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PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG

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die, und das zeigen alle Studien<br />

gemeinsam, maßgeblich von den<br />

energie- und umweltpolitischen<br />

Rahmensetzungen abhängt. Die<br />

sich überschlagende Klimadiskussion<br />

in Deutschland, die beabsichtigte<br />

internationale Vorreiterrolle<br />

Deutschlands beim Klimaschutz<br />

und die Diskussion über das Anspruchsniveau<br />

der Klimaschutzziele<br />

in Verbindung mit der Zuteilungsart<br />

der CO 2 -Zertifikate (kostenfrei,<br />

Teil- und Vollauktionierung), die<br />

künftig die CO 2 -Preise beeinflussen,<br />

führen bereits heute schon zu<br />

einer Verunsicherung der Investoren<br />

bei den anstehenden langfristig<br />

orientierten Investitionsentscheidungen.<br />

Klimaschutz und CO 2 -sparende<br />

Kohleverstromung<br />

Im Bereich der Kohleverstromung<br />

gewinnt die CCS-Technologie<br />

öffentliche Aufmerksamkeit, mit<br />

der nach Auffassung der EU-Kommission<br />

in ihrem Klimapaket aus<br />

Januar 2007 „An Energy Policy for<br />

Europe“ ab 2020 alle neuen Kohlenkraftwerke<br />

ausgerüstet und die<br />

bereits vorhandenen schrittweise<br />

nachgerüstet werden sollen. Bei<br />

Neubauten vor 2020 soll bereits<br />

eine spätere Nachrüstbarkeit auf<br />

die CCS-Technologie (Capture<br />

Readiness) gewährleistet werden.<br />

Basierend auf Empfehlungen der<br />

Technologieplattform ZEP (Zero<br />

Dabei besteht für die deutsche<br />

Stromversorgung mittel- bis langfristig<br />

ein erheblicher Investitionsund<br />

Modernisierungsbedarf. Allein<br />

bis 2020 muss gemäß Statusbericht<br />

des ersten Energiegipfels<br />

von April 2006 ein großer Teil der<br />

bestehenden Kraftwerkskapazität<br />

ersetzt werden. Bei den fossil befeuerten<br />

Kraftwerken ist ein Großteil<br />

der Anlagen älter als 25 Jahre,<br />

einige sogar älter als 50 Jahre. Bei<br />

dem im Atomgesetz vorgesehenen<br />

Ausstieg aus der Kernenergie<br />

entsteht ein weiterer Investitionsbedarf<br />

für die rechtzeitige Bereitstellung<br />

der Ersatzkapazitäten.<br />

Allein für den Zeitraum bis 2012 ist<br />

der Neubau von konventionellen<br />

Kraftwerkskapazitäten in Höhe von<br />

20.000 MW vorgesehen. Bis 2030<br />

muss sogar mehr als die Hälfte der<br />

bestehenden Kraftwerkskapazität<br />

ersetzt werden.<br />

Emission Fossil Fuel Power Plants)<br />

hat die Kommission zudem vorgeschlagen,<br />

bis 2015 bis zu zwölf<br />

großtechnische CCS-Demonstrationskraftwerke<br />

zu errichten und zu<br />

fördern. Mit ihren Überlegungen<br />

will die EU-Kommission schon<br />

frühzeitig ein schnelleres Entwicklungs-<br />

und Einführungstempo bei<br />

der Energiewirtschaft forcieren.<br />

Auch die Bundesregierung setzt<br />

aus klima- wie energiepolitischen<br />

Gründen auf die Entwicklung und<br />

Realisierung der CCS-Technologie:<br />

Nur so könnten Kohlenkraftwerke<br />

mittel- bis langfristig auch mit verschärften<br />

CO 2 -Reduktionsvorgaben<br />

eine Zukunft haben.<br />

Allerdings befindet sich die großtechnische<br />

Abscheidung von CO 2<br />

noch in der Entwicklungsphase.<br />

Technisch kann CO 2 nach der Verbrennung<br />

durch eine Rauchgaswäsche<br />

aufgefangen werden (sog.<br />

Post-Combustion). Dieses Verfahren<br />

wird zwar bereits in begrenztem<br />

Umfang in kleineren Kraftwerken<br />

und in der Industrie eingesetzt.<br />

Großtechnisch ist es aber mit sehr<br />

hohen Investitionskosten und einem<br />

sehr hohen Energiebedarf verbunden.<br />

RWE Power, BASF und Linde<br />

entwickeln derzeit neue Verfahren,<br />

in denen neu entwickelte Technologien<br />

und Lösungsmittel der<br />

BASF zur CO 2 -Abtrennung, die so<br />

genannte CO 2 -Wäsche, angewandt<br />

werden. Geforscht wird nach einem<br />

geeigneten Lösungsmittel, mit dem<br />

sich der Prozess zur Abtrennung<br />

von CO 2 effizient gestalten lässt.<br />

Vorgesehen sind der Bau und der<br />

Betrieb einer Pilotanlage am Braunkohlenkraftwerk<br />

Niederaußem der<br />

RWE Power <strong>AG</strong>.<br />

Weiterhin besteht die Möglichkeit,<br />

die Verbrennung mit reinem Sauerstoff<br />

zu speisen, um ein Abgas zu<br />

erhalten, das fast ausschließlich<br />

aus CO 2 besteht und relativ einfach<br />

verflüssigt werden kann (sog.<br />

Oxyfuel-Verfahren). Bei dieser Art<br />

der Verbrennung treten allerdings<br />

bedeutend höhere Temperaturen<br />

auf, die höhere Anforderungen an<br />

das Material des Kraftwerkskessels<br />

stellen. Bei beiden skizzierten<br />

Verfahren treten nach Schätzungen<br />

in der Fachliteratur Wirkungsgradverluste<br />

mit bis zu 15 Prozentpunk-<br />

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