Diplomarbeit Der Berezinski˘i-Kosterlitz-Thouless - Institut für Physik ...
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8.1 <strong>Der</strong> MC-Algorithmus 67<br />
Abbildung 8.2: Durch den zusätzlichen MC-Schritt können einzelne Teilchen auf<br />
Nächste-Nachbar- oder Übernächste-Nachbar-Plätze geschoben werden, soweit diese<br />
frei sind.<br />
Stelle des Gitters hinzu. Wie in Abb. 8.1 graphisch dargestellt ist, können dadurch<br />
Paare erzeugt oder vernichtet werden, oder es werden einzelne Teilchen um<br />
einen Gitterplatz verschoben.<br />
Um gerade bei tiefen Temperaturen die Akzeptanzrate zu erhöhen, wurde dieser<br />
Algorithmus noch erweitert, so daß auch ein bereits vorhandenes Teilchen ausgewählt<br />
und auf einen Nächsten- oder Übernächsten-Nachbarplatz bewegt werden<br />
kann (siehe Abb. 8.2).<br />
Die Energieänderung durch einen elementaren MC-Schritt läßt sich schnell ermitteln,<br />
wenn man <strong>für</strong> jeden Gitterplatz das Potential, das durch alle vorhandenen<br />
Ladungen erzeugt wird, bereits berechnet hat; zusätzlich muß natürlich noch das<br />
chemische Potential eines Paares bei Erzeugung oder Vernichtung berücksichtigt<br />
werden. Dann läßt sich sofort entscheiden, ob der Schritt angenommen wird<br />
oder nicht. Wir müssen also die Potentialänderung an allen Plätzen nur dann<br />
neu berechnen, wenn er akzeptiert wird. Auch die Unordnung läßt sich in diesem<br />
Algorithmus gut einführen, indem man auf alle Nächste-Nachbar-Paare Ladungsdipole<br />
setzt, deren Stärken unabhängigen Gauß-Verteilungen gehorchen. Aus der<br />
resultierenden Ladungsverteilung wird das zugehörige Potential berechnet, das<br />
im Verlaufe der Simulation als konstanter Untergrund bleibt.<br />
Mit diesem Algorithmus können Systeme mit linearer Ausdehnung bis zu ca.<br />
L = 32 Gitterplätzen untersucht werden. Zwischen den einzelnen Messungen<br />
werden L 2 MC-Schritte durchgeführt; dies wird als MC-sweep“ bezeichnet. Es<br />
”<br />
stellt sich heraus, daß <strong>für</strong> den warm-up“ 10 4 MC-sweeps“ benötigt werden, und<br />
” ”<br />
daß 10 5 Messungen, die durch je einen MC-sweep“ getrennt sind, durchgeführt<br />
”<br />
werden müssen, um eine zufriedenstellende Statistik zu erhalten. Für große Unordnungsstärken<br />
bzw. tiefe Temperaturen (τ = 1/2Kσ klein) ist es zudem notwendig,<br />
über einige Unordnungskonfigurationen zu mitteln. Dies war hier bei<br />
L = 32 aufgrund der Rechenzeit nur über ca. 10 Konfigurationen möglich. Zudem<br />
ist es leider auch nicht möglich, bei sehr tiefen Temperaturen T = K −1 < 0.83<br />
zu rechnen, da die Akzeptanzrate hier zu gering ist; dies kann nur durch eine<br />
wesentliche Erhöhung der MC-Schritte (Faktor 10 2 ) pro MC-sweep“ korrigiert<br />
”<br />
werden, wodurch wir wiederum an die Grenzen des Rechenzeitaufwands stoßen.<br />
Als Meßgröße dient die inverse Dielektrizitätskonstante [ɛ −1<br />
0 ] d aus Abschnitt 7.3,<br />
wobei wir zur Berechnung die Gleichung (7.30) verwenden: Durch die MC-Simu-