PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
litisch beschlossene Verlängerung<br />
der Anpassungsgeldregelung für<br />
vorzeitig ausscheidende Bergleute<br />
wird hier nicht eingerechnet.) In<br />
2018 würden sich daraus Mindereinnahmen<br />
der öffentlichen Haushalte<br />
deutschlandweit von knapp<br />
1,3 Mrd. € ergeben, in NRW von<br />
knapp 200 Mio. €. Kumuliert von<br />
2007 bis 2018 belaufen sich danach<br />
die fiskalischen Gesamtkosten<br />
eines Auslaufens des Ruhrbergbaus<br />
auf rund 9,5 Mrd. € für alle<br />
öffentlichen Haushalte, davon auf<br />
1,4 Mrd. € für NRW.<br />
Bergleute-<br />
Protest in<br />
Düsseldorf<br />
die fiskalischen Folgekosten eines<br />
Auslaufs in 2018 mit dem entsprechenden<br />
Rückbau der <strong>Steinkohle</strong>nförderung<br />
und dem daraus resultierenden<br />
Beschäftigungsrückgang im<br />
Bergbau und den Zulieferbranchen<br />
abgeschätzt. Auf die Arbeitsplatzverluste<br />
werden die zuvor ermittelten<br />
Kennwerte für die fiskalischen<br />
Mindereinnahmen angesetzt.<br />
Hierbei erfolgt wiederum eine<br />
Ceteris-paribus-Betrachtung, d. h.<br />
die autonomen Beschäftigungsgewinne<br />
und -verluste in anderen<br />
Branchen werden nicht berücksichtigt.<br />
(Das erscheint berechtigt, da<br />
diese in beiden Fällen gleich bleiben.)<br />
Angenommen wird ferner ein<br />
sozialverträglicher Arbeitsplatzabbau<br />
in der <strong>Steinkohle</strong>, d. h. dass<br />
im Szenario wie politisch ja auch<br />
beschlossen keine Bergbaubeschäftigten<br />
in die Arbeitslosigkeit<br />
entlassen werden. Gleichwohl verengt<br />
sich durch das Verschwinden<br />
dieser Arbeitsplätze der regionale<br />
Arbeitsmarkt entsprechend und es<br />
kommt zu Arbeitsplatzverlusten<br />
in den Vorleistungsbranchen. Für<br />
NRW errechnet Prognos im Szenario<br />
Auslauf bis 2018 insgesamt<br />
Beschäftigungsverluste von 43.726<br />
(davon knapp 21.000 „sonstige<br />
Beschäftigte“ außerhalb des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus),<br />
deutschlandweit<br />
beträgt die Zahl der Beschäftigungsverluste<br />
insgesamt 50.777.<br />
Das wiederum führt zu jährlich<br />
steigenden Folgekosten für die<br />
öffentlichen Haushalte. Deren<br />
Mindereinnahmen werden von Prognos<br />
in konservativer Weise und<br />
realer Betrachtung abgeschätzt,<br />
da weder bei Löhnen und Sozialversicherungsbeiträgen<br />
noch bei<br />
den durchschnittlichen Kosten der<br />
Arbeitslosigkeit Steigerungsraten<br />
unterstellt werden. (Auch die po-<br />
Weitgehend unabhängig von der<br />
verbleibenden <strong>Steinkohle</strong>nförderung<br />
zu betrachten sind dagegen<br />
die Aufwendungen zur Deckung der<br />
Alt- und Ewigkeitslasten (Wasserhaltung<br />
etc.), da sie weit überwiegend<br />
dem bereits stillgelegten<br />
Bergbau zuzurechnen sind und auch<br />
bei völliger Einstellung der Produktion<br />
fortbestehen.<br />
In der Studie wird vorgerechnet: Bei<br />
Fortführung des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />
auf dem Niveau des Jahres<br />
2006 und gleich hohen Absatzhilfen<br />
pro Jahr, die wie erwähnt insgesamt<br />
ein Volumen von 1, 93 Mrd. €<br />
aufwiesen, würde sich das Fördervolumen<br />
bis 2018 auf rund 23,2<br />
Mrd. € summieren. Beim „Ausstieg<br />
2018“ reduzieren sich die kumulierten<br />
Absatzhilfen entsprechend der<br />
geringeren Fördermenge dagegen<br />
auf 14 Mrd. €, was demnach<br />
rechnerisch zu einer Einsparung an<br />
Absatzhilfen von max. 9,2 Mrd. €<br />
führt. Gleichzeitig werden jedoch<br />
zusätzliche Beihilfen zur geordneten<br />
38