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PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG

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und bei einem Szenario „Auslauf<br />

2018“ im Vergleich zum Status quo<br />

errechnet.<br />

In einem ersten Schritt der Untersuchung<br />

dieser Effekte hat die Studie<br />

die jeweiligen fiskalischen Kosten<br />

eines Arbeitslosen zu ermitteln<br />

versucht, denn mit der weiteren<br />

Rückführung und Einstellung des<br />

<strong>Steinkohle</strong>nbergbaus fallen in NRW<br />

nicht nur die Bergbau-Arbeitsplätze<br />

weg, sondern auch zehntausende<br />

bergbauabhängige Arbeitsplätze<br />

im wirtschaftlichen Umfeld (Faktor<br />

1,31), wie der erste Teil der Studie<br />

gezeigt hat. Auch bei trendmäßigem<br />

Beschäftigungszuwachs<br />

in anderen Sektoren gingen bei<br />

einem „Auslauf 2018“ in NRW<br />

über 20.000 Arbeitsplätze verloren,<br />

ohne einen solchen Zuwachs<br />

(Ceteris-paribus-Fall) sogar über<br />

40.000. Dies erhöht die regionale<br />

Arbeitslosigkeit auch dann, wenn<br />

die Bergleute nicht in die Arbeitslosigkeit<br />

entlassen werden oder<br />

einen neuen Arbeitsplatz finden, da<br />

sich dadurch das regionale Beschäftigungspotenzial<br />

mindert bzw.<br />

andere Arbeitssuchende verdrängt<br />

werden.<br />

Zu den Kosten der Arbeitslosigkeit<br />

liegen genaue offizielle<br />

Zahlenangaben des IAB (Institut<br />

für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung)<br />

nur bis 2004 vor, in<br />

denen die Arbeitsmarktreformen<br />

ab 2005 und insbesondere die<br />

neuen Regelungen zum Arbeitslosengeld<br />

II („Hartz IV“) noch nicht<br />

berücksichtigt sind. Prognos konnte<br />

daher anknüpfend an das IAB nur<br />

Abschätzungen vornehmen, die<br />

jedoch die seit 2005 erfolgten<br />

Systemänderungen soweit möglich<br />

einbeziehen. (Bundesweit sind die<br />

Gesamtkosten der Arbeitslosigkeit<br />

in 2005 laut Prognos auf 97 Mrd. €<br />

zu veranschlagen.)<br />

Zu beachten ist dabei, dass es<br />

aufgrund der Veränderung der<br />

arbeitsmarktpolitischen Aufgabenverantwortlichkeiten<br />

zwischen<br />

Bund einerseits sowie Ländern und<br />

Kommunen andererseits zu einem<br />

strukturell geringeren Länderanteil<br />

an den Kosten der Arbeitslosigkeit<br />

gekommen ist, ohne dass sich<br />

dadurch das Gesamtniveau geändert<br />

hätte. Die Mindereinnahmen<br />

der Sozialkassen können nicht als<br />

Kostenfaktor einzelnen Bundesländern<br />

zugeordnet werden, auch<br />

wenn sie regional betrachtet dort<br />

ihre Ursachen haben. Das ist auch<br />

bei den NRW-spezifischen Kosten<br />

der Arbeitslosigkeit durch Wegfall<br />

des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus zu<br />

berücksichtigen, die dadurch etwas<br />

geringer ausfallen. Berücksichtigt<br />

werden muss ferner, dass es sich<br />

bei den Arbeitsplätzen im <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />

und seinen Zulieferern<br />

um Industrie-Arbeitsplätze<br />

handelt, die ein höheres Lohnniveau<br />

aufweisen als der gesamtwirtschaftliche<br />

Durchschnitt (der<br />

sämtliche Niedriglohnsektoren vor<br />

allem im Dienstleistungsbereich<br />

einschließt) und demzufolge der<br />

Wegfall des aus ihnen resultierenden<br />

Aufkommens an Lohnsteuer,<br />

Umsatzsteuer und Sozialbeiträgen<br />

sowie ihre spezifischen arbeitsmarktbedingten<br />

Kosten auch zu höheren<br />

fiskalischen Kosten führen.<br />

Die durchschnittlichen fiskalischen<br />

Kosten bei Wegfall eines <strong>Steinkohle</strong>narbeitsplatzes<br />

(Stand 2006)<br />

liegen laut Prognos bei knapp<br />

35.400 €, wovon gut 5.100 € auf<br />

die öffentlichen Kassen von NRW<br />

entfallen.<br />

Aufbauend auf den ermittelten<br />

Kosten des Wegfalls eines <strong>Steinkohle</strong>arbeitsplatzes<br />

hat Prognos<br />

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