Die magnetische Schallaufzeichnung (PDF, 24MB) - AVC-Studio
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Grundsätzlich stellt jede Entzerrung der Hörkopfleerlaufspannung einen<br />
Verstärkungsverlust dar, da .ein Frequenzgebiet zugunsten eines anderen<br />
unterdrückt werden muß, so dall die resultierende Verstärkung der Röhre,<br />
auf die linearisierte Spannung bezogen, relativ gering ist und nur ca, 2-5-<br />
fach (je nach der verwendeüen Röhre) ist.<br />
In billigen Heimgeräten, wo ein gedrängter Aufbau große Schwierigkeiten<br />
bei der Brummbekämpfung verursacht, verueidet man gerne Enbzerrungen<br />
mit Induktivitäten, die magnetisch sehr gut geschirmt sein müssen<br />
(Mumetall) und zieht RC-Kombinationen vor, obwohl diese nicht die erforderliche<br />
Flankensteilheit der Anhebungskurven ergeben, die notwendig sind, um<br />
den steiien Abfall bei den höchsten Frequenzen auszugleichen. Es werden daher<br />
auch die Anforderungen bei solchen Geräten hinsichtlich eines ausgeglichenen<br />
Frequenzganges niedriger gestellt und sind meistehs Kompromißlösungen<br />
zrvischen Preis und Qualität.<br />
Außerdem wird bei solchen Geräten häufig del gleiche Verstärker für'<br />
die Aufnahme und Wiedergabe verwendet. Um bei übergang von einem auf<br />
den anderen Betriebsfall die Entzermngsglieder nicht umschalten zu müssen,<br />
werden diese so dimensioniert, daß der gleiche Frequenzgang für den Aufsprechstrom<br />
wie für die Wiedergabespannung auftritt. <strong>Die</strong>ser Frequenzg:ang<br />
ist in der' Abb. 65 (E) dargestelit und wird durch Halbieren der Ordinaten<br />
von (C) erhalten. <strong>Die</strong> Neigung der Kurve beträgt daher nur 3 db pro Oktave.<br />
<strong>Die</strong> tiefen Frequenzen werden dann beim Aufsprechen um ca, 10 db gegenüber<br />
den hohen Frequenzen angehoben, was aber nach den früheren Darlegungen<br />
hinsichtlich der Energieverteilung im natüriichen Klangbild noch<br />
als zulässig erachtet werden kann, insbesondere wenn ein hochohmiger kombinierter<br />
Hör- und Sprechkopf verwendet wird,.. wie dies bei solchen Geräten<br />
allgemein der Fall ist, da dann kein Eingangsübertrager bei der Wiedergabe<br />
und kein Ausgangsübertrager beim Aufsprechen verwendet wird. Es tritt<br />
daher keine Verschlechterung des Klirrfaktors infolge der Eisenverluste bei<br />
den tiefen Frequenzen ein.<br />
Andere Entzerrerschaltungen bedienent sich der Gegenkopplung, um den<br />
Frequenzgang zu iinearisieren, wobei die bekannten Vorteile der Gegenkopplung,<br />
wie z. B. Klirxfaktorverminderung und Herabsetzung des Innenwiderstandes<br />
der Schaltung wirksam werden. In der Abb. 69 ist die Schaltung<br />
eines <strong>Studio</strong>gerätes dargestelit, das vom Verfasser im Jahre 1949 bei der<br />
Fa. Telefunken Wien für Rundfunkstudios entwickelt und ausgeführt wurde.<br />
In clieser Schaltung wurde rteitgehend- von einer frequenzabhängigen Gegenkoppiung<br />
zut Entzetxtng Gebrauch gemacht.<br />
<strong>Die</strong> EMK eines niederohmigen Hörkopfes von 80 mH wird durch einen<br />
hochwertigen Eingangsübertrager mit Mumetallkern im Verhältnis 1 :40 hinauftlansformiert.<br />
<strong>Die</strong> Linearisierung der Hörkopfspannung erfolgt auf del<br />
Sekundärseite durch Belastung mit einem relativ kleinen Widerstand von<br />
30 kOhm von ca. L00 Hz an bis zu den höchsten Frequenzen. Der Hörkopf<br />
erscheint durch den auf die Primärseite transformierten Widerstand von<br />
ca. 18 Ohm abgeschlossen und arbeitet demnach im früher beschriebenen<br />
KurzschlußfaIl. Zur.Anhebung der tiefen Freqrssn2sr dient der in Serie geschaltete<br />
Kondensator von 0,1 pF, Am Gitter der ersten Röhre ist die übertlagene<br />
Hörkopfspannung durch diese Maßnahme von 60-15.000 Hz lineari-<br />
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