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PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG

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Zunächst scheint die positive<br />

Schlussfolgerung der Studie der<br />

gegenwärtig verbreiteten Einschätzung<br />

zu widersprechen, dass<br />

Kohle mit den Klimaschutzzielen<br />

in Europa und insbesondere in<br />

Deutschland in Konflikt steht,<br />

weshalb sie künftig eine rückläufige<br />

und langfristig nur noch<br />

begrenzte Rolle spielen würde.<br />

Neue Kohlenkraftwerke stoßen<br />

zunehmend auf Widerstände.<br />

Dennoch ist das Resultat nur<br />

scheinbar überraschend. Stehen<br />

auf einem funktionierenden Markt<br />

CO 2 -Emissionsrechte ausreichend<br />

und kostengünstig zur Verfügung,<br />

weil zuerst die kostengünstigsten<br />

Minderungspotenziale erschlossen<br />

werden, insbesondere auch in Ländern<br />

der Dritten Welt, hat Kohle<br />

weiter Potenzial. Die in Deutschland<br />

verbreitete kritische Sicht der<br />

Kohleverstromung unterschätzt die<br />

technologischen Möglichkeiten, die<br />

Kohlenutzung auch mit steigenden<br />

Klimaschutzanforderungen in Einklang<br />

zu bringen. Und sie übersieht<br />

die große faktische Bedeutung<br />

der Kohleverstromung in vielen<br />

EU-Mitgliedsstaaten (so auch in<br />

Deutschland) sowie ihre enormen<br />

Vorteile unter den Gesichtspunkten<br />

der Wirtschaftlichkeit und der<br />

Versorgungssicherheit in einem<br />

liberalisierten europäischen Strommarkt.<br />

Vor allem besitzt die Kohle<br />

in der Stromerzeugung eine ausgezeichnete<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

gegenüber ihrem Hauptkonkurrenten,<br />

dem Erdgas.<br />

Über die Details dieser Studie<br />

informiert dieser Jahresbericht<br />

ebenso wie über die der Prognos-<br />

Studie, die der Gesamtverband<br />

<strong>Steinkohle</strong> im Jahr 2006 beauftragt<br />

hatte. Diese Studie mit dem Titel<br />

„Regionalökonomische Auswirkungen<br />

des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus in<br />

NRW“ knüpft an eine frühere, 1999<br />

von der „Zukunftsaktion Kohlegebiete“<br />

(ZAK) beauftragte Prognos-<br />

Studie über die „Interdependenzen<br />

von <strong>Steinkohle</strong>nbergbau und Wirtschaftsstruktur<br />

im Ruhrrevier“ an,<br />

trägt aber den aktuellsten Daten<br />

und Entwicklungen Rechnung und<br />

wurde zudem methodisch überarbeitet.<br />

Sie geht in ihren Zukunftsszenarien<br />

von der kohlepolitischen<br />

Verständigung des Frühjahres 2007<br />

aus. Das Auslaufszenario 2018 wird<br />

hypothetisch mit dem Fortbestand<br />

des deutschen <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />

auf dem Niveau des Jahres<br />

2006 bzw. teilweise mit einem Sofortausstieg<br />

in 2006 kontrastiert.<br />

Wesentliche Ergebnisse dieser<br />

Studie:<br />

- Die relativ hohe, auch im<br />

Vergleich zu anderen Regionen<br />

in NRW anhaltend überdurchschnittliche<br />

Arbeitslosigkeit im<br />

Ruhrgebiet – insbesondere im<br />

Produzierenden Gewerbe – erklärt<br />

sich nach wie vor zu einem<br />

großen Teil durch den strukturellen<br />

Beschäftigungsrückgang im<br />

Bergbau.<br />

- Durch die indirekten und induzierten<br />

Beschäftigungseffekte<br />

des Bergbaus hängen von jedem<br />

Arbeitsplatz im <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />

rechnerisch bundesweit weitere<br />

1,3 Arbeitsplätze in der übrigen<br />

Wirtschaft ab. Im Ruhrgebiet<br />

kommt auf jeden Bergmann fast<br />

genau ein Beschäftigter in der<br />

Mantelwirtschaft.<br />

- Ohne den <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />

läge die Arbeitslosigkeit im<br />

Ruhrgebiet im Schnitt noch um<br />

rund zwei Prozentpunkte höher;<br />

in einzelnen Gemeinden stiege<br />

die Zahl der Arbeitslosen um bis<br />

zu 50%. Durch ein Auslaufen des<br />

<strong>Steinkohle</strong>nbergbaus im Jahr<br />

2018 werden infolge dieser beschäftigungspolitischen<br />

Zusammenhänge<br />

in NRW über 40.000<br />

Arbeitsplätze verloren gehen.<br />

Die von Prognos trendmäßig<br />

erwarteten autonomen Beschäftigungszuwächse<br />

in anderen<br />

Branchen gleichen diesen Verlust<br />

bis dahin nur etwa zur Hälfte<br />

aus.<br />

- Der Wegfall des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />

als Beihilfeempfänger<br />

ermöglicht den öffentlichen<br />

Haushalten zwar Einsparungen<br />

an Subventionen, die in einzelnen<br />

Etats sehr beachtlich sind. Sein<br />

Verlust als Wirtschafts- und<br />

Beschäftigungsfaktor führt aber<br />

in den öffentlichen Haushalten<br />

zugleich zu Mindereinnahmen<br />

(u. a. bei Lohn-, Gewerbe- und<br />

Körperschaftssteuern) und Mehrausgaben<br />

(Arbeitslosengeld I und<br />

II). Allein durch den Wegfall des<br />

Ruhrbergbaus ergeben sich im<br />

Auslaufszenario im Jahr 2018 fiskalische<br />

Folgekosten von deutschlandweit<br />

knapp 1,3 Mrd. €.<br />

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