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Fragt man nach der Umsetzung von Gender<br />

Mainstreaming in Hochschule und Forschung,<br />

so sind allenfalls mäßige Fortschritte zu verzeichnen.<br />

Eigene Forschungen zur Implementation<br />

von Gender Mainstreaming an Hochschulen<br />

zeigen, dass Gender Mainstreaming mehr<br />

auf dem Papier, beispielsweise von Zielvereinbarungen<br />

mit den jeweiligen Landesministerien,<br />

als im organisationalen Handeln stattfindet.<br />

Zugleich wird aber deutlich, dass Gender<br />

Mainstreaming weitaus anschlussfähiger an die<br />

neuen unternehmerischen Managementkonzepte<br />

und -praktiken ist. Gleichstellung kann<br />

sich so vom Nebenschauplatz zum strategisch<br />

relevanten Thema der hochschulischen Organisationsentwicklung<br />

entwickeln und weist damit<br />

weit über die personenbezogene Frauenförderung<br />

hinaus.<br />

Vergleichsweise neu für die deutsche Hochschulund<br />

Wissenschaftslandschaft ist die Diversitätspolitik.<br />

Diese hat starke Wurzeln im betriebswirtschaftlich-ökonomischen<br />

Kontext und hier<br />

vor allem im Sinne von Managing Diversity<br />

bzw. Diversity Management. Dabei handelt es<br />

sich ursprünglich um ein US-amerikanisches<br />

Management-Konzept zur Bewältigung von<br />

Diskriminierung, das auf die Antidiskriminierungsforderungen<br />

im Zuge vor allem der Bürgerrechts-,<br />

Frauen- und Schwulen- und Lesbenbewegungen<br />

reagiert und die ökonomische<br />

Nutzung sozialer Differenzen in Organisationen<br />

und in der Gesellschaft anstrebt und damit der<br />

Profitmaximierung dient. Internationale<br />

Unternehmen können längst nicht mehr auf<br />

das Management von Diversität verzichten und<br />

haben hierzu eigene Abteilungen, etwa in Form<br />

von Stabsstellen. Im öffentlichen Sektor greift<br />

Managing Diversity zögerlich um sich, beginnt<br />

sich aber ebenfalls zu etablieren. Affirmative<br />

Action bzw. Antidiskriminierung wurde in den<br />

USA gesetzlich früher als im europäischen<br />

Kontext verpflichtend für die Personalpolitik in<br />

Unternehmen.<br />

Eng verbunden mit dieser ökonomischen<br />

Perspektive auf Diversität ist die politischrechtliche<br />

Perspektive. Ebenfalls resultierend<br />

aus den Antidiskriminierungsforderungen im<br />

Zuge von vor allem Bürgerrechts-, Frauen- und<br />

Schwulen- und Lesbenbewegungen beginnt eine<br />

Politik der Diversität Raum zu greifen. Judith<br />

Squires (2007) geht sogar so weit, das Konzept<br />

von Diversity Mainstreaming (in Analogie zum<br />

Gender Mainstreaming) zu entwickeln. So wie<br />

VORTRÄGE<br />

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