konstante der Bewegung (5.20) <strong>für</strong><br />
die beiden Trajektorien, die am Punkt (Kc<br />
−1 , σ c , Y c ) bzw. (K0 −1 , σ 0 , Y 0 ) starten,<br />
verwendet und sie jeweils auf die Werte bei (Kp<br />
−1,<br />
σ p) bezieht, erhält man den<br />
genauen Zusammenhang:<br />
Ymin 2 = ( [<br />
Y0 2 − Y )<br />
c<br />
2 − π<br />
−3 (K )<br />
−1<br />
0 − Kc<br />
−1 π +<br />
2 σ (K 0 − K c ) − π 2 ln K ]<br />
0<br />
. (7.8)<br />
K c<br />
Diesen Ausdruck kann man nun nach den oben angegebenen Abweichungen von<br />
der kritischen Fläche entwickeln, wobei Y0/c 2 durch Gleichung (4.22) gegeben ist;<br />
man erhält dann<br />
Ymin 2 = ν ( )<br />
K0 −1 − Kc<br />
−1 . (7.9)<br />
Nun setzten wir dies in den Ausdruck <strong>für</strong> die Korrelationslänge ein und identifizieren<br />
T = K −1<br />
0 :<br />
√<br />
ξ 0 = ξ ref e πκ−1 / ν(T −T c) . (7.10)<br />
Dies entspricht genau dem kritischen Verhalten der Korrelationslänge wie im<br />
reinen System. Für τ > 1 ist der Übergang also dem BKT-Übergang ohne Unordnung<br />
sehr ähnlich, da die Singularität der freien Energie vom gleichen Typ<br />
ist; wenn man die üblichen RG-Argumente anwendet, erhält man nämlich:<br />
f g ∝ ξ −2<br />
0 ∝ e −2πκ−1√ ν(T −T c) . (7.11)<br />
Bei schwacher Unordnung ändern sich <strong>für</strong> τ > 1 die kritischen Eigenschaften gegenüber<br />
dem reinen System also nur geringfügig. Nach wie vor kann der kritische<br />
Exponent, der die Divergenz der Korrelationslänge bei Annäherung an die kritische<br />
Temperatur beschreibt, mit ν = ∞ angegeben werden. In diesem Sinne kann<br />
man bei schwacher Unordnung nach wie vor von einem BKT-Übergang sprechen.<br />
Im Rahmen von Näherung II wäre es möglich, dies auch <strong>für</strong> τ < 1 durchzuführen;<br />
da die Näherung dort allerdings keine physikalische Relevanz besitzt, verzichten<br />
wir darauf.