Machbarkeitsstudie - Schillerpromenade
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<strong>Machbarkeitsstudie</strong> – Bürger- und / oder Familienzentrum in der <strong>Schillerpromenade</strong><br />
TOPOS Stadtforschung<br />
Das betrifft außer den speziellen Beratungsinhalten den Umfang und den Zeitpunkt<br />
des Angebots sowie die besondere Angebotsform. Jüngere Familien mit gutem<br />
Ausbildungsstand benötigen z. B. nur selten kontinuierliche Beratung, sondern haben<br />
einen gesteigerten Bedarf in der Zeit nach der Geburt und im Zusammenhang mit der<br />
Einschulung und gegebenenfalls dem Zugang zu einer Kita. Diese Familien sind auch<br />
in der Lage, selbständig Beratungsangebote aufzusuchen, benötigen aber<br />
Informationen über die entsprechenden Möglichkeiten.<br />
Migrantische Eltern ohne ausreichende Deutschkenntnisse und mit geringer Bildung<br />
haben dagegen einen Beratungsbedarf während der gesamten Erziehungszeit, sind<br />
aber nur selten in der Lage vorhandene Informationssysteme zu nutzen und<br />
aufzusuchen. Zudem scheuen sie oft den Kontakt zu den Behörden, weil sie Kontrolle<br />
und gegebenenfalls Nachteile befürchten. Dies betrifft oft auch Projekte und freie<br />
Träger ohne migrantische Mitarbeiter, weil sie den rechtlichen Unterschied zwischen<br />
den Einrichtungen nicht kennen. Für die Entwicklung eines Vertrauensverhältnisses<br />
ist es notwendig, dass in den Einrichtungen auch Mitarbeiter mit migrantischem<br />
Hintergrund und den entsprechenden Sprachkenntnissen vorhanden sind.<br />
Ganz wichtig für die Einbindung der Familien sei eine Verbindlichkeit und<br />
Verlässlichkeit der Angebote und eine Kontinuität bei den Bezugspersonen, ohne die<br />
das notwendige Vertrauensverhältnis nicht aufgebaut werden könne. Schon aus<br />
diesen Gründen bedürfe es einer verlässlichen Grundfinanzierung.<br />
Insgesamt muss also das Beratungsangebot hinsichtlich der Inhalte und hinsichtlich<br />
des Zugangs zielgruppenspezifisch ausgerichtet sein. Dabei sollen nicht nur die<br />
Bedarfe der Familien berücksichtigt werden, die aufgrund ihrer Herkunft oder ihrem<br />
Bildungsstand Probleme bei der Bewältigung der Erziehungsaufgaben und den<br />
Problemen des Alltags haben, sondern es sollen auch die Bedarfe von stabilen<br />
Familien ausreichend beachtet werden, damit sie im Gebiet bleiben und damit zu<br />
einer sozialen Mischung im Quartier beitragen. Zudem habe dieser Eltern- und<br />
Familientyp in den letzten Jahren zahlenmäßig deutlich zugenommen.<br />
Als besonders wichtige Einzelthemen, für die Beratungsangebote gebraucht werden,<br />
wurden die Themen<br />
genannt.<br />
• Bildung,<br />
• Vor- und nachgeburtliche Beratung,<br />
• Gesundheits- und Ernährungsberatung,<br />
• Sozialberatung speziell zum Thema Arbeitslosengeld II und<br />
• neuerdings Mieterberatung<br />
Als eine spezielle Zielgruppe, die besonders beachtet werden muss, wurde auf die<br />
Kinder hingewiesen, die nicht bzw. noch nicht in der Kita sind, weil deren Probleme<br />
und Entwicklungsdefizite zumeist nicht auffallen und deren Eltern oft keine Kontakte<br />
zu Beratungsstellen haben.<br />
Als eine Größenordnung zum Anteil der Familien, die deutlichen Beratungsbedarf<br />
haben, wurden ca. 50% genannt.<br />
Thema: Familienförderung 28<br />
28 Hierunter werden in diesem Zusammenhang neben finanziellen Unterstützungsleistungen auch<br />
Bildungsangebote und Kursangebote verstanden.<br />
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