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Das Magazin - Ausgabe 03 - Systembiologie

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Helmholtz Zentrum München klärt molekularen<br />

Mechanismus der Bildung von neuronalen<br />

Verschaltungen auf<br />

Wissenschaftler am Helmholtz Zentrum München haben herausgefunden,<br />

wie sensorische und motorische Fasern bei der<br />

Nervenbildung der Gliedmaßen interagieren: Beide Typen<br />

von Nervenfasern können diesen Prozess anführen. Damit<br />

leisten die Forscher einen wichtigen Beitrag zum Verständnis<br />

der Entstehung neuronaler Netzwerke während der Embryonalentwicklung<br />

und finden einen neuen Erklärungsansatz<br />

für neurodegenerative Störungen.<br />

Bei der Nervenbildung in den Gliedmaßen wirken während der<br />

Embryonalentwicklung sensorische und motorische Nervenfasern<br />

zusammen. <strong>Das</strong> Team um Dr. Andrea Huber Brösamle hat<br />

nun herausgefunden, wie diese Zusammenarbeit auf molekularer<br />

Ebene funktioniert: der Oberflächenrezeptor Neuropilin-1<br />

ist sowohl in motorischen und sensorischen Nervenfasern vorhanden<br />

und kontrolliert deren Interaktion zum richtig gesteuerten<br />

Wachstum.<br />

Original-Publikation: Huettl R.E. et al. (2011). PLoS Biol 9(2):<br />

e1001020. doi:10.1371/journal.pbio.1001020<br />

Quelle: Helmholtz Zentrum München<br />

Dritte Dimension in gezielter Zellkultivierung realisiert<br />

CFN-Wissenschaftler entwickeln ein Zweikomponenten-Polymergerüst<br />

für die kontrollierte drei-dimensionale Zellkultur.<br />

Forschern des DFG-Centrums für Funktionelle Nanostrukturen<br />

(CFN) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist es gelungen,<br />

gezielt Zellen auf dreidimensionalen Strukturen zu<br />

kultivieren. <strong>Das</strong> Faszinierende daran ist, dass den Zellen Mikrometer-kleine<br />

„Griffe“ am Gerüst angeboten werden, an denen<br />

sie anhaften können - und zwar nur an diesen Punkten - am<br />

restlichen Gerüst finden sie keinerlei Halt.<br />

Mit diesen Ergebnissen ist dem Team um Professor Martin<br />

Bastmeyer ein großer Fortschritt im Bereich des Biomaterial-<br />

Engineerings gelungen, da die Haftung und somit die Form einer<br />

Zelle erstmalig präzise in 3D beeinflusst werden konnte. Mit<br />

dieser Technik lassen sich Parameter wie Zellform, Zellvolumen,<br />

intrazelluläre Kraftentwicklung oder zelluläre Differenzierung<br />

systematisch in Abhängigkeit von der äußeren Geometrie der<br />

Umgebung bestimmen.<br />

In der Studie wurde beobachtet, dass sowohl motorische als auch<br />

sensorische Fasern die Führung übernehmen können, wenn es<br />

darum geht, die Spinalnerven von Armen und Beinen zu bilden.<br />

Diese Erkenntnis überraschte insofern, als bisher angenommen<br />

wurde, dass motorische Nerven stets den korrekten Weg festlegen.<br />

Zugleich schaffen sie ein Modell, um strukturelle Anpassungen<br />

nach Traumata und bei neurodegenerativen Erkrankungen<br />

des Menschen verstehen zu können: „Herauszufinden, inwieweit<br />

Neuropilin-1 auch die Nervenfaserbildung im Gehirn beeinflusst,<br />

ist unser nächstes Ziel“, so Huber Brösamle.<br />

Zelle im Zweikomponenten-Polymergerüst (Bild: CFN).<br />

Diese Erkenntnisse sind sehr nützlich, um später gezielt dreidimensionale<br />

Wachstumsumgebungen für Gewebekulturen, die<br />

beispielsweise in der regenerativen Medizin benötigt werden, in<br />

größerem Maßstab herzustellen. Die Ergebnisse sind ein wichtiger<br />

Schritt zum allgemeinen Verständnis, wie die natürliche<br />

dreidimensionale Umgebung im Gewebe das Verhalten von Zellen<br />

beeinflusst.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.kit.edu/besuchen/pi_2011_6187.php<br />

Quelle: Pressemitteilung KIT Karlsruhe<br />

www.systembiologie.de News 1<strong>03</strong>

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