PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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Rohstoffe und Versorgungssicherheit<br />
hohen Preisniveau, im Rahmen einer<br />
zyklischen Entwicklung wieder<br />
ausgeglichen, auf lange Sicht aber<br />
schaukelt sich der Preis ähnlich wie<br />
bei den anderen Energierohstoffen<br />
weiter nach oben.<br />
Die internationalen Frachtraten<br />
haben sich inzwischen zu einem<br />
deutlichen Einflussfaktor für die<br />
CIF-Kohlenpreise entwickelt. In<br />
Verbindung mit dem weltweiten<br />
Rohstoffboom sind zyklische<br />
Verknappungen des Frachtraums<br />
in der Seeschifffahrt zu beobachten.<br />
Temporäre Vollauslastungen<br />
von Hafenkapazitäten sowie<br />
Verladeunterbrechungen aufgrund<br />
technischer Störungen oder Streiks<br />
beeinflussen die Liegezeiten von<br />
Schiffen in und vor den Häfen und<br />
wirken sich bei der internationalen<br />
Interdependenz der Frachtenmärkte<br />
schnell auf die Frachtraten aus.<br />
International agierende Bergbaukonzerne<br />
wie BHP Billiton und<br />
Rio Tinto schreiben derzeit hohe<br />
Gewinne. Die „Rohstoffhausse“<br />
löst aber auch zunehmend Anreize<br />
für risikofreudige Kapitalgeber<br />
zu Investitionen in diesem hoch<br />
spekulativen Geschäft aus. Bei den<br />
Verbrauchern hingegen wächst die<br />
Verunsicherung vor Versorgungsengpässen<br />
und Hochpreisszenarien.<br />
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Spannungen um Rohstoffe und die<br />
Energieversorgung wachsen<br />
Die Sorge um die zukünftige<br />
sichere und günstige Rohstoff- und<br />
Energieversorgung der Verbraucherländer<br />
sowie wirtschaftliche<br />
und machtpolitische Interessen der<br />
Lieferländer führen in zunehmenden<br />
Maße zu zwischenstaatlichen<br />
Spannungen. Marktbeobachter und<br />
politische Analysten sprechen in<br />
diesem Zusammenhang bereits von<br />
einem neuen „kalten Krieg“. Rückblickend<br />
ist erkennbar, dass sich die<br />
Rohstoffkrise, wie sie seit Anfang /<br />
Mitte 2004 beobachtet wird, schon<br />
lange vorher unter der Oberfläche<br />
des politischen und wirtschaftlichen<br />
Zeitgeschehens schwelte. Früher<br />
als die Industrieländer begriffen<br />
Schwellenländer wie China und<br />
Russland die Versorgungssicherheit<br />
mit Energie und Rohstoffen als<br />
strategische Aufgabe und entdeckten<br />
aber gleichzeitig auch ihren<br />
Rohstoffreichtum als machtpolitisches<br />
Druckmittel gegenüber den<br />
von ihnen abhängigen Ländern.<br />
Wie gefährlich eine solch hohe Abhängigkeit<br />
von einem Lieferland sein<br />
kann, demonstrierte der Erdgasstreit<br />
um höhere Preise, den Russland<br />
im letzten Jahr mit der Ukraine<br />
führte und im Rahmen dessen es<br />
die Erdgaslieferungen an das Nachbarland<br />
temporär aussetzte. Ähnlich<br />
verhielt sich Russland wenig<br />
später Weißrussland gegenüber,<br />
ebenfalls um höhere Preise durchzusetzen.<br />
Beide Länder hatten mit<br />
Russland kurzfristige Lieferverträge<br />
mit Preisen weit unter Marktniveau<br />
abgeschlossen, verfügten über<br />
wenig Erdgasspeicher und hatten<br />
kaum Ausweichalternativen.<br />
Rechtlich war Russland zu den Preiserhöhungen<br />
zwar berechtigt, die<br />
Art und Weise ihrer Durchsetzung<br />
warf aber gerade in der EU viele<br />
Fragen auf. Die eigenen Öl- und<br />
Gasvorkommen in der EU werden in<br />
naher Zukunft zur Neige gehen. Die<br />
ohnehin heute schon hohe Importabhängigkeit<br />
von Erdöl und Erdgas<br />
wird schon in ca. 20 Jahren auf 70<br />
- 80% zunehmen und auch danach<br />
immer weiter anwachsen. Lediglich<br />
bei der Kohle verfügt Europa über<br />
weitreichende eigene Reserven.<br />
Russland deckt zu rund 50% den<br />
EU-Erdgasimportbedarf und zu rund<br />
30% den europäischen Ölverbrauch.<br />
Die bisherigen Gegenmaßnahmen<br />
der EU konzentrieren sich<br />
bisher vor allem auf die stärkere<br />
Nutzung regenerativer Energiequellen,<br />
Maßnahmen zur Effizienzverbesserung<br />
und Energieeinsparung.<br />
Eine Rückbesinnung auf die eigenen<br />
Frachtraten nach<br />
Europa<br />
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