PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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eispielsweise die in den Medien<br />
gern verbreiteten Angaben zu Pro-<br />
Kopf-Subventionen je Bergmann<br />
nichts als typische Milchmädchenrechnungen.<br />
Der vorgesehene weitere Subventionsabbau<br />
wird den <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />
bereits bis 2012 zu weiteren<br />
einschneidenden Anpassungen<br />
zwingen. Von den jetzt noch 8<br />
deutschen <strong>Steinkohle</strong>nbergwerken<br />
müssen weitere 4 geschlossen,<br />
die Jahresförderung soll zunächst<br />
bis auf 12 Mio. t zurückgeführt<br />
werden.<br />
Trotz der tief greifenden Kapazitätsanpassungen<br />
sowie großer<br />
Modernisierungs- und Rationalisierungsanstrengungen,<br />
die technologisch<br />
in einigen Bereichen zu einer<br />
internationalen Spitzenstellung<br />
geführt haben, konnte der deutsche<br />
<strong>Steinkohle</strong>nbergbau die erhebliche<br />
Differenz seiner Förderkosten zu<br />
den Preisen für Importkohle und<br />
damit auch den Beihilfebedarf<br />
pro Tonne bisher nicht nachhaltig<br />
verkleinern. Die Förderkosten<br />
waren in den letzten Jahren um<br />
das Zweifache und mehr höher als<br />
die Weltmarktpreise für Kraftwerkskohle.<br />
Bei der Kokskohle war<br />
die Kosten/Preis-Differenz zwar<br />
geringer, aber ebenfalls beträchtlich<br />
– mit Ausnahme der Phase der<br />
Kokskohlenkrise 2004/2005, als die<br />
internationalen Kokskohlen- und<br />
Kokspreise explodiert waren. In<br />
2007 haben die Weltmarktpreise<br />
für Kokskohle nach vorübergehender<br />
Abschwächung allerdings<br />
<br />
wieder deutlich angezogen. Die<br />
internationalen Kraftwerkskohlenpreise<br />
befinden sich schon seit<br />
2006 in einer anhaltenden Aufwärtstendenz.<br />
Die weitere Entwicklung<br />
bleibt abzuwarten, zumal<br />
sich die Preisentwicklungen an den<br />
internationalen Märkten nicht nach<br />
den jeweiligen Förderkosten, sondern<br />
den Knappheitsverhältnissen<br />
richten. Werden die internationalen<br />
Kohlemärkte enger, wird auch das<br />
Angebot an Importkohle knapper<br />
und die Einfuhrpreise können<br />
erheblich ansteigen.<br />
Die Ursachen für die relativ hohen<br />
Förderkosten der heimischen<br />
<strong>Steinkohle</strong> liegen vor allem in den<br />
geologisch bedingt schwierigeren<br />
Abbaubedingungen. Die mittlere<br />
Gewinnungsteufe des deutschen<br />
<strong>Steinkohle</strong>nbergbaus liegt heute<br />
bei annähernd 1100 m. Hinzu<br />
kommen aber auch das höhere<br />
Lohnkostenniveau und die politisch<br />
bedingt hierzulande höheren<br />
Sozial-, Umwelt- und Sicherheitsstandards.<br />
So hat beispielsweise<br />
die im internationalen Vergleich<br />
sehr hohe Arbeitssicherheit des<br />
deutschen <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />
unter Vermeidung von Grubenunglücken,<br />
wie es sie früher immer<br />
wieder gab und wie sie auch heute<br />
noch in anderen Kohleländern an<br />
der Tagesordnung sind, ihren Preis,<br />
der sich in den höheren Förderkosten<br />
hierzulande niederschlägt.<br />
Ein weiterer Kostenfaktor sind<br />
die Alt- und Ewigkeitslasten des<br />
stillgelegten Bergbaus (Wasserhal-<br />
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