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PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG

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Optionen für die Zukunft<br />

dann herrschenden energie- und<br />

rohstoffpolitischen Weltlage, der<br />

Preisentwicklung auf den Weltkohlemärkten<br />

und unterstützt von<br />

entsprechenden unabhängigen<br />

wissenschaftlichen Gutachten<br />

sowie nach Anhörung des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />

und der IG BCE<br />

wird der <strong>Deutsche</strong> Bundestag im<br />

Juni 2012 endgültig entscheiden,<br />

ob 2018 wirklich „Schluss“ ist mit<br />

dem subventionierten <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />

in Deutschland oder aber<br />

ob er eine weitere Zukunft haben<br />

wird, um zumindest auf höchstem<br />

technischem Niveau den Zugang<br />

zur Lagerstätte zu gewährleisten.<br />

Es ist offenkundig, dass an der<br />

Kohleregelung vom Februar 2007<br />

maßgeblich Beteiligte die Umkehr<br />

des Ausstiegsbeschlusses als eine<br />

eher theoretische Möglichkeit<br />

ansehen. Das gesamte Regelwerk<br />

basiert zudem auf dem Auslauf.<br />

Klar muss auch sein: Die Revision<br />

erfolgt 2012 – nicht heute.<br />

Betrachtet man heute die Entwicklung<br />

auf den Rohstoff- und Energiemärkten,<br />

so ist unstrittig, Kohle ist<br />

weltweit der Energieträger Nummer<br />

1, und im Welthandel ist eine<br />

zunehmende Nachfragekonkurrenz<br />

bei weiter steigender Angebotskonzentration<br />

festzustellen. Vor<br />

allem ist China zu einem Nettoimporteur<br />

von <strong>Steinkohle</strong> geworden.<br />

Bei einigen Lieferländern – gerade<br />

auf dem Atlantischen Markt – gibt<br />

es erhebliche Risiken. In den<br />

Aufschluss neuer Minen wird nicht<br />

mehr wie noch vor einigen Jahren<br />

investiert „koste es, was es wolle“,<br />

weil die Akteure mehrheitlich<br />

unter rein betriebswirtschaftlichen<br />

Aspekten agieren, und die<br />

Infrastruktur für den Transport<br />

und die Verladung der Kohle in<br />

den wichtigsten Exportländern ist<br />

bereits heute überfordert. Hinzu<br />

kommen angesichts der hohen<br />

weltweiten Nachfrage nach Rohstoffen<br />

generell nicht ausreichende<br />

Frachtkapazitäten im seewärtigen<br />

Handel bei noch auf Jahre hinaus<br />

vollen Auftragsbüchern der Werften.<br />

Am Kohleweltmarkt zeichnen<br />

sich strukturelle Veränderungen ab,<br />

die zunehmende Engpassgefahren<br />

beinhalten und die Option auf einheimische<br />

Lagerstätten zumindest<br />

nicht ausschließen.<br />

Der <strong>Steinkohle</strong>nbergbau in Deutschland<br />

hat also durchaus eine Option<br />

auf eine längerfristige Zukunft.<br />

Diese zu nutzen, würde nicht<br />

zuletzt auch im Interesse unserer<br />

Bergbauzulieferindustrie liegen, die<br />

sich gerade auf Grund der schwierigen<br />

Bedingungen im Bergbau<br />

hierzulande eine weltweit führende<br />

Position erobern konnte. Um<br />

diese zu sichern, ist die heimische<br />

Referenz ohne Alternative, was<br />

unabhängige Experten bestätigen.<br />

Und auch das Know-how, das wir<br />

uns in Deutschland – technologisch<br />

wie auch im Bereich Arbeitssicherheit<br />

– infolge des Abbaus in großer<br />

Teufe erworben haben, wird weltweit<br />

gebraucht. Maßnahmen zur<br />

Vorbeugung gegen Ereignisse, wie<br />

sie uns aus großen Förderländern<br />

wie China beinahe täglich gemeldet<br />

werden oder gegen Gebirgsschläge<br />

wie in diesem Sommer in<br />

den USA, gehören hierzulande zum<br />

täglichen Brot der bergmännischen<br />

Arbeit und sind hoch entwickelt.<br />

Die Zukunft der <strong>Steinkohle</strong> in<br />

Europa und die regionalwirtschaftliche<br />

Bedeutung der Bergbauregion<br />

Ruhrgebiet stehen im Mittelpunkt<br />

von zwei umfangreichen Studien,<br />

die die Prognos <strong>AG</strong> in der 2. Hälfte<br />

dieses Jahres veröffentlicht; Auftraggeber<br />

der Europa-Studie ist der<br />

europäische Bergbau-Spitzenverband<br />

Euracoal, Auftraggeber der<br />

regionalwirtschaftlichen Studie der<br />

Gesamtverband <strong>Steinkohle</strong>.<br />

Der Energieträger Kohle hat in der<br />

Stromerzeugung der EU-27 rein<br />

ökonomisch exzellente Langfristperspektiven<br />

– das ist die<br />

wesentliche Schlussfolgerung der<br />

Studie „The Future Role of Coal in<br />

Europe“, die im Sommer 2007 von<br />

Prognos fertig gestellt und von<br />

Euracoal veröffentlicht worden ist.<br />

Die Aussage gilt für die Stein- und<br />

die Braunkohle gleichermaßen.<br />

Der Brüsseler Dachverband hatte<br />

die Studie – unter Beteiligung<br />

zahlreicher europäischer Mitgliedsunternehmen<br />

und -verbände<br />

(darunter der GVSt) der Kohle- und<br />

Stromwirtschaft Europas – 2005 in<br />

Auftrag gegeben, um die künftigen<br />

Chancen und Risiken der Kohleverstromung<br />

in der EU vor dem<br />

Hintergrund der aktuellen An- und<br />

Herausforderungen der Klima- und<br />

Energiepolitik abzuschätzen. Prognos<br />

hat dazu eine Untersuchung<br />

der Rolle der Kohle in der Stromerzeugung<br />

der EU-27 durchgeführt<br />

und im Rahmen verschiedener<br />

Szenarien mögliche Entwicklungslinien<br />

mit dem Zielzeitpunkt 2030<br />

analysiert.<br />

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