PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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Anpassung<br />
im deutschen<br />
<strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />
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Bisheriger Anpassungsprozess und<br />
aktuelle Lage des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />
Im Jahr 2007 wird der deutsche<br />
<strong>Steinkohle</strong>nbergbau in seinen noch<br />
drei fördernden Revieren Ruhr,<br />
Saar und Ibbenbüren voraussichtlich<br />
ähnlich wie im Vorjahr <strong>Steinkohle</strong>n<br />
im Umfang von rund<br />
22 Mio. t SKE fördern. Der größte<br />
Teil davon sind Kraftwerkskohlen,<br />
gut 4 Mio. t gehen als Kokskohle<br />
und Koks an die Stahlindustrie<br />
und ein kleiner Rest wird in den<br />
Wärmemarkt abgesetzt.<br />
Damit stellt das Jahr 2007 eine<br />
kleine stabilisierende Etappe in<br />
einem seit Jahrzehnten laufenden<br />
Anpassungsprozess dar, der in den<br />
kommenden Jahren einen weiteren<br />
starken Rückgang und bis 2018<br />
aus heutiger Sicht das Ende der<br />
heimischen <strong>Steinkohle</strong>nförderung<br />
bedeutet.<br />
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Seit dem im Jahr 1956 erreichten<br />
Spitzenwert der Förderung der<br />
Nachkriegszeit von 151 Mio. t ist<br />
die Jahresproduktion bis 2006<br />
um 86% zurückgegangen. Zum<br />
Vergleich: 1980 lag die Jahresproduktion<br />
noch bei 87 Mio. t, 1990 –<br />
im Jahr der deutschen Einheit –<br />
bei knapp 70 Mio. t und 2000<br />
immerhin noch bei 33 Mio. Von<br />
einstmals über 170 deutschen<br />
<strong>Steinkohle</strong>nbergwerken gibt es<br />
durch Stilllegungen und teilweise<br />
auch Zusammenlegungen heute nur<br />
noch 8.<br />
Noch dramatischer erscheint im<br />
Langfristvergleich die Belegschaftsanpassung.<br />
Die Belegschaft<br />
im <strong>Steinkohle</strong>nbergbau, die Ende<br />
2007 planmäßig bei rund 33.000<br />
liegen wird, ist seit 1956 um 94%<br />
gesunken. Damals arbeiteten hierzulande<br />
noch über 600.000 Bergleute.<br />
1990 waren es immerhin<br />
noch 130.000, im Jahr 2000 gut<br />
58.000.<br />
Dieser im Vergleich der westdeutschen<br />
Industrie beispiellose<br />
Anpassungsprozess konnte dank<br />
politischer Flankierung sozialverträglich<br />
durchgeführt werden, d. h.<br />
betriebsbedingte Kündigungen von<br />
Bergleuten haben sich bisher vermeiden<br />
lassen. Dazu mussten und<br />
müssen allerdings alle verfügbaren<br />
Anpassungsinstrumente genutzt<br />
werden.<br />
Gleichzeitig ist den Unternehmen<br />
des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus eine<br />
tief greifende Umstrukturierung<br />
abverlangt worden. Seit einigen<br />
Jahren schon ist bis auf die kleine<br />
Bergwerksgesellschaft Merchweiler<br />
im Saarrevier (die allerdings<br />
in 2008 ihre Produktion einstellen<br />
wird) der gesamte deutsche <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />
in der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Steinkohle</strong> <strong>AG</strong> (DSK) konzentriert,<br />
was die Anpassung aus einer Hand<br />
ermöglicht hat.<br />
Die DSK ist eine Tochter der <strong>R<strong>AG</strong></strong><br />
<strong>AG</strong>, die aus der früheren Ruhrkohle<br />
<strong>AG</strong> hervorgegangen ist, aber<br />
durch die Entwicklung des Beteiligungsbereichs,<br />
des so genannten<br />
„weißen Bereichs“ (in Abgrenzung<br />
zum steinkohlenahen „schwarzen<br />
Bereich“), längst über ein Bergbauunternehmen<br />
hinauswuchs.<br />
Die Schwerpunkte des bisherigen<br />
<strong>R<strong>AG</strong></strong>-Konzerns liegen sowohl<br />
beim Beschäftigtenanteil als auch<br />
und vor allem beim Umsatzanteil<br />
insgesamt in den rentablen<br />
„weißen“ Aktivitäten im Bereich<br />
der Chemie (ehemals Degussa),<br />
der Energiewirtschaft (ehemals<br />
STE<strong>AG</strong>) und des Immobilienwesens.<br />
In 2007 ist mit der Politik im<br />
Rahmen der neuen kohlepolitischen<br />
Verständigung eine Vereinbarung<br />
über das Vorhaben erzielt worden,<br />
den weißen Bereich der <strong>R<strong>AG</strong></strong> zu<br />
verselbstständigen und als integrierten<br />
neuen Konzern unter dem<br />
neuen Namen Evonik Industries an<br />
den Kapitalmarkt zu bringen, was<br />
im ersten Halbjahr 2008 gesche-<br />
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