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die Lehre auf Kosten der zeitlichen Spielräume<br />
für eigene Forschung.<br />
Die Studie hat auch gezeigt, dass Unterstützungsmaßnahmen<br />
der Hochschulen zur Vereinbarkeit<br />
von Elternschaft und Beruf zumindest bis 2006 –<br />
aus diesem Jahr ist die Studie – kaum eine Rolle<br />
gespielt haben. Da mag sich einiges getan haben,<br />
am Ziel sind wir bestimmt noch nicht.<br />
Mit Blick auf Nordrhein-Westfalen lässt sich<br />
festhalten, dass Frauen in den höheren Karrierestufen<br />
an den Hochschulen – trotz der Fortschritte,<br />
die bereits gemacht wurden – noch<br />
immer unterrepräsentiert sind. Im Jahr 2008 lag<br />
der Anteil von Frauen, die auf W3-Professuren<br />
in NRW berufen wurden, bei 19,5 %.<br />
Immer noch entscheiden sich viele junge, vielversprechende<br />
Wissenschaftlerinnen aufgrund<br />
von strukturellen Rahmenbedingungen gegen<br />
eine Karriere in der Wissenschaft.<br />
Das CEWS hat in den zehn Jahren seines Bestehens<br />
natürlich nicht nur in NRW, sondern auch<br />
bundesweit – und darüber hinaus auf europäischer<br />
Ebene – Anerkennung gefunden. Diese<br />
Anerkennung hat viele Gründe.<br />
Liebe Frau Dr. Mühlenbruch, liebe Frau Dalhoff,<br />
ein sehr wichtiger „Erfolgsfaktor“ sind Sie beide,<br />
als ehemalige und gegenwärtige Leiterinnen<br />
des CEWS. Ohne Ihr Engagement für das Thema<br />
Gleichstellung – und für die Institutionalisierung<br />
dieses Themas in der deutschen Wissenschaftslandschaft<br />
– würde das CEWS heute so<br />
nicht existieren.<br />
Ein weiterer Faktor ist die hohe wissenschaftliche<br />
Qualität der von Ihnen und Ihren Mitarbeiterinnen<br />
geleisteten Arbeit.<br />
Und zur Qualität tritt schließlich auch die<br />
gesellschaftliche Relevanz und Aktualität des<br />
Themas: Die Verwirklichung der Gleichstellung<br />
von Frauen und Männern in Wissenschaft und<br />
Forschung bleibt eine große Herausforderung.<br />
Deshalb müssen wir uns weiterhin mit Zahlen<br />
und Fakten auseinandersetzen. Nicht zuletzt aus<br />
diesem Grund wird die Arbeit des CEWS dringend<br />
benötigt. Die nüchterne Bestandsaufnahme,<br />
das „Hinter-die-Fassade-Schauen“ bildet einen<br />
wichtigen Teil dieser Arbeit – insbesondere<br />
in einer Zeit, in der verschiedenste Akteure den<br />
Begriff der Gleichstellung als Marketing-Strategie<br />
für sich entdeckt haben. Erst auf Basis einer<br />
solchen Bestandsaufnahme können Ansätze zur<br />
Lösung der dahinter liegenden Probleme entwickelt<br />
werden; die Auswertungen des CEWS<br />
bieten dafür eine gute Grundlage.<br />
Insofern finde ich, dass Sie den Titel dieser<br />
Tagung – „Fakten und Fassaden“ – sehr treffend<br />
gewählt haben.<br />
Ich gratuliere dem CEWS nochmals zum zehnjährigen<br />
Bestehen, wünsche uns nun allen eine<br />
gelungene Feier und freue mich auf anregende<br />
Vorträge und Diskussionen.<br />
Ministerialdirigentin Dr. Beate Wieland<br />
Abteilungsleiterin für Forschung und Technologie<br />
im Ministerium für Innovation, Wissenschaft und<br />
Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
GRUSSWORT<br />
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