PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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Rohstoffreserven ist erst in Ansätzen<br />
zu erkennen. Zusätzlich schaut<br />
sich die EU auch nach anderen<br />
Energielieferanten um. Zur Erhöhung<br />
der Diversifikation ihrer Erdgasbezugsquellen<br />
plant die EU den<br />
Bau der 3.000 km langen Nabucco-<br />
Pipeline zu Erdgasvorkommen rund<br />
um das Kaspische Meer und den<br />
Nahen Osten. Aus Sorge, dadurch<br />
sein Angebotsmonopol für turkmenisches<br />
und usbekisches Erdgas zu<br />
verlieren, opponiert Russland gegen<br />
diese Pläne. Derzeit werden mehrere<br />
Pipeline-Projekte vorangetrieben,<br />
um die Nabucco-Pipeline obsolet zu<br />
machen. In diesen Konflikt spielen<br />
jedoch auch Pläne der Türkei<br />
Energievorräte und Verbrauch: Öl, Gas, Kohle<br />
Zahlreiche international tätige Institutionen<br />
wie z. B. die International<br />
Energy Agency (IEA), das World<br />
Energy Council (WEC) und das USamerikanische<br />
Department of Energy<br />
(DOE) errechnen in ihren aktuellen<br />
Prognosen bis zum Jahr 2030 für die<br />
hinein, eine Pipeline zum iranischen<br />
Süd-Pars-Feld zu bauen – einem der<br />
größten Gasvorkommen der Welt.<br />
Die türkische Pipeline könnte an die<br />
Nabucco-Pipeline angeschlossen<br />
werden. Diesem Vorhaben stehen<br />
die USA strikt ablehnend gegenüber,<br />
die den Iran wegen seines<br />
Atomprogramms wirtschaftlich<br />
und politisch isolieren wollen. An<br />
diesem Beispiel wird deutlich: Der<br />
Ton wird rauer, der „Wettlauf um<br />
die Rohstoffe“, der „Kampf um die<br />
Rohstoffe“, wie einige deutsche<br />
Zeitschriften, z. B. „Der Spiegel“<br />
und „DIE ZEIT“ im Frühjahr 2007<br />
titelten, wird immer rücksichtsloser<br />
und mit härteren Bandagen geführt.<br />
fossilen Energieträger Stein- und<br />
Braunkohle, Erdgas und Erdöl einen<br />
Anteil von bis zu 90% zur Deckung<br />
des Weltenergieverbrauchs – trotz<br />
großer Etats zur Entwicklung adäquater<br />
regenerativer Energieträger<br />
und sonstiger Alternativen. Dies führt<br />
zu der Frage nach den Reichweiten<br />
dieser wichtigen Energierohstoffe.<br />
Bei einem festgeschriebenen Weltenergieverbrauch<br />
auf dem Niveau<br />
von 2006 wird für die Kohlenreserven,<br />
also für die derzeit wirtschaftlich<br />
gewinnbaren Vorräte, zwar<br />
eine statische Reichweite von 150<br />
Jahren erwartet. Die Reichweite<br />
der Erdgasreserven liegt aktuellen<br />
Schätzungen zufolge bei rund 60<br />
Jahren, jene des Erdöls bei rund 40<br />
Jahren. Diese Reichweiten variieren<br />
aber im Zeitablauf in Abhängigkeit<br />
der jeweiligen Marktpreis- und<br />
Verbrauchsentwicklung sowie der<br />
weltweiten Explorationsaktivitäten.<br />
Mit steigenden Preisen werden auch<br />
Vorräte zu den Reserven gezählt,<br />
die in früheren Zeiten zwar bekannt,<br />
aber zu damaligen Preisen nicht<br />
wirtschaftlich gewinnbar waren<br />
– wie z. B. die kanadischen Ölsande,<br />
aus denen Schweröl gewonnen wird.<br />
Das Maß der statischen Reichweite<br />
hat einerseits eine hohe psychologische<br />
Bedeutung, sagt aber andererseits<br />
nichts über die tatsächliche<br />
und temporäre Verfügbarkeit eines<br />
Energieträgers aus.<br />
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