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PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG

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Welthandelsintensität<br />

bei<br />

<strong>Steinkohle</strong><br />

<br />

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<br />

und demzufolge einen Teil des<br />

verfügbaren Exportangebots absorbieren,<br />

was die internationale<br />

Nachfragekonkurrenz verschärft.<br />

- Aus europäischer Perspektive<br />

ist auch zu konstatieren, dass<br />

sich die Kesselkohlennachfrage<br />

auf dem Pazifischen Markt noch<br />

dynamischer entwickelt (in 2006:<br />

336 Mio. t) und einen größeren<br />

Anteil am Weltmarkt hat als der<br />

für Europa wesentliche Atlantische<br />

Markt (in 2006: 220 Mio. t).<br />

Die Gewichte im internationalen<br />

Kohlehandel werden sich nach<br />

allen Prognosen in Zukunft noch<br />

mehr in Richtung auf den Pazifischen<br />

Markt verschieben.<br />

- Innerhalb der EU ist von besonderem<br />

Belang, dass die Produktion<br />

des größten Kohlelandes<br />

Polen überwiegend inlandsorientiert<br />

erfolgt und die Exporte vor<br />

allem im Kesselkohlenbereich<br />

deutlich schrumpfen. In den kommenden<br />

Jahren ist mit weiteren<br />

Reduzierungen der polnischen<br />

Kohleexporte zu rechnen, was<br />

zusätzliche Nachfrage aus der<br />

EU nach Kesselkohlen aus dritten<br />

Ländern nötig machen könnte.<br />

- Neben den Nachfragefaktoren<br />

hält es die Analyse für ausschlaggebend,<br />

dass die Angebotsseite<br />

am internationalen<br />

Markt für Kesselkohlen seit dem<br />

Jahr 2000 klar „unterinvestiert“<br />

ist. Die Anzahl der weltweiten<br />

Investitionsprojekte in Exportgruben<br />

und zugehöriger Infrastruktur<br />

ist zurückgegangen und<br />

hat sich gegenüber den 1990er-<br />

Jahren halbiert. Sie verharrt<br />

weiter auf einem mäßigen<br />

Niveau, obwohl die spezifischen<br />

Investitionskosten keineswegs<br />

gestiegen sind.<br />

„Seit mindestens 2 Jahren (fehlt)<br />

die Investitionsbereitschaft der<br />

Produzenten, rechtzeitig für ein<br />

flüssiges und ausreichendes<br />

Angebot zu sorgen. Hinsichtlich<br />

der Angebotsentwicklung lebt<br />

der Markt bereits heute von der<br />

Hand in den Mund“<br />

- Ungeklärt bleibt, inwieweit<br />

diese Tendenz „das Resultat der<br />

Finanzstrategie vor allem der<br />

vier großen Kohleproduzenten<br />

und -exporteure (Big Four) ist“.<br />

Diese vier Großanbieter auf dem<br />

internationalen Kohlemarkt (BHP<br />

Billiton, XStrata/Glencore, Anglo<br />

Coal und Rio Tinto), die zusammen<br />

rund 40% der weltweiten<br />

Kohlenexporte kontrollieren,<br />

haben auch bei der Kesselkohle<br />

eine marktstarke Stellung<br />

erreicht, die mit einem Anteil von<br />

hier knapp 30% allerdings noch<br />

nicht als dominant angesehen<br />

wird. Jedoch haben sie ihre Investitionen<br />

in den letzten Jahren<br />

verstärkt in den für sie lukrativeren<br />

Kokskohlemarkt gelenkt<br />

(der sich nach den Turbulenzen<br />

2004/2005 temporär etwas<br />

entspannt hat), bei dem sie mit<br />

einem Anteil von 44% eine noch<br />

stärkere Position haben (und<br />

ihnen bereits ein erheblicher<br />

Einfluss auf die Preisentwicklung<br />

zugeschrieben wird ähnlich wie<br />

schon beim Eisenerz).<br />

- Investitionen in Neuaufschlüsse<br />

und Infrastruktur (Verkehrsanschlüsse,<br />

Bahn, Hafen,<br />

Wasserversorgung) sind zudem<br />

relativ teuer, sodass große<br />

kapitalmarktorientierte Unternehmen<br />

wie die Big Four stets<br />

auch unter „Shareholder-Value“-<br />

Aspekten abwägen, ob sie ihre<br />

Mittel in neue Investitionen im<br />

Kohlesektor lenken oder höhere<br />

Dividenden ausschütten und<br />

so ihren Börsenwert erhöhen<br />

und ihr Kreditrating verbessern<br />

sollen. Ihre betriebswirtschaftliche<br />

Rendite können sie ggf. auch<br />

über Verknappungen optimieren,<br />

in jedem Fall werden die „Big<br />

Four“ von einer verschärften<br />

Verkäufermarktsituation profitieren.<br />

Es scheint, als ginge<br />

diese Finanzstrategie auf. Es gibt<br />

hier erkennbare Parallelen zum<br />

Weltölmarkt.<br />

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