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PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG

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licher Dienst der verschiedenen Generaldirektionen<br />

der EU-Kommission<br />

mit Sitz in Petten, Niederlande.<br />

Die Aussagen des JRC repräsentieren<br />

zwar nicht die offiziellen<br />

Standpunkte der Kommission,<br />

stellen aber eine von ihr gestützte<br />

und anerkannte wissenschaftliche<br />

Expertise dar. Die Schlussfolgerungen<br />

dieser Studie sind sehr<br />

bemerkenswert und für die weitere<br />

kohlepolitische Debatte von großer<br />

Bedeutung. Dazu gehört eine<br />

wichtige Feststellung speziell zur<br />

heimischen <strong>Steinkohle</strong> in Europa:<br />

Eine umfassendere und effizientere<br />

Nutzung der heimischen<br />

<strong>Steinkohle</strong>nreserven würde die<br />

Energieimportabhängigkeit der EU<br />

reduzieren und zusätzliche vorteilhafte<br />

Synergien, z. B. eine erhöhte<br />

Beschäftigung, ermöglichen.<br />

Ziel dieser JRC-Studien war in<br />

erster Linie eine Abschätzung der<br />

künftigen globalen Angebotsbedingungen<br />

für Kraftwerkskohlen bis<br />

2030 – unter besonderer Berücksichtigung<br />

der möglichen Implikationen<br />

für die EU – sowie der<br />

Fakten und Trends, von denen das<br />

künftige Kohleangebot wesentlich<br />

beeinflusst wird. Die JRC-Studien<br />

sind zu folgenden wesentlichen<br />

allgemeinen Befunden und Schlussfolgerungen<br />

gekommen:<br />

- Wahrscheinlich werden künftig<br />

die klaren Grenzen zwischen den<br />

Erscheinungs- und Nutzungsformen<br />

der fossilen Energieträger<br />

verschwimmen. Ein Teil des<br />

Energiemarktes der Zukunft entwickle<br />

sich zu einem integrierten<br />

Markt für Kohlenwasserstoffe,<br />

auf dem auch die Kohle immer<br />

mehr Bedeutung erlangt in Form<br />

von Kohlegas und Kohleöl.<br />

- Hinsichtlich der Konkurrenzenergien<br />

wird die Einschätzung<br />

vertreten, dass die EU bei Öl<br />

und Gas aufgrund der großen<br />

Verbrauchsanteile bei geringen<br />

eigenen Reserven eine sehr<br />

große Verletzbarkeit („vulnerability“)<br />

aufweise, die unter<br />

dem Sicherheitsaspekt klar für<br />

die Kohle spricht. Speziell die<br />

Stromerzeugung der EU dürfe<br />

nicht übermäßig abhängig vom<br />

Erdgas werden. Trotz gewisser<br />

Diversifizierungserfolge ist die<br />

Erdgasversorgung der EU noch<br />

immer zu gut einem Drittel und<br />

möglicherweise zunehmend von<br />

Russland abhängig, was neben<br />

besonderen politischen Risiken<br />

und ausdrücklichen Bedenken<br />

bezüglich einer möglichen Erdgas-OPEC<br />

(„concerns about a<br />

potential creation of an OPEClike<br />

natural gas cartel“) auch<br />

andere wirtschaftliche Fragen<br />

etwa hinsichtlich der jederzeit<br />

ausreichenden Lieferfähigkeit<br />

von Gazprom mit sich bringen<br />

könnte. Schon deswegen müsse<br />

auf eine hinreichende Balance<br />

zwischen Kohle- und Gasverstromung<br />

geachtet werden.<br />

- Infolge der heutigen Gegebenheiten<br />

und in Anbetracht der für die<br />

wachsende internationale Nachfrage<br />

erforderlichen Ausweitung<br />

des globalen Kohleangebots<br />

werden die Produktionskosten<br />

künftig weltweit höher sein und<br />

die internationalen Kohlenpreise<br />

sehr wahrscheinlich deutlich<br />

steigen.<br />

- Die gegenwärtige Angebotsbasis<br />

des Weltkohlemarktes erschöpft<br />

sich insofern kontinuierlich,<br />

als die wirtschaftlich gewinnbaren<br />

Kohlenreserven relativ<br />

rasch abnehmen. Die statische<br />

Reichweite der Kohlenreserven,<br />

gemessen an der „Reserves-to-<br />

Production-Ratio“, ist aufgrund<br />

der enormen globalen Nachfragesteigerungen<br />

und restriktiverer<br />

Bewertung im Zeitraum 2000<br />

- 2006 von 277 auf rund 150<br />

Jahre gefallen. Diese Perspektive<br />

wird noch dadurch verstärkt,<br />

dass internationale Prognosen<br />

der Kohle weltweit weiterhin das<br />

schnellste Wachstum unter allen<br />

Energieträgern voraussagen. Das<br />

schnelle wirtschaftliche Wachstum<br />

in China und Indien könnte in<br />

Anbetracht der relativ schlechten<br />

Qualität von deren heimischen<br />

Kohlenreserven die internationale<br />

Kohlenachfrage noch stärker<br />

nach oben treiben und das<br />

bestehende Angebot damit noch<br />

schneller ausbeuten. Insgesamt<br />

sind die Länder mit den weltweit<br />

größten Kohlenreserven auch die<br />

größten Kohlenverbraucher, was<br />

diesen Trend stabilisiert. Hinzu<br />

kommt, dass die erschlossenen<br />

Reserven aus Kosten- und Wettbewerbsgründen<br />

vielfach mit der<br />

international vorherrschenden<br />

„Room-and-Pillar“-Abbautechnik<br />

gar nicht voll ausgenutzt werden.<br />

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