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Das Magazin - Ausgabe 03 - Systembiologie

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Abbildung 2: Lasermikroskopie zur Messung von Teilchenbewegungen in der Zelle<br />

Schematische Darstellung eines „Fluoreszenz Recorvery After Photobleaching“ (FRAP) Experiments. Zu Beginn des Experiments wird in einem lokalisierten Bereich die Fluoreszenz<br />

der beobachteten Teilchen durch einen Hochintensitätslaserstrahl unwiederbringlich zerstört. Die in diesem Bereich über die Zeit wieder zunehmende Fluoreszenz gibt Aufschluß<br />

über die Bewegungs- und Reaktionseigenschaften der beobachteten fluoreszenten Teilchen.<br />

Bild: UFZ<br />

Resultat der Beeinflussung eines Signalweges, sondern basiert immer<br />

auf der Beeinflussung mehrer Signalwege. Welche Folgen hat die<br />

Bindung des Rezeptor-Ligand-Komplexes an der DNA auf die Gen- und<br />

Proteinregulation? Welche Signalwege werden dadurch beeinflusst?<br />

Welche Folgen hat das für den Phänotyp der Zelle? Mit molekularbiologischen<br />

Verfahren werden zunächst genomweit die Bindungsstellen<br />

des Rezeptors an der DNA und deren Strukturveränderungen detektiert.<br />

Kombiniert mit den Informationen über die differenziell<br />

regulierten Gene und Proteine sowie einem speziellen Phänotyp (z. B.<br />

Adhäsionsverlust oder Zelltod) liefert dies die Grundlage für die<br />

Extraktion der essentiellen Komponenten zur Beschreibung und<br />

Vorhersage der zellulären Antwort. Wie aber sind diese einzelnen<br />

Bestandteile miteinander verbunden? Um diese Frage zu beantworten<br />

kann eine neu entwickelte Methode zur Modellierung von<br />

Gen- und Proteinnetzwerken basierend auf Zhegalkin Polynomen<br />

verwendet werden (Faisal et al., 2010). Diese spezielle Art von<br />

Polynomen ermöglicht die Anwendung kontinuierlicher Optimierungsmethoden<br />

auch bei diskreten Daten, wie beispielsweise Gen- und<br />

Proteinexpressionskinetiken.<br />

Modelintegration macht Effektvorhersage möglich<br />

Ausgehend von den Informationen der dynamischen Schadstoff/<br />

Rezeptor Interaktion, sowie der Identifikation der essentiellen<br />

Komponenten auf Gen- und Proteinebene kann nun ein integriertes<br />

Vorhersagemodell aufgebaut werden, das konzentrations- und<br />

zeitabhängige Effekte auf zellulärer Ebene vorhersagt. Da nicht nur<br />

Umweltchemikalien sondern auch endogene Metabolite, die<br />

Abbildung 3: Modell und Beobachtung im Einklang<br />

Simulationen in dreidimensionalen realen Zellgeometrien veranschaulichen die Aufnahme und Verteilung des Schadstoffes und dessen Interaktion mit dem Arylhydrocarbon<br />

Rezeptor (A-C), wie sie in lebenden Zellen beobachtet werden können (D). Rekonstruierte Zelle mit Zellkern und schadstoffaufnehmenden intrazellulären Strukturen (A), Simulation<br />

unmittelbar nach Schadstoffzugabe (B), nach 1 stündiger Schadstoffexposition (C), übereinstimmend mit der Situation in reale Zelle nach 1 stündiger Benzo(a)pyren Exposition<br />

(gelb), Arylhydrocarbon Rezeptor (grün) (D).<br />

Bild: UFZ<br />

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