PDF (4,2 MB) - RAG Deutsche Steinkohle AG
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<strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> – Auslaufbergbau oder noch eine Option für die Zukunft?<br />
verloren ginge (rund 60% blieben<br />
erhalten), so wären doch<br />
mindestens 2.000 Arbeitsplätze<br />
außerhalb des Bergbaus nur<br />
durch den Kaufkraftverlust im<br />
Ruhrgebiet bedroht.<br />
- Zu konstatieren ist gemäß der<br />
Prognos-Studie ebenso: Der<br />
bisherige einschneidende Anpassungsprozess<br />
des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />
hat im Ruhrrevier<br />
Nachfrage- und Beschäftigungsverluste<br />
auch im Produzierenden<br />
Gewerbe und bei den Dienstleistungen<br />
ausgelöst, die für<br />
die überdurchschnittlich hohe<br />
Arbeitslosigkeit in der Region<br />
mitursächlich sind. Dazu heißt es<br />
wörtlich: „Der Beschäftigtenanteil<br />
des Bergbaus ist im Ruhrrevier<br />
zwar mit ca. 2% mittlerweile<br />
relativ gering. Aufgrund von<br />
indirekten Effekten (wegfallende<br />
Vorleistungsnachfrage bei Unternehmen<br />
im Ruhrrevier, Nachfrageausfall<br />
durch nicht kompensierten<br />
Beschäftigungsabbau)<br />
fallen die negativen Effekte für<br />
die Beschäftigungssituation im<br />
Ruhrrevier jedoch höher aus als<br />
es allein der Rückgang im Bergbau<br />
vermuten ließe.“<br />
- Die Untersuchung zeigt ferner:<br />
Bei einer raschen Einstellung des<br />
<strong>Steinkohle</strong>nbergbaus wäre die<br />
(im Bundes- wie auch im Landesvergleich<br />
überdurchschnittliche)<br />
Arbeitslosenquote im gesamten<br />
Ruhrrevier (derzeit gut 13%)<br />
unter sonst gleichen Bedingungen<br />
sprunghaft um rund zwei<br />
Prozentpunkte höher als heute,<br />
in einigen Kommunen wäre der<br />
Anstieg der Arbeitslosenquote allerdings<br />
noch beträchtlich größer:<br />
Die Zunahme läge bei 25 - 38%<br />
in Alpen, Bergkamen, Dinslaken,<br />
Moers, Neukirchen-Vluyn oder<br />
Voerde; in der Spitze betrüge<br />
sie sogar bis zu 50% (Hünxe und<br />
Kamp-Lintfort). Auch wenn ein<br />
Teil der frei gesetzten Bergleute<br />
neue Arbeitsplätze finden würde,<br />
hätte dies eine Verdrängung anderer<br />
Arbeitssuchender zur Folge.<br />
- Eine schwere Hypothek ist eine<br />
Einstellung des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />
auch und gerade für die<br />
regionale Ausbildungssituation,<br />
denn die DSK ist im Ruhrrevier<br />
mit gut 1.800 Auszubildenden<br />
einer der größten Ausbilder und<br />
hat mit 7,1% eine höhere Ausbildungsquote<br />
als im Schnitt etwa<br />
die DAX-Unternehmen (5,6%).<br />
- Jede weitere Rückführung der<br />
<strong>Steinkohle</strong>nförderung mindert<br />
z. B. auch die Beschäftigung<br />
im Maschinenbausektor und<br />
belastet den regionalen Arbeitsmarkt<br />
auch in weiteren,<br />
mit dem <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />
verflochtenen Sektoren, sofern<br />
trendmäßig nicht ausreichende<br />
Beschäftigungszuwächse in<br />
anderen Bereichen (moderne<br />
Dienstleistungen etc.) zu<br />
erwarten sind, wie Prognos das<br />
in seinem „Deutschland Report<br />
2030“ voraussagt und auch hier<br />
in der Untersuchung gegengerechnet<br />
hat. Für das Ruhrrevier<br />
gilt nach Prognos: „Würde die<br />
<strong>Steinkohle</strong>nförderung im heutigen<br />
Umfang erhalten, würde<br />
dagegen die Zahl der Erwerbstätigen<br />
bis zum Jahr 2020 um 1,2%<br />
bzw. 28.300 Personen steigen.“<br />
Die Ausstiegsszenarien und<br />
somit auch das Auslaufszenario<br />
2018 führen regional dagegen zu<br />
einem anhaltenden (Netto-)<br />
Verlust von mindestens 20.000<br />
Arbeitsplätzen. Da sich die<br />
„autonomen“ Beschäftigungszuwächse<br />
anderer Branchen<br />
allerdings auch ergeben würden,<br />
wenn der <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />
konstant fortgeführt würde,<br />
folgen aus dem Auslaufszenario<br />
2018 für sich genommen über<br />
40.000 Arbeitsplatzverluste.<br />
In den weiteren Teilen der Untersuchung<br />
hat die Prognos-Studie<br />
die fiskalischen Auswirkungen und<br />
sonstigen relevanten Effekte des<br />
<strong>Steinkohle</strong>nbergbaus im Ruhrrevier<br />
bzw. seiner Einstellung des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus<br />
für den Bund und<br />
das Land NRW ermittelt.<br />
b) Fiskalische Auswirkungen<br />
des Auslaufbergbaus<br />
Nicht nur die Aufrechterhaltung des<br />
<strong>Steinkohle</strong>nbergbaus durch Subventionen,<br />
sondern auch die Einstellung<br />
des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus hat<br />
für den Staat und die Sozialkassen<br />
erhebliche finanzielle Konsequenzen.<br />
Letztere durch Mindereinnahmen<br />
bei Steuern und Sozialabgaben<br />
sowie Mehrausgaben insbesondere<br />
für erhöhte Arbeitslosigkeit.<br />
Prognos hat dazu die fiskalischen<br />
Effekte bei hypothetischem Wegfall<br />
der <strong>Steinkohle</strong>nförderung in 2006<br />
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