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Das Magazin - Ausgabe 03 - Systembiologie

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Entscheidend für Lokalisationsverfahren sind sowohl geeignet<br />

schaltbare Fluoreszenzsonden, als auch Markierungstechniken.<br />

Während fluoreszierende Proteine genetisch an ein Zielmolekül<br />

angebracht werden können, benötigen organische Farbstoffe<br />

spezifische Markierungstechniken. Hierzu zählen die Markierung<br />

mit Antikörpern oder der Einsatz spezifischer Moleküle (z. B.<br />

Phalloidin zur Markierung von Actin) in fixierten Zellen, sowie<br />

eine Vielzahl an spezifischen Tag-Technologien, die eine gezielte<br />

Markierung von Biomolekülen mit organischen Farbstoffen ermöglichen.<br />

Lokalisation einzelner Moleküle: Mehr als Bilder<br />

Unter den hochauflösenden Mikroskopieverfahren nimmt die<br />

Lokalisationsmikroskopie eine Sonderstellung ein, da im Experiment<br />

zunächst von jedem einzelnen Fluoreszenzfarbstoff sowohl<br />

die zeitlichen als auch die Nanometer-genauen räumlichen Koordinaten<br />

bestimmt werden. Aus diesen primären Daten können<br />

nun hochaufgelöste Bilder durch Rekonstruktion erzeugt werden<br />

(Abb. 2). Darüber hinaus können Einzelmolekül-Lokalisationen<br />

mit verschiedenen Algorithmen auf ihren zeitlichen oder räumlichen<br />

Abstand analysiert werden und somit beispielsweise<br />

biomolekulare Cluster oder Bewegungspfade einzelner Moleküle<br />

errechnet werden (Abb. 3).<br />

Photoschaltbare Sonden und Single-Particle<br />

Tracking<br />

Die Untersuchung der Dynamik und Mobilität von Biomolekülen<br />

als auch intermolekularer Wechselwirkungen kann wertvolle experimentelle<br />

Daten für die Erstellung oder Überprüfung systembiologischer<br />

Modelle liefern. Ein interessanter und neuer Ansatz<br />

hierfür ist der Einsatz photoschaltbarer Sonden in Kombination<br />

mit Single-Particle Tracking (SPT). Der entscheidende Vorteil<br />

gegenüber den „klassischen“ Verfahren ist, dass ein großer Vorrat<br />

an nicht-aktivierten Sonden vorhanden ist, aus welchem zu<br />

jeder Zeit nur ein kleiner Teil aktiviert und als einzelne Moleküle<br />

verfolgt wird. Auf diese Weise kann ein Experiment an einer lebenden<br />

Zelle über eine lange Zeit (viele Minuten) durchgeführt<br />

werden, mit einer Zeitauflösung im Bereich weniger Millisekun-<br />

Abbildung 3: Einzelmolekül-Lokalisationsdaten<br />

Sebastian Malkusch, Julius-Maximilians-Universität Würzburg<br />

Neben der Generierung hochauflösender Bilder (links)<br />

können Einzelmolekül-Lokalisationsdaten auch mit<br />

topologischen und morphologischen Algorithmen<br />

verarbeitet werden (unten), und auf diese Weise biomolekulare<br />

Assemblierungen oder Cluster quantifiziert<br />

werden. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Beobachtung<br />

dynamischer Prozesse in lebenden Zellen<br />

(rechts) über Einzelmolekültrajektorien.<br />

22<br />

Forschung Fluoreszenznanoskopie mit schaltbaren Fluoreszenzsonden<br />

www.systembiologie.de

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