Machbarkeitsstudie - Schillerpromenade
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<strong>Machbarkeitsstudie</strong> – Bürger- und / oder Familienzentrum in der <strong>Schillerpromenade</strong><br />
TOPOS Stadtforschung<br />
führt die Geschäfte und ist für die laufende Verwaltung verantwortlich. Die Vorstände<br />
und Mitglieder in den Arbeitsgruppen sind ehrenamtlich tätig. 59<br />
Der Moabiter Ratschlag e.V. ist Mitglied im paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin<br />
und im Verband für sozialkulturelle Arbeit e.V.<br />
Viele der Mitarbeiter sind bereits seit einigen Jahren im Nachbarschaftshaus tätig. Es<br />
arbeiten je nach Aufgabenfeld verschiedene Fachkräfte wie Sozialpädagogen für den<br />
Verein. Ergänzt wird das Personal durch den Bereich Beschäftigung und<br />
Qualifizierung. Hier ist der Verein bemüht Langzeitarbeitslose wieder für den ersten<br />
Arbeitsmarkt zu befähigen. So arbeiten in Kooperation mit dem Jobcenter einige<br />
ÖBS- und MAE-Kräfte für den Verein und bewerkstelligen somit die Arbeit im Haus<br />
und an den dezentralen Standorten. Das Personal für die Bibliothek beim<br />
Stadtschloss wird durch den Bezirk gestellt und kommt von der Hauptbibliothek<br />
Bruno-Lösche. Dadurch gibt es vor Ort nur beschränkte Öffnungszeiten 60 . Zusätzlich<br />
arbeiten viele Ehrenamtliche je nach ihrem Interesse und nach ihrer Qualifizierung für<br />
den Verein. Den Menschen ist es wichtig, etwas bewirken zu können und<br />
Anerkennung für ihre Leistung zu erhalten. Sie „wollen Teilhabe an der Gesellschaft<br />
und Wertschätzung“. So wird die Ehrenamtsbörse im Haus durch eine Türkin und<br />
eine Araberin geführt. „Viele kommen hierher, weil sie versuchen, wieder auf dem<br />
Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.“<br />
5.3.3 Zentral als Standort - Struktur der Angebote<br />
Die Tätigkeit des Moabiter Ratschlags e.V. hat sich von seinem Beginn an gewandelt<br />
und ergänzt. Während anfänglich die klassische Bürgerbeteiligung und darauf folgend<br />
die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Fokus stand, ist es heute die<br />
niedrigschwellige, nachbarschaftsnahe sozial-kulturelle Arbeit. „Das Nachbarschaftshaus<br />
ist (…) ein interkultureller und integrativer Treffpunkt mit Nachbarschaftstreff,<br />
Bibliothek, Kinderetage, Bildungs- und Freizeitangeboten, sozialer Beratung und<br />
Unterstützung sowie einer Ehrenamtsbörse.“ Das Motto ist „Gemeinsam sind wir<br />
stärker“ und das nicht nur kulturell, sondern generationsübergreifend.<br />
Das Nachbarschaftshaus ist so ausgerichtet, dass es viel Raum für neue<br />
Möglichkeiten lässt und man flexibel auf neue Bedarfe der Nutzerstruktur reagieren<br />
kann. So werden die Nutzer in die Gestaltung des Programms des Nachbarschaftshauses<br />
mit einbezogen, Kurse für verschiedene Kulturen z.B. Handarbeitsgruppe<br />
angeboten. Bei der Ausgestaltung von Festen wird darauf geachtet, dass alle<br />
zusammenkommen, helfen und sich gegenseitig unterstützen. Bei der Ausgestaltung<br />
des Programms wird von den Interessen der Gruppen ausgegangen und wo hier<br />
Anknüpfungspunkte liegen, um die Gruppen zusammenzubringen. Im Speziellen sind<br />
die Angebote sozial orientiert und richten sich an Menschen, die mit regulären<br />
Angeboten in diesem Bereich schwer oder überhaupt nicht zu erreichen sind. Für<br />
angestammte Deutsche gibt es ein geringeres Angebot, weil bei den Angeboten<br />
oftmals Personen mit einem Migrationshintergrund dahinter stehen.<br />
Neben einem offenen Bereich, wo sich alle Menschen treffen und austauschen<br />
können, gibt es einen geschlossenen Bereich mit regelmäßigen Angeboten,<br />
Projekten, Kursen und Gruppen. Die Angebote sind größtenteils kostenlos, allerdings<br />
muss vereinzelt ein Unkostenbeitrag gezahlt werden.<br />
Den Kern des offenen Bereichs bilden der Nachbarschaftstreff sowie der feste<br />
Mittagstisch. Menschen können sich hier treffen und austauschen, Zeitung lesen, ihre<br />
Mails abrufen oder einfach nur entspannen. Im Sommer ist zusätzlich die Terrasse<br />
59 Vgl. Satzung des Vereins Moabiter Ratschlag e.V.; Fassung vom 26.04.2004. Berlin; S. 4.<br />
60 Offen an drei Nachmittagen in der Woche.<br />
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