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Machbarkeitsstudie - Schillerpromenade

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<strong>Machbarkeitsstudie</strong> – Bürger- und / oder Familienzentrum in der <strong>Schillerpromenade</strong><br />

TOPOS Stadtforschung<br />

5.4 Zusammenfassung – Von anderen Stadtteilzentren lernen!<br />

Die Fallbeispiele zeigen, wie ein Stadteilzentrum, Nachbarschaftsheim / - haus oder<br />

ein Bürger- und Familienzentrum entstehen und sich entwickeln kann. Die<br />

beschriebenen Einrichtungen sind historisch gewachsen und können auf eine lange<br />

Geschichte zurück blicken, aus der sie für ihre Verantwortung und ihren Einsatzwillen<br />

für das Gemeinwohl, gelernt haben.<br />

Auch, wenn die sozialen Problemlagen im Nachkriegsberlin eine andere Gestalt<br />

hatten als heute, so sind diese in ihrer Grundstruktur und dem Wunsch nach<br />

Gemeinsamkeit und Austausch nach wie vor gegeben. Die moderne Gesellschaft<br />

stellt die Gestaltung des Zusammenlebens in einem Kiez vor neue Herausforderungen.<br />

Individualisierte Lebensstile, Anonymität in der Großstadt, Segregation,<br />

Problemlagen in sozial benachteiligten Stadtquartieren und Armutstendenzen<br />

bedürfen einer besonderen nachhaltig wirkenden Struktur, für die ein Bewusstsein<br />

und Vertrauen geschaffen werden muss.<br />

Jetzt gilt es, in der <strong>Schillerpromenade</strong> Geschichte zu schreiben. Die verabschiedete<br />

Rahmenstrategie des Senats zur Schaffung von Stadtteilzentren ermöglicht es, den<br />

Bedarf gegenüber Bezirks- und Landesebene zu formulieren und für künftige<br />

Planungen anzumelden und durchzusetzen. So wie bei den Fallbeispielen die<br />

Angebote und Strukturen zu einem Begegnungsort aus den „Häusern herausgewachsen“<br />

sind, d.h. bottom-up, gibt es auch in der <strong>Schillerpromenade</strong> bereits ein breites<br />

Angebot von Einrichtungen und Initiativen. Diese gilt es nachhaltig für die Bewohner<br />

zur Steigerung ihrer Lebensqualität zu verankern und zu verstetigen. Die<br />

Herausforderung besteht darin, dass die Strukturen eines Netzwerkes für das künftige<br />

Bürger- und Familienzentrum im Schillerkiez entstehen müssen. Dies ist nicht<br />

unproblematisch, da es hier gilt Kooperationen und Zielvereinbarungen zu finden, die<br />

unterschiedlichen Trägern obliegen, aus denen jeweils eigene Interessen erwachsen<br />

und die aus unterschiedlichsten Förderkulissen finanziert werden. Diese gilt es, in<br />

einem Netzwerk ohne Konkurrenzen und der Schaffung von Doppelstrukturen unter<br />

einem Dach zu vereinen. Vor diesem Hintergrund sowie knapper Haushaltskassen<br />

und dem Auslaufen des Programms Soziale Stadt, wodurch viele der bestehenden<br />

Angebote, die gebraucht werden, von der Einstellung bedroht sind, ist die gezielte<br />

Koordinierung des Aufbaus eines Netzwerks in der <strong>Schillerpromenade</strong> von<br />

Bedeutung.<br />

Der Aufbau der Organisation und der Finanzplanung der Fallbeispiele zeigen auf,<br />

dass ein Bürgerzentrum nicht ohne eine gewisse Grundfinanzierung machbar ist. Für<br />

die <strong>Schillerpromenade</strong> bedeutet dies Lobbyarbeit und das Finden eines geeigneten<br />

Trägers. Auch wenn die gezeigten Fallbeispiele über eine Art Grundfinanzierung<br />

verfügen, so machen diese, wie gezeigt, immer nur einen geringen Prozentsatz aus.<br />

Der Großteil der Arbeit in den Fallbeispielen wird über die Akquirierung weiterer<br />

Finanzierungsquellen, Spenden und Kooperationen bewerkstelligt. Das heißt, es<br />

kommt konkret auf die Zusammenarbeit, gemeinsame Zielvereinbarung und<br />

Vernetzung mit anderen Akteuren an. Der stellvertretende Geschäftsführer des<br />

Nachbarschaftshauses Urbanstraße e.V, Markus Runge, formulierte dies wie folgt auf<br />

der BAG-Konferenz „Bürgerschaftliche Netzwerke stärken!“. Zu einer Gemeinwesenentwicklung<br />

gehören „der Aufbau nachhaltiger Stadtteilstrukturen durch Vernetzung<br />

und Kooperation sowie die Förderung der Partizipation von AnwohnerInnen,<br />

Gewerbetreibenden und lokalen Akteure“. 64 Dabei käme es auf stadtteilorientierte<br />

64 Markus Runge (stellvertretender Geschäftsführer Nachbarschaftshaus Urbanstraße) (2009): Vortag<br />

auf der BAG-Konferenz „Bürgerschaftliche Netzwerke stärken!“ vom 17.-18.09.2009 in Berlin; Unter<br />

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