PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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Klima und Energie<br />
Klimaschutz und künftige Energieversorgung<br />
in Deutschland<br />
Mit der Forcierung der nationalen<br />
Klimaschutzziele in Richtung eines<br />
40%-Einsparzieles von Treibhausgasemissionen<br />
gegenüber 1990<br />
verfolgt die Bundesregierung eine<br />
bereits mittelfristig wirksam werdende,<br />
nachhaltige Veränderung<br />
des Niveaus und der Struktur des<br />
Energieverbrauches in Deutschland.<br />
Für die Diskussion über die künftige<br />
Energieversorgung unter besonderer<br />
Beachtung von Klimaschutzzielen<br />
ist im Laufe des Jahres 2007<br />
eine Reihe von Studien veröffentlicht<br />
worden.<br />
Im Mai 2007 wurden die ersten<br />
grundlegenden Ergebnisse der Studie<br />
„VDEW 2030“ veröffentlicht,<br />
die vom Verband der Elektrizitätswirtschaft<br />
(VDEW) gemeinsam mit<br />
den Verbänden BDI, DEBRIV, GVSt,<br />
VDN, VGB PowerTech und VRE<br />
beim Energiewirtschaftlichen Institut<br />
an der Universität zu Köln (EWI)<br />
und bei der Environment Forecast<br />
Analysis GmbH (EEFA), Münster,<br />
in Auftrag gegeben worden ist.<br />
Auf Basis von Szenarienrechnungen<br />
werden in dieser Studie die<br />
Auswirkungen unterschiedlicher<br />
Energiepolitiken auf die energiewirtschaftliche<br />
Entwicklung<br />
Deutschlands, eingebettet in den<br />
europäischen Markt, bis 2030<br />
untersucht. Durch die Fokussierung<br />
auf den Wirkungszusammenhang<br />
verschiedener energie- und<br />
umweltpolitischer Instrumentarien<br />
sind die Studienergebnisse von<br />
vornherein nicht als Energieprognosen<br />
interpretierbar.<br />
VDEW 2030 enthält vier Politikszenarien<br />
(I, II, IIa, III) mit jeweils<br />
zwei alternativen Brennstoffpreispfaden,<br />
wobei im Umweltszenario<br />
III ein Einsparziel für die Treibhausgasemissionen<br />
von 40% bis 2020<br />
und von 50% bis 2030 (gegenüber<br />
1990) bei gleichzeitigem Ausstieg<br />
aus der Kernenergie bis 2022 und<br />
eine Vollauktionierung der CO 2 -Zertifikate<br />
als Prämissen vorgegeben<br />
sind. Im Ergebnis geht der deutsche<br />
Primärenergieverbrauch in diesem<br />
Szenario in beiden Preispfaden bis<br />
2020 um ein Fünftel und bis 2030<br />
sogar um ein Drittel gegenüber<br />
2005 zurück. Die Hauptlast zur<br />
Erreichung der CO 2 -Minderungsziele<br />
tragen in diesem Szenario<br />
Braun- und <strong>Steinkohle</strong> mit einem<br />
Verbrauchsrückgang je nach Preispfad<br />
bis 2020 von 40 - 55% und<br />
bis 2030 von 60 - 80% gegenüber<br />
2005, dies trotz des unterstellten<br />
erstmaligen Einsatzes der CO 2 -<br />
Sequestrierung in der Kohlestromerzeugung<br />
ab 2020, während das<br />
rohstoffstrategisch sensible Erdgas<br />
im Niedrigpreisszenario sogar<br />
einen Verbrauchszuwachs von 12%<br />
bis 2030 erfährt.<br />
Es sind nicht allein energiewirtschaftliche<br />
Strukurveränderungen,<br />
die durch eine ambitionierte<br />
Klimapolitik ausgelöst werden<br />
können, der angekündigte Umbau<br />
einer Industriegesellschaft<br />
wäre tiefgreifender. So weist die<br />
VDEW-Studie gegenüber dem<br />
günstigsten Szenarienfall für das<br />
Umweltszenario eine langfristige<br />
Wachstumseinbuße des Bruttoinlandsproduktes<br />
von bis zu einem<br />
halben Prozentpunkt pro Jahr<br />
aus, ausgelöst durch hohe Kosten<br />
für die Emissionsberechtigungen<br />
(Voll- statt Teilauktionierung), mit<br />
der Folge von Beschäftigungsverlusten<br />
in Höhe von bis zu 500.000<br />
Arbeitsplätzen bis 2030. Nationale<br />
oder EU-weite Alleingänge in der<br />
Klimapolitik führen, so die Studie,<br />
zu einer Beeinträchtigung der internationalen<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Industrie und beispielsweise zu<br />
einer Verlagerung kohlenstoffintensiver<br />
Produktionsprozesse wie die<br />
Oxygenstahl- oder die Zementproduktion<br />
ins Ausland.<br />
Zur Vorbereitung des Energiegipfels<br />
2007 der Bundesregierung<br />
haben die Prognos <strong>AG</strong> und das EWI<br />
im Auftrag des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft in drei Szenarien<br />
die Entwicklung von Energieverbrauch,<br />
Erzeugungsstrukturen<br />
und Treibhausgasemissionen bis<br />
zum Jahr 2020 untersucht. Das<br />
Basisszenario „Koalitionsvertrag“<br />
(Szenario KV) ist durch die Vorgabe<br />
einer Verdoppelung der Energieproduktivität<br />
im Zeitraum 1990 bis<br />
2020 geprägt, was ab 2005 einer<br />
jährlichen Steigerungsrate von 3%<br />
entspricht. Das Umweltszenario<br />
setzt im Vergleich zum Szenario KV<br />
auf einen verstärkten Ausbau der<br />
erneuerbaren Energien (Szenario<br />
EE), während das „Szenario KKW“<br />
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