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PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG

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Ausbildung im<br />

deutschen <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />

Anbetracht der engen Verwurzelung<br />

in der Region dort nicht zu<br />

vernachlässigende Konsequenzen<br />

hätte. Das gilt über die erhebliche<br />

arbeitsmarktpolitische Bedeutung<br />

in der Region hinaus für den<br />

erheblichen Beitrag der DSK zur<br />

Ausbildung, ihre eigenen Aktivitäten<br />

bei der Jobvermittlung und<br />

Unterstützung von Existenzgründungen<br />

ehemaliger Mitarbeiter,<br />

ihre Beiträge zu Kultur-, Schul- und<br />

Sportprojekten oder auch die<br />

traditionelle Verbundenheit mit den<br />

Kirchen vor Ort.<br />

- Beschäftigungseffekte als<br />

Folge zusätzlicher deutscher<br />

Exporte in <strong>Steinkohle</strong>-Exportstaaten<br />

oder Absenkung des<br />

regionalen Lohnniveaus?<br />

Wenn deutsche <strong>Steinkohle</strong> zunehmend<br />

und künftig möglicherweise<br />

vollständig durch Importkohle<br />

ersetzt wird, erhöht dies die Erlöse<br />

der Lieferländer und kann dort eine<br />

erhöhte Nachfrage nach deutschen<br />

Exportgütern sowie damit zugleich<br />

zusätzliche Beschäftigung in<br />

Deutschland induzieren.<br />

Erfahrungen anderer traditioneller<br />

Bergbauregionen wie des Lausitzer<br />

Braunkohlereviers oder auch der<br />

<strong>Steinkohle</strong>regionen in Großbritannien<br />

zeigen, dass die aus drastischen<br />

Stilllegungen im Bergbau<br />

und somit massiven Einschnitten in<br />

die regionale Wirtschaftsstruktur<br />

resultierende Arbeitslosigkeit auch<br />

nach vielen Jahren nicht überwunden<br />

werden konnte. Prognos hält<br />

deshalb regionalökonomisch eine<br />

sozial verträgliche, eher langsame<br />

und nur sukzessive Rückführung des<br />

<strong>Steinkohle</strong>nbergbaus für vertretbar,<br />

die kontinuierlich beobachtet<br />

werden sollte („Monitoring-Prozess“)<br />

und deren Tempo notfalls zu<br />

drosseln ist.<br />

- Gesellschaftliches Engagement<br />

des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />

Mit einer Stilllegung des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />

würde auch dessen<br />

umfangreiches gesellschaftliches<br />

Engagement entfallen, was in<br />

Die Institution Bergbau hat damit<br />

auch eine soziale Funktion für den<br />

inneren Zusammenhalt der Region,<br />

die ggf. durch staatliche Stellen im<br />

Bereich der sozialen Infrastruktur<br />

und Projektförderung ersetzt werden<br />

müsste.<br />

- Stilllegung des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />

als Impuls für<br />

betriebliche Neugründungen<br />

und Strukturwandel?<br />

Die These, dass eine rasche Stilllegung<br />

des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />

wesentliche Impulse für den Aufbau<br />

neuer Strukturen durch betriebliche<br />

Neugründungen u. ä. geben könnte,<br />

wird von Prognos nicht geteilt.<br />

Betriebliche Neugründungen aus<br />

Arbeitslosigkeit und Stilllegungsprozessen<br />

heraus, noch dazu in einem<br />

eher strukturschwachen Umfeld,<br />

sind „äußerst unwahrscheinlich“.<br />

Die praktischen Erfahrungen in<br />

den neuen Ländern und in anderen<br />

Bergbauregionen, aber auch die<br />

mit den sog. Ich-<strong>AG</strong>s, sprechen klar<br />

dagegen.<br />

Dieser Effekt ist zwar möglich,<br />

aber tatsächlich nur von geringer<br />

Bedeutung. Prognos hat diesen<br />

Effekt anhand der bestehenden<br />

internationalen Handelsstrukturen<br />

sowie des wertmäßigen Volumens<br />

der Kohleeinfuhren empirisch<br />

abgeschätzt und festgestellt, dass<br />

er mehr als bescheiden wäre. Die<br />

gesamte deutsche Exportgüternachfrage<br />

könnte so allenfalls um<br />

ca. 100 Mio. € angeregt werden.<br />

Speziell für das Ruhrgebiet ergäbe<br />

sich daraus ein Zuwachs von nur ca.<br />

100 Arbeitsplätzen.<br />

Auch die theoretisch positiven<br />

Beschäftigungsimpulse bzw. möglichen<br />

Entlastungseffekte für den<br />

Arbeitsmarkt der Region durch den<br />

dämpfenden Einfluss eines raschen<br />

Zurückfahrens des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />

auf das regionale Lohnniveau<br />

schätzt Prognos angesichts der<br />

empirischen Gegebenheiten „für<br />

äußerst gering ein“.<br />

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