PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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Optionen für die Zukunft<br />
- Per Saldo führt das Auslaufszenario<br />
bis 2018 und weit darüber<br />
hinaus für die öffentlichen Hände<br />
zu keiner Ersparnis. Eingesparten<br />
Beihilfen stehen zusätzliche<br />
(einmalige) Mehrausgaben zur<br />
Deckung der Stilllegungsaufwendungen<br />
sowie (dauerhafte) fiskalische<br />
Folgekosten „in gleicher<br />
oder höherer Größenordnung<br />
gegenüber“, so Prognos in der<br />
Studie. Erst bei einer Arbeitsplatzersatzrate<br />
von 9% jährlich<br />
würde sich das Blatt wenden.<br />
Da aber selbst in Großbritannien<br />
nur 4,5% jährlich erreicht werden,<br />
erscheint dies illusorisch.<br />
Deshalb war es absolut richtig,<br />
den Auslaufprozess möglichst<br />
sozialverträglich zu gestalten<br />
und zeitlich zu strecken.<br />
Kohle, Klima, Zukunft – unvereinbar?<br />
Nein – Kohlenutzung,<br />
Klimaschutz und Zukunftschancen<br />
müssen einander nicht ausschließen.<br />
Entscheidend dabei ist, unvoreingenommen<br />
und in alle Richtungen<br />
zu denken. In der vielseitigen<br />
und vielstimmigen politischen und<br />
öffentlichen Diskussion wie in den<br />
klimapolitischen Absichtserklärungen<br />
und Entscheidungen auf<br />
nationaler wie auf EU-Ebene wurde<br />
in diesem Jahr zunächst eines<br />
besonders deutlich: Die Themen<br />
CO 2 -Minderung und -Vermeidung<br />
und Kraftwerkstechnologie sind<br />
inzwischen untrennbar miteinander<br />
verbunden. Berlin und Brüssel<br />
verabschiedeten 2007 eine ganze<br />
Reihe klimapolitischer Beschlüsse<br />
– u. a. die anspruchsvollen Klimaschutzziele<br />
der Bundesregierung<br />
und der EU bei der CO 2 -Minderung<br />
– die die Industrie, insbesondere<br />
das produzierende Gewerbe und<br />
die Stromwirtschaft, aber künftig<br />
auch die Automobilindustrie und<br />
die privaten Haushalte vor große<br />
Herausforderungen stellen. Entscheidend<br />
ist: Die am niedrigsten<br />
hängenden Früchte sind zuerst zu<br />
ernten, d. h. Klimaschutz hat dort<br />
anzusetzen, wo er am günstigsten<br />
ist, was nicht im Widerspruch zur<br />
Technologieförderung steht.<br />
Die Stromerzeugung der Zukunft<br />
steht daher vor weit reichenden<br />
Weichenstellungen: Die weiteren<br />
politischen Vorgaben werden<br />
entscheiden, ob die Kohle – Steinwie<br />
Braunkohle – auch künftig<br />
eine faire Chance bekommt, ihre<br />
Vorteile und Vorzüge in der Stromerzeugung<br />
einzusetzen. Denn bei<br />
der Kohle dreht sich nun scheinbar<br />
nur noch alles darum, CO 2 bei<br />
der Stromerzeugung im Kraftwerk<br />
mittels der so genannten<br />
CCS-Technologien abzuscheiden<br />
und zu speichern (CCS = Carbon<br />
Dioxide Capture and Storage).<br />
Auch die Bundesregierung setzt<br />
aus klima- wie energiepolitischen<br />
Gründen auf die Entwicklung und<br />
Realisierung der CCS-Technologien:<br />
Nur so könnten Kohlenkraftwerke<br />
mittel- bis langfristig auch mit<br />
verschärften CO 2 -Reduktionsvorgaben<br />
eine Zukunft haben. Allerdings<br />
ist das Wissen um die gesamten<br />
CCS-Technologien noch lückenhaft.<br />
Fachleute rechnen frühestens<br />
um 2020 mit der kommerziellen<br />
Verfügbarkeit. Welches Verfahren<br />
das günstigste sein wird, ist noch<br />
nicht absehbar. Besonders gilt das<br />
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