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PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG

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auf Fehlentwicklungen hinweist,<br />

Wartungsintervalle optimiert<br />

und Bohrarbeiten selbstständig<br />

durchführt.<br />

Optimierte Bergwerke benötigen<br />

auch eine effiziente Logistik.<br />

Voraussetzung dafür ist ein durchgängiger<br />

Informationsfluss, der<br />

die lückenlose Verfolgbarkeit einer<br />

Bedarfsäußerung bis zur physischen<br />

Materialauslieferung IT-gestützt<br />

sicherstellt. Dies ermöglicht ein<br />

WLAN-Access-Point als Schlüsselkomponente<br />

des drahtlosen<br />

Kommunikationssystems, mit<br />

dessen Hilfe die von Minicomputern<br />

mit Barcodelesern eingelesenen<br />

Daten über weite Strecken und in<br />

die übertägige zentrale Datenbank<br />

übertragen werden. In der Transporttechnik<br />

befindet sich nach erfolgreichen<br />

untertägigen Versuchen<br />

mit einem Prototyp die mannlose<br />

Dieselkatze vor der Serienreife.<br />

Mit zwei Radarsensoren und einem<br />

Laserscanner „sieht“ die Maschine<br />

elektronisch und hält beim Erkennen<br />

von Hindernissen automatisch<br />

an. Den Weg der Maschine<br />

kontrolliert ein über Tage sitzender<br />

„Fahrer“ über Kameras mit Infrarotscheinwerfern<br />

auf Video.<br />

Die Liste der Beispiele für moderne<br />

und fortschrittliche Technik im<br />

deutschen <strong>Steinkohle</strong>nbergbau ließe<br />

sich fortführen. Für die Chancen<br />

auf dem Weltmarkt ist jedoch neben<br />

der Weiterentwicklung dieser<br />

Technik auch das Know-how über<br />

das Verhalten des Gebirges und den<br />

Umgang mit ihm von unschätzbarem<br />

Wert. Das Problem bisher war nur:<br />

Dieses Wissen lag nur fragmentiert<br />

vor und war nicht synergetisch<br />

verknüpft. Unter Einsatz modernster<br />

IT-Systeme und -Strukturen<br />

wurde nun eine selbstlernende<br />

Datenbank über die Gebirgsbeherrschung<br />

in Flözstrecken aufgebaut,<br />

in der sich die Erfahrungen aus über<br />

hundert Jahren <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />

in Deutschland widerspiegeln.<br />

Insbesondere das Wissen und die<br />

Erfahrungen der letzten 25 Jahre<br />

sind dabei weltweit einzigartig.<br />

Die Beispiele zeigen, dass die Entwicklung<br />

der Bergbautechnik trotz<br />

des gesunkenen Fördervolumens in<br />

Deutschland Jahr für Jahr wesentliche<br />

Fortschritte macht. Dies liegt<br />

nicht zuletzt daran, dass die Förderung<br />

von Kohle aus der tiefsten<br />

Lagerstätte der Welt technische<br />

Höchstleistungen erfordert. Was<br />

unter den hiesigen schwierigen Bedingungen<br />

unter Tage funktioniert,<br />

das kann auch anderswo getrost<br />

zum Einsatz gebracht werden. In<br />

den Kohleförderländern dieser Welt<br />

geht der Trend in zunehmendem<br />

Maße weg vom Tagebau und hin<br />

zum <strong>Steinkohle</strong>ntiefbau. Das liegt<br />

zum Teil auch an vielerorts gestiegenen<br />

Umweltstandards, da ein<br />

Tagebaubetrieb erheblich stärker<br />

in die Landschaft eingreift. Zum<br />

größeren Teil liegt es aber an der<br />

Erschöpfung der für Tagebaue aus<br />

betriebswirtschaftlichen Gesichtsgründen<br />

geeigneten Lagerstätten.<br />

Und dort, wo ohnehin bereits <strong>Steinkohle</strong><br />

unter Tage gewonnen wird,<br />

dringt man inzwischen ebenfalls<br />

in immer größere Teufen vor und<br />

lernt zunehmend die damit verbundenen<br />

Schwierigkeiten hinsichtlich<br />

steigender Gebirgsdrücke, höherer<br />

wetter- und klimatechnischer Anforderungen<br />

und ähnlichem kennen.<br />

Potenzielle Kunden der Zulieferfirmen<br />

überzeugen sich daher auf<br />

den Bergwerken vor Ort von der Arbeitsweise<br />

und Zuverlässigkeit der<br />

hierzulande entwickelten Technik.<br />

Die schwierigen hiesigen Abbaubedingungen<br />

und die Möglichkeit, den<br />

heimischen <strong>Steinkohle</strong>nbergbau als<br />

Testfeld für neue Maschinen und<br />

Ausrüstungen zu nutzen, sind dabei<br />

ein wesentlicher Erfolgsfaktor.<br />

Ohne diese Referenz würden etliche<br />

Zulieferfirmen über kurz oder lang<br />

die Entwicklung und Produktion ins<br />

Ausland verlagern oder ihre Technologieführerschaft<br />

und ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

verlieren. Das gilt<br />

vor allem für die kleinen und mittleren<br />

Unternehmen in diesem Sektor.<br />

In beiden Fällen gingen hierzulande<br />

viele Arbeitsplätze und ein erhebliches<br />

Wertschöpfungspotenzial<br />

in einem global stark wachsenden<br />

Markt verloren. Gleichzeitig verlöre<br />

Deutschland die Möglichkeit, weltweit<br />

auf Standards in der Arbeitssicherheit<br />

und dem Gesundheitssowie<br />

Umweltschutz einzuwirken.<br />

Als Entwicklungs- und Referenzbasis<br />

bleibt daher ein heimischer<br />

<strong>Steinkohle</strong>nbergbau unverzichtbar,<br />

was auch unabhängige ausländische<br />

Experten bestätigen, beispielsweise<br />

eine in diesem Jahr<br />

veröffentlichte Studie eines Sachverständigen-Konsortiums<br />

unter<br />

Federführung des britischen Consulting-Unternehmens<br />

Europe<br />

Economics im Auftrag der EU-Kommission.<br />

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