Das Magazin - Ausgabe 03 - Systembiologie
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unseres Verfahrens kann leicht übertragen werden und ist vielseitig<br />
anwendbar: Es wird derzeit etwa zum Verständnis von<br />
Leber- und Lungenkrebs, sowie anderen Erkrankungen dieser<br />
Organe eingesetzt. Ebenso hilft die Arbeit beim Verständnis der<br />
Leberregeneration nach einer operativen Teilentfernung, die bei<br />
Krebserkrankungen nötig sein kann.<br />
Da das Modell jede einzelne Zelle abbildet, können auch molekulare<br />
Regulationsmechanismen innerhalb der Zellen mit einbezogen<br />
werden (Ramis-Conde et al., 2008). Wenn verschiedene<br />
biologische Ebenen, wie hier das Verhalten der einzelnen Zelle<br />
und ihrer inneren molekularen Abläufe, mathematisch miteinander<br />
verknüpft werden, spricht man von Multiskalen-Modellen.<br />
Eben solche übergreifende Modelle der Leber werden derzeit innerhalb<br />
des Verbundprojekts Virtuelle Leber entwickelt. Dabei bilden<br />
unsere Modelle die Grenzfläche zwischen molekularen und<br />
Ganzgewebe-Modellen. Langfristig wird es möglich sein, Veränderungen<br />
von Zellmasse und Gewebsarchitektur bei molekularen<br />
Veränderungen vorherzusagen.<br />
Steckbrief Forschungsprojekt:<br />
<strong>Das</strong> Projekt ist aus Kollaborationen innerhalb des deutschen<br />
HepatoSys-Netzwerks, sowie den EU-Förderinitiativen PASSPORT<br />
und CancerSys entstanden.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.pnas.org/content/early/2010/05/13/0909374107.abstract<br />
www.msysbio.com<br />
www.ifado.de/forschung_praxis/projektgruppen/susceptibility/<br />
index.php<br />
Beteiligte Partner:<br />
Marc Brulport, Essam Bedawy, Wiebke Schormann, Matthias<br />
Hermes, Verena Puppe, Rolf Gebhardt, Sebastian Zellmer,<br />
Michael Schwarz, Ernesto Bockamp, Tobias Timmel<br />
Beteiligte Institute:<br />
Department für Experimentelle und Klinische Pharmakologie<br />
und Toxikologie, Toxikologie, Universität Tübingen; Institut für<br />
Biochemie, Medizinische Fakultät, Universität Leipzig; Institut<br />
für Toxikologie, Johannes Gutenberg–Universität, Mainz; Labor<br />
für Biofluidmechanik, Charité–Universitätsmedizin Berlin<br />
Referenzen:<br />
Hoehme, S., Brulport, M., Bauer, A., Bedawy, E., Schormann, W.,<br />
Gebhardt, R., Zellmer, S., Schwarz, M., Bockamp, E., Timmel, T.,<br />
G. Hengstler, J.G., and Drasdo, D. (2010). Prediction and validation<br />
of cell alignment along microvessels as order principle to restore<br />
tissue architecture in liver regeneration. Proc. Natl. Acad. Sci.<br />
(USA), 107(23), 1<strong>03</strong>71-1<strong>03</strong>76.<br />
Ramis-Conde I., Drasdo D., Anderson ARA, Chaplain MA J. (2008).<br />
Modeling the influence of the E-cadherin-beta-catenin pathway<br />
in cancer cell invasion: a multiscale approach.<br />
Biophys. J. 95 , 155-165.<br />
Kontakt:<br />
Dr. habil. Dirk Drasdo<br />
Directeur de Recherche<br />
INRIA (French National Institute for Research in Computer<br />
Science and Control)<br />
Paris - Rocquencourt<br />
&<br />
Leiter AG „Multizelluläre <strong>Systembiologie</strong>“<br />
IZBI, Universität Leipzig<br />
dirk.drasdo@inria.fr<br />
Dr. Stefan Hoehme<br />
AG „Multizelluläre <strong>Systembiologie</strong>“<br />
Interdisziplinäres Zentrum für<br />
Bioinformatik (IZBI)<br />
Universität Leipzig<br />
hoehme@izbi.uni-leipzig.de<br />
Prof. Dr. Jan G. Hengstler<br />
Leiter der Projektgruppe<br />
„Systemtoxikologie“<br />
Leibniz Research Centre for<br />
Working Environment and Human<br />
Factors (IfADo), Dortmund<br />
hengstler@ifado.de<br />
38 Forschung Simulierte Leberregeneration www.systembiologie.de