Machbarkeitsstudie - Schillerpromenade

Machbarkeitsstudie – Bürger- und / oder Familienzentrum in der Schillerpromenade
TOPOS Stadtforschung
Teil II Konzept für ein Bürger- und/ oder Familienzentrum
in der Schillerpromenade
Die Untersuchungen, die Gespräche mit Bewohnern und Experten, die Workshops
und die Stadtteilkonferenz haben nicht nur gezeigt, dass die Einrichtung eines Bürgerund
Familienzentrums gewünscht, sinnvoll, sogar notwendig ist. Es haben sich auch
Ansatzpunkte gezeigt, an denen angesetzt werden kann, um ein Zentrum zu
realisieren. Dies wird aber angesichts der zur Verfügung stehenden Mittel nur in
einem langen Prozess möglich sein, bei dem alle Beteiligten gut kooperieren und die
notwendige Ausdauer zeigen.
Im Folgenden soll dieser Prozess angedacht werden. Dafür sollen die Aufgabe im
Spektrum eines Bürger- und Familienzentrums aufgrund der speziellen Situation und
Bedarfslage im Schillerkiez in zwei Prioritätsstufen eingeteilt werden, um die
Anstrengungen und Ressourcen zunächst auf eine Auswahl von Aufgaben
konzentrieren zu können. 66 Anschließend werden drei Aufbaustufen entwickelt, in
denen sich das Bürger- und Familienzentrum in den nächsten Jahren realisieren
kann.
6 Angebotsbereiche eines Bürgerzentrums
Das mögliche Angebots- und Aufgabenspektrum eines derartigen Zentrums ist so
vielfältig, dass in den folgenden Aufzählungen von Aufgabenbereichen nur die
wichtigsten genannt werden können. In einem Zentrum soll prinzipiell alles möglich
sein, was für die soziale Stabilität der Bewohner und der Bewohnerschaft als Ganzes
nötig ist und was das Zusammenleben fördert und sichert. Insoweit sollen und werden
die Angebote und die Aktivitäten in dem Zentrum sich entsprechend den
gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Veränderungen des Lebens im Stadtteil
wandeln. Sie werden aber mit wenigen Ausnahmen in den folgenden 6 Bereichen
liegen.
1. Treffpunkt/ Austausch
Das Bürger- und Familienzentrum als Ort des Treffpunktes und des Austausches
der Quartiersbewohner ist sowohl in den anderen Nachbarschaftshäusern,
die in die Untersuchung einbezogen wurden (siehe Fallbeispiele), eine
Kernfunktion, in der sich informell Nachbarschaftsstrukturen entwickeln,
Informationen ausgetauscht werden und die verschiedenen Gruppen miteinander
bekannt werden. In allen Gesprächen mit Bürgern und Experten, in
den Workshops und in der Stadtteilversammlung wurde diese Funktion als
eine zentrale und unverzichtbare Aufgabe gewertet, die, wenn immer möglich,
von Anfang an in einem Zentrum vorhanden sein sollte.
2. Beratung
- offener Aufenthaltsbereich/Café
- Treffen, Initiativen
- Veranstaltungen zu Kiezthemen
Dem Thema Beratung wird durchweg eine große Bedeutung beigemessen.
Beratungsangebote sind angesichts einer Sozialstruktur mit hohen Anteilen
von Personen mit einem geringen Bildungsstand, fehlenden Sprachkenntnis-
66 Diese Priorisierung ist in der Stadtteilversammlung vorgestellt und von den Anwesenden bestätigt
worden.
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