PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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<strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> – Auslaufbergbau oder noch eine Option für die Zukunft?<br />
Durchschnittliche fiskalische Kosten beim Wegfall eines<br />
<strong>Steinkohle</strong>arbeitsplatzes (Prognos 2007 mit Basisjahr 2006)<br />
Fiskalische Kosten pro<br />
Deutschland insgesamt<br />
wegfallendem Arbeitsplatz in € (Bund, Länder, Gemeinden) davon für NRW<br />
- Mindereinnahmen Lohnsteuer 6.600 3.795<br />
- Mindereinnahmen Umsatzsteuer 850 111<br />
- Mindereinnahmen Sozialbeiträge 15.250 –<br />
- Arbeitsmarktbedingte Kosten 12.666 1.225<br />
GESAMT 35.366 5.131<br />
die fiskalischen Auswirkungen<br />
eines hypothetischen Wegfalls der<br />
<strong>Steinkohle</strong>nförderung des Ruhrbergbaus<br />
in 2006 analysiert. Dabei<br />
ist kein abruptes Ende, sondern ein<br />
sukzessives Zurückfahren in den 10<br />
Jahren davor unterstellt worden.<br />
Auch wird hier realitätsnah kein<br />
vollständiger Beschäftigungsabbau,<br />
sondern eine Restbelegschaft<br />
von ca. 800 Mitarbeitern für Abwicklungsarbeiten<br />
(gut 2% der<br />
tatsächlichen Belegschaft in 2006)<br />
angenommen sowie ein Zuwachs<br />
von neuen Arbeitsplätzen im Ruhrrevier<br />
und damit ein Tempo des<br />
Strukturwandels wie in anderen<br />
vergleichbaren Bergbauregionen,<br />
z. B. Großbritannien, einberechnet.<br />
Insgesamt hätte dies bis 2006 im<br />
Ruhrrevier rechnerisch einen zusätzlichen<br />
Verlust von fast 48.000<br />
Arbeitsplätzen (im Bergbau und<br />
der Mantelwirtschaft) zur Folge<br />
gehabt.<br />
Neben den o. e. fiskalischen Folgekosten<br />
der Arbeitslosigkeit wäre<br />
gleichzeitig auch das Aufkommen<br />
an Ertragsteuern (Körperschaftund<br />
Gewerbesteuern) im Zulieferbereich<br />
zurückgegangen. Insgesamt<br />
wären dadurch in 2006 für NRW<br />
fiskalische Kosten von 242 Mio. €<br />
entstanden, für Deutschland (Bund,<br />
Länder, Gemeinden sowie BfA<br />
und Sozialkassen) hätten sich fiskalische<br />
Kosten von 1,76 Mrd. €<br />
ergeben.<br />
Die Studie von Prognos kommt<br />
überdies zu folgendem Ergebnis:<br />
Die fiskalischen Kosten allein der<br />
abrupten Einstellung des Ruhrbergbaus<br />
hätten die hypothetische<br />
Einsparung der in 2006 tatsächlich<br />
gewährten Absatzhilfen für die<br />
deutsche <strong>Steinkohle</strong> (1,93 Mrd. €<br />
in 2006; davon rechnerisch 75%,<br />
also rund 1,45 Mrd. €, dem Ruhrbergbau<br />
zuzurechnen) übertroffen.<br />
Dabei ist das Gesamtbild noch<br />
nicht vollständig, was auch Prognos<br />
betont. Unter Berücksichtigung<br />
der jeweils zusätzlich<br />
erforderlichen Stilllegungsbeihilfen<br />
sowie der verbleibenden, bei<br />
Einstellung der <strong>Steinkohle</strong>nförderung<br />
von der öffentlichen Hand zu<br />
deckenden sog. Ewigkeitskosten<br />
zeigt sich, dass „die eingesparten<br />
Absatzbeihilfen von öffentlicher<br />
Seite … weitgehend kompensiert<br />
würden durch fiskalische Mindereinnahmen<br />
und arbeitsmarktbedingte<br />
Kosten, die aus dem Wegfall<br />
der Kohlenförderung und den damit<br />
verbundenen indirekten Effekten<br />
resultieren“.<br />
Mit anderen Worten: Die öffentlichen<br />
Hände hätten anders<br />
als vielfach vermutet durch eine<br />
Einstellung des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />
in der Vergangenheit nichts<br />
eingespart, sondern per Saldo<br />
sogar draufgezahlt. Das bestätigt<br />
die Befunde, zu denen bereits die<br />
Vorläuferstudie von Prognos aus<br />
dem Jahr 1999 in Bezug auf den<br />
Vergleich eines „Sturzflug-Szenarios“<br />
mit dem „Gleitflug“ der<br />
kohlepolitischen Vereinbarung von<br />
1997 gekommen war.<br />
Sehr deutlich macht dieses<br />
Ergebnis auch: Eine Umwidmung<br />
von Kohlehilfen 1:1 in andere<br />
wirtschaftspolitische Maßnahmen<br />
etwa zur Strukturförderung ist<br />
ökonomisch nicht möglich. Die politisch<br />
weit verbreitete Vorstellung,<br />
man hätte die Mittel für die <strong>Steinkohle</strong><br />
besser in der Vergangenheit<br />
dort wegnehmen und besser in<br />
andere Verwendungen stecken sollen,<br />
hat daher als Pauschalvermutung<br />
keine belastbare Grundlage.<br />
Gesamtfiskalisch wäre eine solche<br />
Rechnung nicht aufgegangen. Das<br />
gilt auch für die Zukunft.<br />
Im Vergleich zu einem Status-quo-<br />
Szenario (mit konstanter Beschäftigtenzahl<br />
im Bergbau) hat Prognos<br />
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