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Die magnetische Schallaufzeichnung (PDF, 24MB) - AVC-Studio

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DAS OSTERREICHISCHE TONBAND<br />

Als im Jahre 1948 die Pläne für das erste österreichische Heimmagnetophon fertig auf<br />

dem Konstruktionstisch lagen, ergab sich eine unvorhergesehene Schwierigkeit: Es gab in<br />

österreich im Handel keine Tonbänder ! Bis auf einige überalterte und brüchige Kunststoffbänder<br />

aus Wehrmachtsbeständen waren auch keine zu beschaffen, denn die wenigen Fabriken<br />

im Ausland batten reichlictr zu tun und dachten nicht daran, nach österreich zu liefern. So<br />

wäre es sicherlich auch aoch lange Zeit geblieben, hätten es nicht zwei optimistische Ssterreichische<br />

Fachleute unternommen, eine heimische Tonbanderzeugung ins Leben zu rufen-<br />

<strong>Die</strong> nach mühsamen Yorarbeiten mit zunächst bescheidenen Mitteln hergestellten<br />

Bänder hatten einen Papierträger, der alles andere eher als reißfest war und auch die<br />

<strong>magnetische</strong> Schieht würde den heutigen Anforderungen bei weitem nicht entsprechen.<br />

Aber das Band spielte ! Und es spielte immerhin so gut, daß die Magnetophonerzeugung<br />

starten konnte. Von da an ging: es pausenlos aufwärts.<br />

In Zusammenarbeit mit einer führenden Papierfabrik rvurde ein Träger entwickelt, der<br />

allen Anforderungen an Reißfestigkeit entsprach. Durch langwierige und mitunter sehr kostspielige<br />

Versuchsreihen, gefolgt voa ungezählten Messungen, für die die erforderlichen Meßeinrichtungen<br />

erst entwickelt und Meßverfahren ausgearbeitet werden mußten, konnten<br />

schrittweise auch die <strong>magnetische</strong>n Eigenschaften der aktiven Schicht hochgezüehtet werden.<br />

Besondere Schwierigkeiten ergaben sich jeweils bei der übertragung der laboratoaiumsmäßig<br />

g:ewonnenen Erkenntnisse in die Fabrikation. Daß diese Schwierigkeiten aber immer wieder<br />

gemeistert wurden, bezeugt die Qualität des österreichischen Tonbandes, die es ihm ermöglicht,<br />

heute auch auf dem Weltmarkt mit den ausländischen Markenerzeugnissen erfolgreich in<br />

Wettbewerb zu treten. Im Auslancl hatte man den Vorteil des österreichischen Papierbandes bereits<br />

erkaiant: seinen niederen Preis bei ausgezeichneten mechanischen und <strong>magnetische</strong>n Eigenschaften<br />

! Demgemäß stiegen die Exportziffern ständig an und heute trägt das österreichische<br />

Tonband auch schon seinen bescheidenen Teil an der Devisenbeschaffung.<br />

Als im letzten Jahre vereinzelt ausländische Kunststoffbänder auftauchten, hielten sich<br />

manche Magnetophonisten für verpflichtet, es auch einmal mit einem teueren Kunststoffbaad<br />

zu versuchen. <strong>Die</strong> meisten von ihnen sind gerne wieder zu dem wohlfeilen.heiririschen Tonband<br />

zu rückgekehrt.<br />

<strong>Die</strong> Verwendung von Papier als Träger mag ursprünglich auf die Unmöglichkeit der<br />

Besehaffung von Kunststoffolien zurückzuführen sein. Heute wird nicht nur in österreich<br />

auf die Verwenilung von Kunststoff als Trägermaterial bewußt verziehtet, da es gelungen<br />

ist, durch Verwendung von hochreißfesten Spezialpapieren dem Papiertonband Eigenschaften<br />

zu verleihen, die bei wesentlich geringeren Kosten die Kunststoffbänder in mancher Hinsicht<br />

sogar noeh übertreffen. <strong>Die</strong> praktisch völlige Dehnungslosigkeit, das Fehien jeder Alterungserscheinung,<br />

die Yermeidung vqn Störungen durch statische Aufladungen des Trägers und<br />

vor allem seine unerhörte Verschleißfestigkeit sind einige der hervorragöndsten Merkmale<br />

eines guten Papierbandes. In klarer Erkenntnis dieser Tatsache erzeugen und verwenden die<br />

aa Kunststoff sicherlich keinen Mangel leidenden Amerikaner Papiertonbänder, selbst bei<br />

Spitzenerzeugnissen, in steigendem Maße. Mag das Kunststoffband in manchen Fäl1en heute<br />

noch vorgezogen werden, in der überwiegenden Mehrzahl der Anwendungsgebiete ist das<br />

Papierband weg:en seines erheblich geringeren Preises das gegebene.<br />

Wenn heute in österreich schon eine stattliche Anzabl von Magnetophonen laufen und<br />

wenD es heute bei uns auf diesem Gebiete eine starke und vorbildliche Amateurbewegung<br />

gibt, so hat das österreichische Tonband, das NIWE-Band, seinen Teil dazu beigetragen.<br />

DR. ING. KARL NIEDENHUBER<br />

ING. RUDOLF WELZL<br />

Erzeugung v,on Arlikeln lür dle Tonau{zelchnung<br />

WIEN I, SCHWARZENBERGPLATZ 4, T EL. U 42 1 75<br />

9,ag ögtazzaidtisdta. Qualtutue.zzaugnit<br />

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