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PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> – Auslaufbergbau oder noch eine Option für die Zukunft?<br />

- Relativ hoch ist auch die Länderkonzentration.<br />

Das verfügbare<br />

Exportangebot für Kesselkohlen<br />

stammt aus einer begrenzten<br />

Zahl von Ländern, auch wenn die<br />

Konzentration in der Spitze nicht<br />

so hoch ist wie bei der Kokskohle,<br />

bei der Australien inzwischen<br />

einen Marktanteil von 67%<br />

erreicht hat und eine globale Abhängigkeit<br />

der Stahlindustrie von<br />

einem einzigen Land entstanden<br />

ist. Bei den internationalen<br />

Kesselkohlenexporten dominiert<br />

inzwischen Indonesien mit 26%<br />

(das dafür keine Kokskohlen<br />

im Angebot hat) vor Australien<br />

(20%). Insgesamt stammen<br />

indessen 81% des weltweiten<br />

Kesselkohlenexportangebots aus<br />

lediglich einer Handvoll Länder.<br />

Praktisch das gesamte Weltmarktangebot<br />

kommt aus nur 8<br />

Ländern.<br />

Länderkonzentration am internationalen Kohlemarkt 2006<br />

Land/ Kesselkohlen- Kokskohlen- Politische Stabilität des Landes<br />

internationaler Anteil markt markt gem. Weltbank-Klassifikation**<br />

Australien 20% 67% unbedenklich<br />

Indonesien 26% — sehr bedenklich<br />

Russland* 12% 5% bedenklich*<br />

Südafrika* 12% 1% bedenklich*<br />

China 11% 2% bedenklich<br />

Kolumbien* 10% — sehr bedenklich*<br />

USA 1% 11% unbedenklich<br />

Kanada — 12% unbedenklich<br />

Sonstige 8% 2% gemischt<br />

Anteil der größten 3 Länder 58% 90%<br />

Anteil der größten 5 Länder 81% 97%<br />

Anteil der größten 8 Länder ~ 100% ~ 100%<br />

* Hauptlieferanten für die EU/Atlantischer Handel ** Einstufung gemäß Weltbank-Klassifikation 2006<br />

- Auf dem für Westeuropa<br />

maßgeblichen atlantischen<br />

Kesselkohlemarkt ist die Angebotskonzentration<br />

noch höher,<br />

denn Indonesien und Australien<br />

spielen hier fast keine Rolle: Hier<br />

dominierte in 2006 Südafrika<br />

(32%) vor Russland (28%) und<br />

Kolumbien (27%). Auf diese drei<br />

Länder entfallen somit 87% aller<br />

atlantischen Exporte.<br />

- Nicht thematisiert hat die rein<br />

ökonomische Analyse des <strong>Steinkohle</strong>nweltmarktes<br />

einen für<br />

die Versorgungssicherheit sehr<br />

wichtigen politischen Aspekt,<br />

der sich aber aus den Zahlenangaben<br />

ableiten lässt: Etwa drei<br />

Viertel der internationalen Kraftwerkskohlelieferungen<br />

kommen<br />

aus Ländern, deren politische<br />

Stabilität nach einer Weltbank-<br />

Klassifikation als bedenklich bis<br />

sehr bedenklich einzustufen ist.<br />

Ernsthafte Risiken für die künftige<br />

Kohleversorgung vom Weltmarkt<br />

sehen aus europäischer Perspektive<br />

auch die im Frühjahr 2007 vom<br />

Energie-Institut des Joint Research<br />

Center (JRC) der EU-Kommission<br />

vorgelegten wissenschaftlichen<br />

Studien „The Future of Coal“ und<br />

„Coal of the Future“ voraus. Diese<br />

Studien widersprechen ausdrücklich<br />

dem weit verbreiteten Bild,<br />

dass Kohlenimporte für Europa eine<br />

breit verfügbare und zuverlässige<br />

sowie preisstabile Energiequelle<br />

sind. Diese Einschätzung sei viel zu<br />

undifferenziert. Die dafür erforderliche<br />

Steigerung der Angebotsbasis<br />

setze nämlich künftig erheblich<br />

höhere Produktionskosten und<br />

Preise als heute voraus und ist mit<br />

vielen Fragezeichen verbunden. Die<br />

Lieferperspektiven der Kohle auf<br />

dem Weltmarkt seien keineswegs<br />

so gesichert wie häufig angenommen.<br />

Traditionelle Erfahrungen mit<br />

der Stabilität von internationalen<br />

Kohlelieferungen ließen sich nicht<br />

problemlos fortschreiben, zumal<br />

Europa seine eigene Kohlebasis<br />

immer weiter zurückfährt. Das JRC<br />

ist ein gemeinsamer wissenschaft-<br />

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